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Wenn die Mandelblueten bluehen

Wenn die Mandelblueten bluehen

Titel: Wenn die Mandelblueten bluehen
Autoren: Helen Brooks
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sie gewöhnt - dass er sie lieb gewonnen hätte, wollte sie nicht unbedingt sagen. Nicht ausgerechnet heute. Wie würde es ihn berühren, wenn schon wieder ein Mensch, dem er vertraute, aus seinem Leben verschwand? Wie aber konnte sie nach dem bleiben, was zwischen ihr und Slade vorgefallen war?
    Ihre Gedanken drehten sich im Kreis, bis ihr schwindlig war und sie Kopfschmerzen bekam.
    Endlich waren alle Gäste eingetroffen, und die Feier konnte richtig beginnen. Zuerst trat ein Zauberer auf, der die Kinder völlig in seinen Bann schlug.
    "Francesco amüsiert sich prächtig."
    Daisy zuckte zusammen, als Slades tiefe Stimme dicht hinter ihr erklang, und wandte sich zu ihm um.
    "Was ist denn?" fragte er leise und lächelte sie an. "Ich bin doch kein Ungeheuer."
    Nein, das war er nicht. Er war der Mann, von dem sie als junges Mädchen geträumt hatte, als sie noch an wahre, immer währende Liebe geglaubt hatte. Gequält senkte sie den Kopf, so dass ihr seidiges Haar wie ein Schleier ihr Gesicht verbarg.
    "Ja, Francesco genießt es", erwiderte sie leise und sah wieder zu dem Jungen. Slade hat die Szene im Arbeitszimmer anscheinend aus der Erinnerung verbannt, aber wie soll ich jemals wieder so kühl und beherrscht wie er wirken? überlegte sie verzweifelt.
    "Und du, Daisy? Genießt du es auch?" Er drehte sie zu sich um.
    Sie standen im Schatten einer dicht belaubten Buche, und erst jetzt merkte Daisy, dass niemand sonst in Hörweite war.
    "Ich?" Sie rang sich ein Lächeln ab. "Es ist nicht meine Party, also spielt es keine Rolle, ob ich sie genieße."
    "Das Leben ist in letzter Zeit nicht gerade ein Fest für dich gewesen, stimmt's?"
    Daisy zuckte abweisend die Schultern und dachte daran, dass sie sein Haus würde verlassen müssen. Nicht nur wegen der Gefühle, die er ihr entgegenbrachte - und deren Dauerhaftigkeit sie, wie sich jetzt eingestand, bezweifelte -, sondern auch, weil er ein Mann war, der allem auf den Grund gehen wollte, was er nicht verstand. Er würde ihr keine Ruhe lassen, fragen und bohren, bis er alles entdeckt hatte, was sie zu verbergen versuchte. Und dann würde er erwarten, dass sie über den Tod von Jenny sprach und ...
    "Slade!" rief eine Frau scharf.
    Beide wandten sich um und sahen Claudia Morosini näher kommen. Sie hatte am Vormittag angerufen und behauptet, sie würde sich nicht wohl fühlen und deshalb nicht zur Party kommen. Sie sah allerdings nicht krank aus, im Gegenteil. Ein triumphierendes Lächeln umspielte ihre Lippen.
    "Guten Tag, Claudia." Slade heuchelte keine Freude bei ihrem Anblick, aber seine untadeligen Manieren veranlassten ihn, ihr entgegenzugehen. Daisy hatte er untergehakt und zog sie unerbittlich mit. "Dir geht es inzwischen besser?" erkundigte er sich höflich.
    Claudia tat die Frage mit einer verächtlichen Handbewegung ab, und in dem Moment wurde Daisy klar, dass etwas bevorstand, etwas, das sie betraf.
    "Ich hoffe, ihr findet es nicht anmaßend, dass ich mir erlaubt habe, einen Gast mitzubringen", sagte Claudia ungerührt. "Ich glaube, deine ... ich meine, Francescos Kindermädchen ... kennt ihn." Kalt und boshaft blickte sie Daisy an.
    "Was, zur Hölle ...?" begann Slade.
    Daisy wurde blass, die Knie wurden ihr weich, und sie musste sich zusammenreißen, um nicht in Ohnmacht zu fallen, als sie sah, wen Claudia Morosini mitgebracht hatte.
    Wie aus dem Nichts war Ronald neben Claudia aufgetaucht und kam auf sie zu. Slade wollte wutentbrannt
    dazwischenfahren, doch Daisy hielt ihn am Ärmel fest. "Es macht mir nichts aus, Slade, wirklich nicht", versicherte sie.
    "Sie haben exakt sechzig Sekunden Zeit, mein Grundstück zu verlassen, Mr. McTavish", sagte er eisig. "Für dich gilt dasselbe, Claudia." .
    "Das ist ja wohl die Höhe!" Claudia rang schockiert nach Atem. Anscheinend hatte noch niemand gewagt, ihr gegenüber diesen Ton anzuschlagen.
    "Ich möchte nur kurz mit meiner Frau sprechen." Ronald war vorsichtshalber zwei Schritte zurückgewichen und beobachtete Slade argwöhnisch. Wer von den beiden bei einer Prügelei die Oberhand behalten würde, war klar, denn Ronald hatte nie viel für seine Fitness getan.
    "Mit ihrer Exfrau", verbesserte Slade ihn. "Und jetzt bleiben Ihnen noch fünfzig Sekunden."
    "Daisy? Bitte, ich muss mit dir reden."
    Daisy wurde klar, dass sie eingreifen musste, wenn Francesco nicht der Geburtstag verdorben werden sollte.
    "Lass ihn sagen, was er zu sagen hat, Slade", bat sie mit bebender Stimme und hielt Slade weiterhin am Arm fest, jetzt
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