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Wenn Dich der Falsche richtig liebt

Wenn Dich der Falsche richtig liebt

Titel: Wenn Dich der Falsche richtig liebt
Autoren: Annette Czerny
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sollte er ihr den Antrag machen? Im Schnellverfahren ging Neal gedanklich alle Orte und Sehenswürdigkeiten im Central Park durch, im ersten Moment fiel ihm das Karussell ein, doch dann erinnerte er sich plötzlich an eine Skulptur und wusste, genau dort würde er Alice um ihre Hand bitten.
    Wieder zurück bei der Anlegestelle am Battery Park rief Neal erneut ein Taxi herbei und fuhr mit Alice zurück zu ihrer Wohnung, die glaubte schon das der Abend hier enden würde und war daher um so mehr verwundert als Neal mit ihr in Richtung Plaza Hotel lief.
    „Wo willst du denn hin?“ Den ganzen Weg über hielt Neal ihre Hand fest und schwieg, in Gedanken ging er noch mal seine Rede durch und war nervöser als jedes Kind am ersten Schultag. Vor dem Plaza Hotel an der Ecke Fifth Avenue blieben die beiden stehen, vor ihnen standen in einer langen Reihe die sogenannten horse-drawn-carriage zu Deutsch übersetzt die Pferdekutschen die von dort ihre Route durch den Central Park starteten.
    Überrascht und verwirrt beobachtete Alice Neal dabei, wie er zu einem Kutscher ging, um eines der Pferdekutschen zu mieten. Eine Tour durch den Central Park dauerte in der Regel dreißig Minuten und kostete rund vierunddreißig Dollar. „Kommst Du“, rief ihr Neal zu und streckte seine Hand nach ihr aus.
    Alice begriff immer noch nicht was Neal vorhatte und stieg mit ihm in eines der historischen Kutschen, der Kutscher reichte ihnen eine dicke Decke, mit der sie sich während der Fahrt über zudecken konnten. Der Blick auf ihre Armbanduhr verriet Alice, dass es bereits kurz vor Mitternacht war, sie wusste immer noch nicht, was das Ganze überhaupt sollte und so langsam wurde es ihr trotz Decke ziemlich kalt noch dazu begann es stärker zu schneien.
    Die Idee einer romantischen Kutschfahrt durch den verschneiten Park fand Alice absolut traumhaft, aber musste das ausgerechnet mitten in der Nacht sein wo man kaum etwas sehen konnte. Natürlich konnte man etwas erkennen der Park war ja schließlich bei Nacht beleuchtet und überall am Wegesrand standen Laternen, aber Alice hoffte sehr das Neal ihr bald erklären würde was es mit dem ganzen eigentlich auf sich hatte.
    „Wussten sie eigentlich das Es seit mehr als hundertfünfzig Jahren möglich, ist durch den Central Park mit einer Pferdekutsche zu fahren? Die Fahrten sind schon Tradition und besonders bei jung verliebten Paaren sehr beliebt“, bemerkte der Kutscher während der Fahrt. Auf Alice Gesicht machte sich endlich ein Lächeln breit, zufrieden legte Neal seinen Arm um sie während Alice ihren Kopf an seine Schulter lehnte. Die Stille war beinahe schon gespenstisch, man hörte nur das Klappern der Räder, das gelegentliche wiehern des Pferdes und das Geklimper des Pferdegeschirrs.
    „Warum halten wir an?“, fragte Alice verwundert, als die Pferdekutsche plötzlich stehen blieb.
    „Das wirst du schon noch früh genug erfahren“, erwiderte Neal geheimnisvoll, stieg aus der Kutsche und reichte Alice seine Hand. Verwirrt blickte diese sich in der Gegend um, konnte aber nichts erkennen, was irgendeinen Hinweis darauf gab, was Neal vorhatte oder wo sie genau waren. „Weißt du, was das ist?“, fragte Neal Alice und zeigte auf eine Statue am Wegesrand.
    „Ich würde mal sagen es sieht aus wie eine Skulptur“, antwortete sie leicht genervt und fügte sofort hinzu: „Neal warum sagst du mir endlich, was das Ganze eigentlich soll!“
    Neal musste lachen, als er merkte, wie Alice langsam ihre Fassung verlor, und beschloss sie endlich zu erlösen. „Das ist nicht irgendeine Skulptur, sondern die Statue der Märchenfigur Alice im Wunderland“, erklärte Neal freudestrahlend und hoffte, das Alice den Wink verstand.
    Die elf Meter hohe Bronze Statue der Alice im Wunderland steht bereits seit 1959 im Central Park ganz in der Nähe bei den Wintergarten Wassern.
    Sie zeigt Alice sitzend auf einem großen Pilz umringt von einigen Freunden, dem weißen Kaninchen und The Mad Hatter.
    Neal beobachtete Alice dabei, wie sie die Statue näher betrachtete und vorsichtig mit der Hand einige Stellen berührte, sie strahlte vor Glück und schien endlich zu begriffen warum Neal sie hierher brachte. „Ich habe Alice im Wunderland als Kind geliebt, es war mein Lieblingsmärchen und das meiner Mutter. Sie verriet mir einmal das Sie mir deshalb auch den Namen Alice gab“, erzählte sie begeistert.
    Aus der Ferne war das Schlagen einer Uhr zu hören, exakt zwölf Mal und das bedeutete, es war Mitternacht
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