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Wenn die Liebe dich findet

Wenn die Liebe dich findet

Titel: Wenn die Liebe dich findet
Autoren: Johanna Lindsey
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irgendjemanden zu begleiten.
    Amanda hatte die letzte Saison ebenfalls im Haushalt der St. Johns verbracht, da ihr Vater kein Stadthaus in London besaß. Sie konnte stets die Begleitung sowohl der beiden Cousins als auch die ihrer Tante in Anspruch nehmen, auch wenn alle drei nicht ideal waren. Aber jetzt gehörte auch ihre Freundin Rebecca Marshall zum Haushalt, da sie kürzlich Rupert St. John geheiratet hatte, und sie eignete sich ideal.
    Amanda war entzückt über die Nachricht über die Hochzeit von Rebecca und Rupert gewesen. Rebecca gab die perfekte »Anstandsdame« ab, denn mit ihr konnte sie richtig Spaß haben. Becky hatte Amanda jedoch zunächst überrascht, indem sie rundweg ablehnte und behauptete, es wäre nicht richtig, weil sie einige Jahre jünger war als Amanda. Aber Amandas Starrköpfigkeit hatte gesiegt – sie konnte überaus hartnäckig sein, ohne es selbst zu bemerken –, und sie konnte Becky schließlich doch überzeugen. Dann jedoch war Becky ohne jedes Wort aufs Land verschwunden, und Amanda stand wieder am Ausgangspunkt, mit ihrer alten Auswahl an Begleitern.
    Deshalb hoffte sie nun, dass ihre alte Freundin endlich zurückgekehrt war. Sie machte sich keine Sorgen, dass Rupert sich ihnen anschließen würde. Er war der Bälle und Partys überdrüssig. Früher hatte er jedes Mal als Amandas Begleiter Aufsehen erregt, so gut aussehend und charmant, wie er war. Seine Gegenwart hatte alle anderen Männer eifersüchtig gemacht, und eifersüchtige Männer wollen nicht tanzen. Deshalb würde sie Rupert nun nur im äußersten Notfall fragen, ob er mit ihr ausginge.
    Seine Mutter Julie war mindestens genauso wenig als Begleitung geeignet! Sie hatte ihre drei Söhne nach dem Tod ihres Mannes, dem letzten Marquis von Rochwood, allein großgezogen und dabei versucht, ihnen Mutter und Vater zugleich zu sein, was sie leider in eine ziemlich ungehobelte Person verwandelt hatte. Wie Amanda zu ihrer Freundin Rebecca gesagt hatte, als sie sie dazu überreden wollte, ihre Begleitung zu übernehmen: »Wenn Tante Julie mich auf eine Party begleitet, schimpft sie den ganzen Abend vor sich hin. Und glaub mir, es gibt nur sehr wenige Männer, die sich nicht aus dem Staub machen, nachdem sie eine von ihren Rüffeln abbekommen haben!«
    Rebecca hatte allerdings mit einem guten Argument entgegnet: Wenn ihre Verehrer sich von Tante Julie so leicht abschrecken ließen, dann wären sie auch nicht die Richtigen. Und Amanda musste in der Tat zugeben, dass sie hie und da erleichtert gewesen war, als ihre Tante einige unansehnliche Exemplare vergrault hatte.
    Amanda war beinahe schon unten an der Treppe angekommen, als sie ihre Schritte verlangsamte. Sie fragte sich, ob Avery wohl schon angekommen war. Obwohl es ihm nie etwas ausmachte, sie zu begleiten – zumindest beklagte er sich nie –, musste er für gewöhnlich seine eigenen Pläne dafür ändern, was ihr wiederum äußerst unangenehm war. Und manchmal konnte er auch nicht kommen, weil er gar nicht in der Stadt weilte.
    Amanda dachte, dass es wohl besser gewesen wäre, sich erst für den Abend anzukleiden, nachdem sie seine Zusage hatte. Jetzt wurde sie panisch. Tante Julie würde fuchsteufelswild werden, wenn sie sich in letzter Minute umziehen müsste, um mit ihr auszugehen. Aber Amanda hatte aufgrund von Beckys Abwesenheit schon zwei Einladungen ausgeschlagen. Die beiden heutigen konnte sie einfach nicht absagen, zumal die eine Party von einer engeren Freundin und die andere von ihrer Schwägerin gegeben wurde. Und so hatte sie beschlossen hinzugehen – allerdings nicht ohne Begleitung!
    Es war zwar nicht Avery, der da im Flur zum Salon auftauchte, angelockt von ihrem lauten Seufzen, aber der Mann, der vor ihr stand, ließ sie allen Kummer sofort vergessen.
    »Vater!« Sie stürzte sich in Preston Lockes offene Arme. »Was machst du denn hier? Du kommst doch nie nach London, außer fürs Geschäft!«
    Er drückte sie kurz an sich, dann schob er sie ein Stück weit von sich und erklärte: »Ich betrachte das als Geschäft, als Familiengeschäft. Ich bin gekommen, um herauszufinden, was dein Cousin Rupert hier gemacht hat, während seine neue Braut in Norford war. Wusstest du, dass sie mich nicht einmal über ihre Hochzeit informiert haben?«
    Amanda zuckte zusammen. Ihr Bruder Rafe hatte dasselbe getan, hatte Ophelia vom Fleck weg geheiratet, ohne der Familie Bescheid zu geben, und ihr Vater war darüber sehr verärgert gewesen.
    »Das würde erklären,
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