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Wenn heiße Wuensche erwachen

Wenn heiße Wuensche erwachen

Titel: Wenn heiße Wuensche erwachen
Autoren: Meagan McKinney
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anging.
    Sie schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte. Der Anruf des Arztes hatte sie völlig umgeworfen. Sie hatte angenommen, sie hätte eine Grippe oder eine Magen-Darm-Infektion, dabei war ihr morgens übel, weil sie schwanger war.
    Langsam ließ sie den Kopf auf den Papierstapel auf ihrem Schreibtisch sinken. Wieder und wieder erinnerte sie sich daran, wie sie ohne Verhütung miteinander geschlafen hatten. Jetzt musste sie für ihre Unbedachtheit bezahlen. Sie hatte sich nie vorgestellt, eine allein erziehende Mutter zu sein. Aber genau das würde aus ihr werden, falls Bruce es vorzog, sich nicht an der Erziehung des Kindes zu beteiligen.
    Der nächste Schritt bestand darin, nach Montana zu fliegen. Sie würde ihn sehen müssen, denn sie brachte es nicht über sich, ihm diese große Neuigkeit am Telefon mitzuteilen.
    Allerdings hatte sie keine Ahnung, wie sie es ertragen sollte, ihm gegenüberzustehen.
    Wochen waren vergangen, seit sie zuletzt von ihm gehört hatte. Möglicherweise hatte er inzwischen eine feste Freundin - jemand, der bodenständig und rechtschaffen war, ein echtes Cowgirl aus Montana, das perfekt zu ihm passte.
    Jetzt würde Lyndie mit ihrer Neuigkeit ziemliche Unruhe in sein Leben bringen. Sie würde sich auf alle schrecklichen Möglichkeiten gefasst machen, auch wenn es schmerzlich war.
    „Ist alles in Ordnung?” erkundigte sich Vera, die den Laden führte, als sie nach hinten kam, um Ware zu holen.
    Lyndie hob den Kopf und wischte sich die tränennassen Wangen ab. Sie wusste nicht, wie sie das schaffen sollte, aber sie wollte dieses Baby ebenso, wie sie den Vater dieses Babys wollte. Und wenn sie nur einen von beiden bekam, würde sie eben das Baby lieben wie sonst niemanden auf der Welt.
    „Mir geht es gut, Vera. Bestens. Aber ich habe gerade festgestellt, dass ich fort muss.
    Meinst du, du kannst den Laden ganz allein schmeißen, während ich weg bin?” Sie schniefte und tupfte ihre geröteten, geschwollenen Augen ab.
    „Das mache ich schon seit Jahren. Natürlich komme ich zurecht. Du brauchst wohl noch ein wenig Urlaub, wie?” Vera musterte sie. Es war offensichtlich, dass sie ihr die Geschichte nicht abkaufte. „Der letzte Urlaub hat dich ja mehr geschafft, als dass er Erholung gebracht hat, so wie du bei deiner Rückkehr aussahst.”
    Lyndie ging zur Tür und spähte in den Laden, wo mehrere Kundinnen die seidenen BHs in den neuen intensiven Farben inspizierten, die gerade neu hereingekommen waren. Ein elfenbeinfarbener Morgenrock aus hauchzartem Chiffon, der kaum etwas verhüllte, hing im Schaufenster.
    „Kannst du mir den Morgenmantel aus dem Schaufenster holen, Vera? Ich werde ihn mitnehmen. Häng von mir aus die Flanellunterwäsche dort hin - du weißt schon, die schwarze mit den pinkfarbenen Pudeln drauf. Das macht das Schaufenster lustiger.”
    „Klar, mach ich.” Vera sah sie befremdet an.
    Lyndie hatte noch nie etwas aus dem Laden mitgenommen, aber jetzt lagen die Dinge eben anders. Sie war anders. Sie würde Mutter werden und hatte den Kampf ihres Lebens vor sich.
    Ungeachtet der Tatsache, dass er ihr das Herz gebrochen hatte, musste sie Bruce die Wahrheit sagen. Falls es ihnen gelang, die Dinge zwischen ihnen zu klären, würde sie ewig dankbar sein. Falls nicht, würde sie kämpfen — für sich, für ihr Baby und um den Mann, den sie liebte.
    Und deshalb würde sie sich auf den Weg nach Montana machen.

12. KAPITEL
    Am nächsten Tag inspizierte Lyndie, noch müde und einen Cracker knabbernd, den neuen Laden, den sie gerade im Garden District eröffnet hatte.
    Sie hatte einen Abendflug nach Denver gebucht. Dort würde sie übernachten und am Morgen nach Mystery weiterfliegen. Jetzt musste sie nur noch Hazel anrufen und ihr den unerwarteten Besuch ankündigen.
    Trotzdem hatte sie bisher nicht zum Hörer gegriffen. Sie würde keine Fragen ertragen können, besonders solche nicht, die am besten unter vier Augen beantwortet wurden.
    Vom großen Schaufenster aus sah sie auf die Eichen, deren Blätter sich schon gelbbraun zu verfärben begonnen hatten, und die Brise, die von draußen hereinwehte, hatte nichts mehr von der Schwüle des Sommers.
    In Gedanken war Lyndie schon im Norden. Sie fragte sich, wie das Mystery Valley im Herbst aussah, und versuchte sich vorzustellen, wie es war, es sich abends am Kamin gemütlich zu machen, wenn dort ein Feuer brannte, das die Kühle des herannahenden Winters vertrieb.
    „Wie lange wirst du diesmal fort sein? Meine Güte, ich
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