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Wenn heiße Wuensche erwachen

Wenn heiße Wuensche erwachen

Titel: Wenn heiße Wuensche erwachen
Autoren: Meagan McKinney
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Wassertrog hielt.
    Etwa ein Dutzend Leute, Männer wie Frauen verschiedenen Alters, von denen die meisten wie Lyndie aussahen, als kämen sie aus der Stadt, standen um einen großen Korral und beobachteten etwas - oder jemanden. Der Wagen rollte noch ein Stück weiter, so dass Lyndie einen großen, schlanken, gebräunten Mann erkennen konnte, der gerade an einem dickbäuchigen rotbraunen Pferd vorführte, wie man einen Sattelgurt befestigte.
    „Das ist die zweite neue Gruppe dieser Saison”, erklärte Hazel, als sie ausstiegen. „Bruce nimmt alle drei Wochen eine neue Gruppe und bringt ihnen die grundlegenden Dinge bei, die man über den Umgang mit Pferden wissen muss.”
    Bruce Everett lächelte und winkte Hazel zu. Er entschuldigte sich bei der Gruppe und ging auf die Neuankömmlinge zu.
    Lynda sah, dass er tatsächlich attraktiv war - auf eine Art, die ihr spontan gefiel. Doch gleichzeitig löste das eine heftige Abwehrreaktion bei ihr aus, und sie musste unwillkürlich an den Spruch „gebranntes Kind scheut das Feuer” denken.
    „Hazel, du alte Viehdiebin!” rief er gut gelaunt. „Was willst du dir jetzt schon wieder von mir erschwindeln?”
    „Ich und erschwindeln? Du bist doch derjenige, der ahnungslosen alten Damen lahmende Pferde andreht.”
    Während die beiden sich gegenseitig aufzogen, musterte er mit einem kurzen Blick Lyndie.
    Aus irgendeinem Grund ging ihr Hazels Bemerkung nicht aus dem Sinn, dass niemand sich so gut mit Pferden auskannte wie Bruce.
    „Bruce Everett”, sagte Hazel, „dies ist meine Großnichte aus New Orleans, Melynda Clay.
    Aber alle nennen sie Lyndie. Sie hat nicht die geringste Ahnung von Pferden, aber ich erwarte, dass du das in den nächsten Wochen änderst.”
    „Wenn sie fit ist und Lust dazu hat, können wir bestimmt ein klasse Cowgirl aus ihr machen”, versicherte er Hazel. „Freut mich, Sie kennen zu lernen, Lyndie.”
    Beim Lächeln entblößte er seine weißen Zähne, und Lyndie hatte ein unheimliches, unerfreuliches Deja-vu-Erlebnis. Dieser Mann strahlte ein schon an Arroganz grenzendes Selbstbewusstsein aus, das sie an ihren Exmann Mitch erinnerte. Doch während es bei Mitch nur Show gewesen war, warnte eine innere Stimme sie, dass es bei diesem Mann anders war.
    Ein weiterer Grund, sich vor ihm in Acht zu nehmen.
    Sie fühlte sich durch Bruce’ prüfenden Blick in die Enge getrieben. Plötzlich gereizt, schenkte sie ihm ein kühles, flüchtiges Lächeln und betrachtete demonstrativ eine Gruppe Pferde auf der Koppel neben dem großen Ranchhaus. Sie hoffte, dem Cowboy damit unmissverständlich signalisiert zu haben, was sie von ihm hielt.
    „Freut mich ebenfalls”, sagte sie freundlich, aber distanziert, den Blick fest auf die Koppel gerichtet.
    „Das kann ja lustig werden”, glaubte sie ihn vor sich hinmurmeln zu hören.
    „Bruce, ihr zwei könntet für Lyndie ein Pferd aussuchen, wenn sie schon hier ist”, schlug Hazel fröhlich vor, als hätte sie von der Spannung, die zwischen den beiden herrschte, nichts mitbekommen.
    Sie traten zu ihr an die Koppel.
    „Die kleine braune Stute mit den weißen Fesseln ist eins meiner Lieblingspferde”, erklärte er Lyndie. „Natürlich sind es alles gute Pferde. Es sind keine Dressurpferde, aber sie sind alle gutmütig und folgen.”
    Lyndie sah ihn diesmal länger an. Er hatte den Hut abgenommen, so dass ihm eine Strähne seines vollen schwarzen Haars in die Stirn fiel. Seine Augen waren grau.
    Nein, er sah Mitch überhaupt nicht ähnlich. Doch das attraktive Lächeln und das Selbstbewusstsein erinnerten sie an die Merkmale, in die sie sich bei Mitch am meisten verliebt hatte. Und allein der Gedanke an ihn verbitterte sie.
    „Folgen … wohin?” erwiderte sie, obwohl sie wusste, dass es sich nur um eine Redewendung handelte.
    Erneut sah er fragend zu Hazel. „Wohin ich sie mitnehme”, antwortete er, mit leichtem Nachdruck auf dem Wort „ich”.
    Hazel, deren Miene nicht verriet, wie wenig ihr die Richtung gefiel, in die sich das Gespräch bewegte, meldete sich wieder zu Wort. „Schätzchen, du musst doch müde von deiner Reise sein. Du kannst dir dein Pferd auch morgen noch aussuchen. Lass uns rasch dein Zimmer ansehen und dann zu mir fahren.”
    „Das klingt genau nach dem, was ich brauche”, entgegnete Lyndie.
    Bruce schien ebenfalls eine Meinung dazu zu haben, was sie brauchte, aber zum Glück sagte er nur „Hier entlang!” und führte sie zu einem niedrigen Gebäude aus frisch gesägtem Holz, das
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