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Wenn die Liebe erblueht - Im Rosengarten der Liebe

Titel: Wenn die Liebe erblueht - Im Rosengarten der Liebe
Autoren: Penny Jordan
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behauptete, dass es ihr längst wieder gut genug gehe, um aufstehen zu können, war ihr doch klar, dass sie noch nicht wieder richtig bei Kräften war. Die Hebamme hatte ihr inzwischen sogar schon erlaubt, nachmittags für ein paar Stunden aufzustehen und nach unten zu gehen, aber Geraldine merkte selbst, wie rasch sie ermüdete. Das lag zum einen daran, dass die fortschreitende Schwangerschaft immer größere Anforderungen an ihren Körper stellte, vor allem aber litt Geraldine immer noch unter den Folgen der ungeheuren Belastung, unterder sie in den Wochen und Monaten vor Tante Mays Tod gestanden hatte.
    Weihnachten rückte rasch näher, aber bis zum Fest würde Mitch natürlich fort sein. Geraldine erschauerte und gestand sich widerstrebend ein, wie sehr er ihr fehlen und wie einsam sie sich ohne ihn fühlen würde.
    Von unten hörte sie immer noch Mitchs und Louises Stimmen und fragte sich ein wenig eifersüchtig, worüber die beiden sich überhaupt so lange unterhalten könnten. Dabei wusste sie doch ganz genau, dass Mitch ein Mann war, der sich wirklich gern mit Frauen unterhielt und sie als intellektuell gleichwertig behandelte. Wenn er an den Abenden das leere Tablett aus Geraldines Zimmer holte, blieb er jetzt immer länger bei ihr, um noch mit ihr zu plaudern. Geraldine war selbst erstaunt, über wie viel verschiedene Dinge sie schon gesprochen und wie viele Gemeinsamkeiten sie dabei entdeckt hatten. Ja, auch ohne ihn zu lieben, hätte sie seine Gesellschaft in jedem Fall vermisst, denn unter anderen Umständen hätte er ihr ein wirklich guter Freund werden können.
    Tante May hätte ihn bestimmt auch gemocht. Geraldine fühlte, wie ihr die Tränen kamen. In Gedanken war sie oft bei ihrer Tante.
    Es verging eine lange Zeit, bis Geraldine Louise davonfahren hörte. Kurz darauf vernahm sie Mitchs Schritte auf der Treppe und schaute überrascht auf die Uhr. Es war noch zu früh für das Mittagessen, und Mitch arbeitete normalerweise den ganzen Vormittag. Zwar hatte Louises Besuch an diesem Morgen den üblichen Ablauf gestört, dennoch konnte Geraldine sich nicht erklären, warum er um diese Zeit zu ihr nach oben kam.
    Als er das Zimmer betrat und auf ihr Bett zuging, wirkte sein Gesicht versteinert, ja, entsetzt. Geraldine schaute beunruhigt zu ihm auf.
    Sie hatte ihn noch nie so gesehen. Was war geschehen? Er und Louise hatten so lange miteinander geredet … Was hatte die Freundin ihm gesagt?
    Mitch ließ sie nicht lange im Unklaren, sondern kam direkt zur Sache. „Louise hat mir soeben alles von deiner Tante erzählt“, erklärte er knapp.
    Geraldine war wie erstarrt vor Schreck. Ihr Herz pochte, als Mitch fortfuhr: „Ich habe mich in dir geirrt, nicht wahr, Geraldine? Während ich die ganze Zeit dachte, du würdest dich mit deinem Liebhaber treffen … In jener Nacht, als du nicht nach Hause gekommen bist, da warst du auch bei deiner Tante, nicht wahr?“
    Sie hatte keine Chance, ihn anzulügen. Ehe sie etwas sagen konnte, hatte ihr Gesicht sie bereits verraten.
    â€žWarum?“, fuhr Mitch sie unerwartet wütend an. „Warum hast du nichts gesagt? Wieso hast du mich in dem Glauben gelassen …?“
    â€žEs ging dich nichts an“, entgegnete Geraldine verzweifelt. Wie viel hatte er erraten? Die ganze Wahrheit? Hoffentlich nicht. In all den Tagen, die er jetzt bei ihr im Haus wohnte, hatte er jene Nacht, die sie miteinander verbracht hatten, nicht einmal erwähnt. Wahrscheinlich wollte er selbst nicht mehr daran erinnert werden.
    â€žSo wie das Kind in deinem Bauch? Das geht mich wohl auch nichts an, ja?“
    Geraldine wurde von einer namenlosen Angst ergriffen. „Nein, natürlich nicht. Wie sollte es auch?“, erwiderte sie mit erstickter Stimme.
    â€žWie sollte es auch?“ Mitch durchbohrte sie förmlich mit seinen Blicken. „Fragst du mich das denn im Ernst? Muss ich dir das wirklich erläutern? Wir beide haben miteinander geschlafen … Ich glaubte damals, dass du mich als Ersatz für jemand anderen benutzen würdest, um die Leere zu füllen, die er in deinem Leben hinterlassen hat. Aber ich habe mich wohl geirrt, nicht wahr? Genauso wie es ein Irrtum war, anzunehmen, dieser nicht vorhandene Liebhaber sei auch noch der Vater deines Kindes!“

    Er schwieg einen Moment und schien nach den richtigen Worten zu suchen, um seine Fassungslosigkeit
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