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Wenn du denkst, du hast mich schon

Wenn du denkst, du hast mich schon

Titel: Wenn du denkst, du hast mich schon
Autoren: Annette Broadrick
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furchtbar ernst. Kannst du dir nicht mal einen Spaß gönnen?”
    „Natürlich siehst du das Leben so. Für dich war es auch immer leicht. Du hast nie für andere Verantwortung tragen müssen und hast nie etwas wirklich ernstgenommen.”
    „Ein paar Dinge schon”, behauptete er.
    „Und die wären?”
    „Die Rodeoveranstaltungen. Ich habe Preisgelder gewonnen. Das ist das Geld, das ich dir geben will. Ich habe es mir schwer verdient. Die Arbeit nehme ich wirklich ernst. Du hörst mich keine Witze darüber reißen, oder?”
    Widerstrebend gab sie zu: „Nun ja, das stimmt.”
    „Freundschaften nehme ich auch ernst. Ich weiß, ich war in den vergangenen Jahren nicht oft zu Hause, aber wenn ich da war, habe ich mich immer nach dir und deinen Schwestern erkundigt, um mich zu vergewissern, dass es euch gutgeht. Und soweit ich mich erinnere, habe ich dich vor ein paar Jahren mal ins Kino eingeladen, aber du hast mich ganz unwirsch abblitzen lassen.”
    „Ins Kino gehen bedeutet für mich eine Stunde Fahrt bis zur nächsten Stadt.”
    „Hast du deshalb abgelehnt?”
    Sie starrte ihn entgeistert an. „Was denkst du? Ich stehe früh auf. So spät ins Bett zu kommen, kann ich mir nicht erlauben. Außerdem habe ich nicht gedacht, dass du es ernst meinst. Du wolltest nur hören, was ich dazu sage, wie immer, wenn du mich auf den Arm genommen hast.”
    „Gehst du denn gar nicht aus?”
    Sie schaute an ihren schmutzigen Sachen herunter. Dann hob sie den Blick. „Sicher. Siehst du denn nicht, dass die Männer draußen schon Schlange stehen und ungeduldig darauf warten, endlich mit mir auszugehen? So wie ich aussehe, muss ich sie regelrecht abwimmeln.”
    Travis runzelte die Stirn. „Tu das nicht, Megan.”
    „Was denn?”
    „Dich so herabsetzen. Du bist eine sehr attraktive Frau. Und was genauso wichtig ist, du bist herzensgut und liebevoll, hast deine Familie beschützt und alles auf dich genommen.”
    Sie musterte ihn prüfend. „Hast du von einem der Bullen, die du reitest, eins auf den Kopf bekommen, Travis? Ich kann nicht fassen, was du da sagst. Bist du sicher, du verwechselst mich nicht mit jemandem?”
    „In den vergangenen Jahren haben wir uns einfach zu wenig gesehen, und du kennst mich kaum. Und was du noch in Erinnerung hast oder mal hier und da erfährst, beeindruckt dich wohl nicht sonderlich. Willst du mir nicht die Chance geben, dir zu beweisen, dass ich ein guter Ehemann sein kann?”
    Bei dem Wort „Ehemann” rann ihr ein Schauer über den Rücken. Travis Kane? Sie müsste verrückt sein, wenn sie auch nur im Traum daran dächte, ihn zu heiraten, gerade ihn. Egal, aus welchem Grund.
    Selbst wenn das bedeutet, die Ranch wäre gerettet? flüsterte eine innere Stimme, und zum erstenmal in ihrem Leben verstand sie, worüber der Pastor in der Sonntagspredigt sprach, wenn er das Thema „Versuchung” anschnitt.

    Travis Kane war früher unmöglich gewesen, und seine ständigen Streiche hatten ihr in der High School fast das Herz gebroche n. Natürlich hatte er nie erfahren, wie sehr sie damals in ihn verliebt gewesen war. Sie hatte nicht die Absicht, es ihm jemals zu sagen.
    Wie hätte sie damals als verträumtes Mädchen reagiert, wenn sie gewusst hätte, dass der allseits beliebte Travis Kane eines Tages zu ihr käme und ihr einen Antrag machte?
    Als Freund.
    Er liebte sie nicht. Natürlich nicht. Das hatte er doch eben selbst gesagt.
    Aber andererseits liebte sie ihn ja auch nicht. Es wäre also tatsächlich nur wie eine Geschäftsabsprache, mehr nicht. Die Abmachung hätte ein Verfallsdatum.
    „Ein Jahr sagtest du?”
    „Es kann auch für länger sein, wenn du möchtest.”
    „Nein, ein Jahr reicht. Dadurch bekäme ich genug Luft, wie du gesagt hast. Ich hätte auch genügend Zeit, Pläne zu machen und zu entscheiden, ob ich den Besitz verkaufen will.
    Danach könnte ich …” Sie hielt inne, als ihr plötzlich eine weitere Frage einfiel. „Ich, äh - ich schätze, du wirst auch hier wohnen wollen, oder?” Sie lachte nervös und beantwortete sich die Frage selbst. „Aber sicherlich. Wir wären ja verheiratet, und es würde eigenartig aussehen, wenn du weiterhin bei deinen Eltern wohnst.” Sie klang ein wenig durcheinander, aber so fühlte sie sich auch. Das war eben das Verrückteste, was ihr je passiert war. Noch verrückter als die Ta tsache, dass sie sogar überlegte, sein eigenartiges Angebot anzunehmen …. denn die andere Alternative war zu schmerzlich. Sie hatte sich ein Wunder
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