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Wenn du denkst, du hast mich schon

Wenn du denkst, du hast mich schon

Titel: Wenn du denkst, du hast mich schon
Autoren: Annette Broadrick
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ungleichmäßiges Atmen, als er den Kopf zur Seite neigte und sein Zungenspiel verstärkte. Wie von selbst schloss sie die Augen und genoss die unbekannten, herrlichen Empfindungen, die sie durchströmten.
    Sie war noch nie zuvor von einem Mann geküsst worden, hatte noch nie solche zärtlichen Hände auf ihrem Rücken und auf ihren Hüften gespürt. Auch hatte sich noch nie jemand so dicht an sie gepresst, dass sie fühlen konnte … fühlen konnte …
    Megan riss die Augen auf und schob Travis rasch von sich. Da ihre Bewegung für ihn überraschend kam, stolperte er ein paar Schritte zurück, ehe er sein Gleichgewicht wiederfand.
    Sie starrten sich an. Beide atmeten schwer. Ihr Herz schlug so wild, als wollte es jeden Moment zerspringen.
    „Es war nur ein Kuss, Megan. Mehr nicht”, flüsterte er.
    „Klar, und Carlsbad Caverns ist nur ein Loch in der Wand. Mehr nicht”, ahmte sie seinen Tonfall nach.
    „Stimmt”, erwiderte er und lächelte.
    Sie wandte sich ab und hantierte an der Anrichte herum. Während sie ein paar Sandwiches machte, bemühte sie sich, zu vergessen, wie erregend Travis’ Kuss gewesen war.
    „Ich nehme an, du willst nicht, dass ich dich küsse”, sagte er schließlich in die beklemmende Stille hinein, die plötzlich zwischen ihnen lastete.
    Sie biss sich auf die Unterlippe. Belügen konnte sie ihn nicht, aber sie war sich ihrer Gefühle auch nicht sicher. Sie konzentrierte sich auf die Brote. „Das ist es nicht. Ich … es ist bloß … ich meine, ich habe in diesen Dingen nicht viel Erfahrung und …” Sie vermochte nicht, es ihm zu erklären.
    Er blieb auf Abstand. „Und du glaubst, das stört mich? Nur weil du unschuldig bist, heißt das doch nicht…”
    Sie wandte sich um und warf ihm einen verärgerten Blick zu. „Ich bin nicht unschuldig!”
    Sie schloss die Augen und schluckte. Jetzt würde er sie erst recht falsch verstehen! Sie öffnete die Augen und versuchte es erneut. „Ich meine … jeder, der auf einer Ranch aufgewachsen ist, weiß alles über Fortpflanzung und Sex. Es ist bloß, dass …” Sie fuchtelte hilflos mit der Hand in der Luft herum und wusste nicht, wie sie ihm ihre verwirrten Gefühle erklären sollte.
    Er musterte sie aufmerksam. „Ja, das sagtest du schon. Du bist nicht oft ausgegangen. Ich verstehe das.”
    Sie wandte sich wieder zur Anrichte um, griff nach dem Teller mit den Sandwiches und trug ihn zum Tisch. Sie bedeutete ihm, Platz zu nehmen. „Ich weiß nicht, was du von mir erwartest, das ist alles”, murmelte sie und wich seinem Blick aus.
    Er nahm sich ein Sandwich und legte es auf seinen Teller. „Ich erwarte nichts von dir, was du nicht geben willst”, erwiderte er behutsam. „Mir ist klar, dass mein Vorschlag recht ungewöhnlich ist.”
    „Er ist verrückt, weißt du. Wer wird uns schon glauben? Ich kann es ja selbst nicht fassen, dass ich überhaupt darüber nachdenke!” Sie biss in ihr Sandwich, konzentrierte sich aufs Essen und versuchte innerlich, eine gewisse Distanz zu dem bekannten Fremden an ihrem Tisch zu schaffen. Wie konnte sie jemanden so gut kennen, ohne wirklich etwas über ihn zu wissen? Wie konnte sie ihn hassen - nun, zumindest sich über ihn ärgern -, weil er sie nicht beachtet hatte, als er der begehrteste Typ an der Schule gewesen war und sie sich so sehr gewünscht hatte, er würde die Frau in ihr sehen und nicht mehr den Wildfang, den er jahrelang im Bus aufgezogen hatte? Doch damals hatte er sie offenbar gar nicht gesehen.
    Warum dann ausgerechnet jetzt, so viele Jahre später?
    „Ich mache dir einen Vorschlag”, erklärte er, als er sich das nächste Sandwich nahm.
    „Was denn?” fragte sie misstrauisch.
    „Wir sollten die Abmachung für uns behalten. So ist es sicher für uns beide angenehmer.
    Warum sagen wir unseren Familien nicht einfach, dass wir plötzlich unsere wahren Gefühle füreinander entdeckt haben und …”
    “Das wird doch niemand glauben! Jeder weiß, dass ich … dass wir …”
    „Was denn?”
    „Ich meine, wir sind nie zusammen gesehen worden.”
    „Ich kann dir ja geschrieben haben.”
    „Das wüssten meine Schwestern.”
    „Oder ich habe endlich den Mut gefunden, zu dir zu kommen und dir meine wahren Gefühle zu gestehen.”
    Sie hielt sich die Hand vor den Mund und schüttelte lachend den Kopf. „Nein, das würden sie sofort durchschauen!”
    „Nicht, wenn du mitmachst.”
    „Wie?”
    Seine Augen leuchteten. „Indem du so tust, als ob du mich gern hast und wir beide das
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