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Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)
Autoren: Christy Reece
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die gespannte Stille bestätigten Noah, dass er ins Schwarze getroffen hatte. Also sollte er weitermachen.
    »Du hast schon immer Schiss vor mir gehabt, stimmt’s, Mitch?«
    Noah fühlte eine Messerklinge an seinem Hals. Offenbar war Mitch sogar noch wütender, als Noah gedacht hatte.
    »Ich kann dich gleich hier ausweiden, hier und jetzt, und es hinter mich bringen. Wäre das nicht ein hübscher Anblick für deine kleine Nutte?«
    »Ja, das würde zu dir passen. Bring mich um, solange ich gefesselt bin und mich nicht wehren kann. Und danach stürzst du dich auf eine Frau, die ein Drittel von dir wiegt. Gut, dass Daddy tot ist. Er würde das Kotzen kriegen.«
    Ein leises, unheimliches Knurren war Noahs einzige Vorwarnung, ehe etwas gegen seinen Kopf krachte und er wieder in tiefe Finsternis fiel.
    Das Garagentor öffnete sich mit einem quietschenden Geräusch. Ein Gähnen unterdrückend, fuhr Samara ihren Wagen hinein. Drei Tage an einem wunderschönen Strand, und sie war total geschafft. Wegzufahren hatte nichts gebracht, außer dass sie in einem anderen Teil des Bundesstaates heulte und trauerte. Herzschmerz reiste nun einmal mit, egal wohin man floh. Noah würde stets in ihren Gedanken sein.
    Sie nahm ihr Handy vom Beifahrersitz und holte ihre kleine Reisetasche von der Rückbank. Als Allererstes musste sie ihren Handy-Akku aufladen. Sie konnte im mer noch nicht fassen, dass sie tatsächlich ohne das Lade kabel losgefahren war. Ein weiteres Indiz dafür, wie fertig sie gewesen war. Ihre Familie machte sich immerfort lustig über sie, weil sie so unglaublich durchorganisiert war. Samaras Leben bestand aus ganz klaren Abläufen, von denen sie nur in den seltensten Fällen abwich. Ihr Ladekabel fürs Handy hätte in der kleinen Extratasche sein müssen, die sie praktisch immer bei sich hatte. Doch sie hatte die Tasche und das Kabel zu Hause gelassen.
    Sie stieß die Tür auf, trat in ihre Küche und blieb sofort stehen, als alle Alarmglocken in ihrem Kopf schrillten. Jemand war in ihrem Haus gewesen. Die gläserne Kaffee kanne war halb voll, eine schmutzige Bratpfanne stand auf dem Herd. Zwei Dinge, die bei ihr niemals vorkamen.
    Langsam und vorsichtig stellte sie ihre Tasche lautlos auf dem Boden ab und zog ihre Handtasche nach vorn. Mit einer Hand holte sie ihre Waffe heraus. Während sie rückwärts nach draußen schlich, hörte sie Geräusche aus dem vorderen Teil des Hauses. Bleiben und kämpfen oder Hilfe rufen? Samara traf die leichtere und richtige Wahl, indem sie hinausging. Bevor sie die Tür zuzog, bemerkte sie jedoch etwas im Wohnzimmer. Ein Mann, gefesselt auf dem Boden. Wütende schwarze Augen, die warnend aufblitzten. Noah.
    Jeder Gedanke an Flucht verpuffte. Ihre Waffe vor sich, rannte sie ins Wohnzimmer. »Noah … mein Gott.«
    »Raus hier. Lauf, Mara. Mitch ist im Bad. Lauf, verdammt!«
    Kopfschüttelnd zerrte sie an den strammen Fesseln. »Ich gehe nicht.«
    »Keine Zeit für Streit. Lauf, Babe. Bitte.«
    Ihr wurde klar, dass sie das Seil aufschneiden musste, und sie sagte: »Ich gehe und …«
    »Sieh an, sieh an. Jetzt ist unser kleines Treffen also komplett.«
    Samara zuckte zusammen, drehte sich um und blickte in die Augen des Monsters auf, das sie bis heute in ihren Albträumen heimsuchte. Mitchell Stoddard stand in der Wohnzimmertür. Mit einem üblen Grinsen auf dem Gesicht, an das sie sich noch allzu gut erinnerte, hielt er eine Waffe in der Hand. Sie wies eine unheimliche Ähnlichkeit mit der Waffe auf, mit der er vor Monaten einem seiner Männer den Schädel weggepustet hatte.
    Sie krabbelte vorwärts, sodass sie Noah weitestgehend von ihm abschirmte, und sah wütend zu dem, was sie wahrheitsgemäß als »den bösen Zwilling« bezeichnen konnte. »Was, zum Teufel, machst du hier?«
    »Na, ist das eine Art, einen alten Freund zu begrüßen? Hast du etwa vergessen, dass wir zwei vor wenigen Monaten fast die Kiste zum Knarzen gebracht haben?«
    »Du meinst, du hättest mich fast vergewaltigt.«
    Das Grinsen wurde breiter. »Haarspalterei.«
    Sie hatte ihre Waffe neben Noah gelegt, als sie versuchte, Noah loszubinden. Nun war sie hinter ihr. Wo? Ihre Augen auf Mitchell gerichtet, tastete sie mit einer Hand hinter sich.
    »Links von dir.«
    Noahs beinahe lautloses Flüstern dirigierte sie, und sie fühlte weiter nach links. Ihr Herz raste, als ihre Finger den kühlen Stahl fühlten. Sie brauchte sich nur noch ein paar Zentimeter zu bewegen, was sie überspielen sollte, indem sie Mitchell zum
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