Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn die Sterne verlöschen

Wenn die Sterne verlöschen

Titel: Wenn die Sterne verlöschen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
aufgeregt, sonst nichts. Hört mal, um Himmels willen. Ich glaub', ich hab' den Ausweg ...«
    Brandon starrte ihn wild an. »Ach, wirklich? Machst uns Hoffnung mit einem albernen Plan, um dann zu bemerken, daß es so nicht geht. Ich lasse mir das nicht gefallen, verstanden?«
    Moore geriet in Wut. »Hör mal, Mark, du hast nichts damit zu tun. Ich mach's allein. Ich brauche deine Hilfe nicht und will sie auch nicht. Wenn du so sicher bist, daß du sterben mußt, warum verkürzt du dir nicht dein Leiden? Wir haben einen Hitzestrahler und eine Sprengkapsel, beides verläßliche Waffen. Entscheide dich, und dann bring dich um. Shea und ich werden uns nicht einmischen.«
    Brandon zeigte die letzten schwachen Anzeichen von Trotz. Dann gab er plötzlich ganz und gar auf. »Na schön, Warren, ich bin deiner Ansicht. Ich weiß nicht genau, was in mich gefahren ist. Ich fühle mich nicht gut. Warren. Ich – ich ...«
    »Ach, schon gut, Junge.« Er tat Moore wirklich leid. »Nimm's nicht so schwer. Ich weiß, wie du dich fühlst. Mich hat's auch gepackt. Aber du darfst nicht nachgeben. Wehr dich dagegen, oder du schnappst über. Und jetzt leg dich hin und versuch zu schlafen. Überlaß alles mir. Es wird schon noch gut werden.«
    Brandon preßte eine Hand auf die schmerzende Stirn, taumelte zur Liege und ließ sich fallen. Er wurde von unterdrücktem Schluchzen geschüttelt, während Moore und Shea verlegen schwiegen.
     
    Schließlich stieß Moore Mike an. »Komm«, flüsterte er. »An die Arbeit. Wir sehen uns um. Luftschleuse fünf ist doch am Ende dieses Ganges?« Shea nickte, und Moore fuhr fort: »Ist sie dicht?«
    »Also«, sagte Shea nach einigem Nachdenken, »die innere Tür ist natürlich dicht, aber wie's mit der äußeren ist, weiß ich nicht. Die kann durchlöchert sein. Weißt du, als ich nachsah, ob die Wand luftdicht ist, hab' ich mich nicht getraut, die innere Tür aufzumachen, denn wenn mit der äußeren was nicht in Ordnung gewesen wäre, dann pfff!« Er unterstrich es mit einer eindrucksvollen Geste.
    »Dann müssen wir uns jetzt um die äußere Tür kümmern. Ich muß irgendwie nach draußen. Wir müssen es darauf ankommen lassen. Wo ist der Raumanzug?«
    Er holte den einzigen Anzug von seinem Platz im Schrank, warf ihn sich über die Schulter und ging als erster in den langen Gang hinaus, der an dem Zimmer vorbeilief. Er kam an geschlossenen Türen vorbei, hinter deren luftdichten Flügeln Passagierräume gewesen waren, jetzt nur noch leere Höhlen, die sich in den Raum öffneten. Am Ende des Ganges war die fest anliegende Tür der Luftschleuse fünf.
    Moore blieb stehen und sah sie abschätzend an. »Ist offensichtlich in Ordnung«, bemerkte er. »Aber man kann freilich nicht sagen, wie's draußen aussieht. Mein Gott, ich hoffe nur, es klappt.« Er runzelte die Stirn. »Wir könnten natürlich den ganzen Gang als Luftschleuse benutzen, mit unserer Zimmertür als innerer und dieser hier als äußerer Tür, aber dabei würde die Hälfte unseres Luftvorrats verlorengehen. Das können wir uns noch nicht leisten.«
    Er wandte sich Shea zu. »Also schön. Der Anzeige nach ist jemand das letzte Mal durch die Schleuse hereingekommen. Sie müßte also mit Luft gefüllt sein. Mach die Tür einen winzigen Spalt weit auf, und wenn ein Zischen zu hören ist, mach sie schnell wieder zu.«
    »Na, dann los.« Und der Hebel wurde um einen Teilstrich bewegt. Die Anlage war durch die Erschütterung des Aufpralls schwer mitgenommen worden, und ihr früher geräuschloses Funktionieren war einem schroffen Knirschen gewichen, aber sie tat noch ihren Dienst. Links von der Sperrvorrichtung erschien ein schmaler schwarzer Strich. Er zeigte an, daß sich die Tür auf ihren Gleitrollen den Bruchteil eines Zentimeters aufgeschoben hatte.
    Kein Zischen! Moore wurde ein wenig ruhiger. Er nahm ein kleines Stück Karton aus seiner Tasche und hielt es gegen den Spalt. Wäre Luft entwichen, so hätte sie durch ihr Ausströmen den Streifen am Spalt festgehalten. Er fiel zu Boden.
    Mike Shea steckte einen Zeigefinger in den Mund und hielt ihn dann an den Spalt. »Gott sei Dank!« flüsterte er. »Keine Spur von Luftzug.«
    »Sehr gut. Mach sie weiter auf.«
    Der Hebel bewegte sich einen Teilstrich weiter, und der Spalt verbreiterte sich. Noch immer kein Zug. Ganz langsam, Teilstrich für Teilstrich wurde er knirschend weiter und weiter. Die beiden Männer hielten den Atem an. Wenn auch die äußere Tür nicht durchlöchert war, so konnte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher