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Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila

Titel: Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila
Autoren: Sonya Kraus
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geratene. Mein Gegenüber zuckte erschrocken zusammen über so viel unerwartete Menschlichkeit, aber dann hellte sich ihr Gesicht auf, und sie lächelte zurück.
    »Ach, das ist gerade gar nix, seit sieben ist hier Remmidemmi. Wenn die Kegelclubs mit den Bussen ankommen, ist hier die Hölle los. Ich hab noch keine Pause gehabt.«
    Anschließend warf sie für mich neue Pommes in die Friteuse, stellte den Teller mit meinem Tagesgericht sanft wie ein Baby aufs Tablett und den O-Saft betont behutsam daneben. Außerdem bekam ich ein Extralächeln als Nachtisch.
    Hey, der Good-Vibrations-»Virus« wirkte! Dass sie mich als »die Frau aus dem Fernsehen« erkannt hatte und ich hier nur den »Promi-Bonus« absahnte, konnte ich ausschließen. Schließlich war ich noch komplett Make-up-frei – das hatte ich ja im Zug erledigen wollen –, und wenn ich Mascara-frei mit meinen Albino-Wimpern klimpere, erkennt mich – ich schwöre! – manchmal selbst meine Mama nur mit Mühe.
    So ging’s weiter. Ich stellte fest, dass man im Auto nicht nur singen, sondern wirklich wunderbar ungestört nachdenken konnte – viel besser als im Zug, wo ständig Handys piepen, Omis ihre mitgebrachten Eierbrote inklusive Schwefeldunst auspacken, ständig wechselndes Zugpersonal Fahrkarten kontrolliert und Durchsagen die nächste Station ankündigen. Es hörte einfach nicht auf mit den Vorteilen – und abgesehen von einer kleinen Baustelle vor Köln kam ich auch hervorragend durch – und ganz entspannt im Studio an. Fürs Protokoll, bevor jetzt jemand auf die Idee kommt, ich propagierte hier umweltschädliche Kfz-Benutzung statt umweltfreundliches Bahnreisen: Ich hätte garantiert genauso viele Vorteile gefunden, wäre ich mit dem Zug gefahren! Es kommt eben auf den Blickwinkel an, wie gesagt!
    Ganz entspannt sein Ziel erreichte übrigens auch Julius – allerdings ein paar Stündchen später.
    Was lernen wir also daraus? Ganz genau: Pink ist unsere Farbe.
     
     
    Don’t worry, be happy – mit Rosa!
     
    Pink ist aber nicht nur im übertragenen Sinne ein unerschöpflicher Quell der Lebensfreude. Die Farbe Rosa hat auch ganz handfeste Wirkungen! Instinktiv habe ich schon immer gewusst, dass Pink mehr kann, als nur schön frisch nach japanischer Kirschblüte auszusehen. Erst kürzlich ist mir ein Artikel in die Hände gefallen, der meine Ahnung bestätigt hat. Der amerikanische Wissenschaftler Alexander G. Schauss vom American Institute für Biosocial Research hatte schon im Jahr 1979 herausgefunden, dass besonders aggressive Häftlinge ihre Lust auf Randale verloren haben, wenn sie nur für eine Viertelstunde in einen pink gestrichenen Raum gesteckt wurden. Auf die Idee war der Forscher gekommen, nachdem ein Kollege von ihm namens John N. Ott Probanden beim Armdrücken auf ein pinkfarbenes Blatt hatte schauen lassen – wodurch sie offenbar einen Teil ihrer Muskelkraft einbüßten und leichter zu schlagen waren. Blau stellte die Kraft wieder her.
    Die Forschungsergebnisse von Schauss sind seitdem immer wieder bestätigt und praktisch angewendet worden. In einem Schweizer Gefängnis in Pfäffikon gibt es heute ebenfalls eine Zelle, die komplett pink gestrichen ist. Was passiert, ist erstaunlich: Die Gefangenen werden erst mal noch aggressiver, wenn sie in die ganz in »Cool down Pink« gehaltene Farbtherapiezelle geschickt werden, weil die Farbe ihnen gegen den Strich geht. »Spinnt ihr? Ich bin doch nicht schwul!« Aber das Rosa wirkt trotzdem und löst zuverlässig jede Aggression auf; die Jungs kommen ausnahmslos entspannt wieder raus. Das klingt jetzt vielleicht nach Zauberei, aber der Effekt ist nachgewiesen. Rosa verlangsamt den Herzschlag und senkt so den Blutdruck. Es entspannt, macht friedlich und hebt, nicht zuletzt, die Stimmung. Aggressionen und schlechte Gefühle lassen sich in Gegenwart von Rosa einfach nicht aufrechterhalten. Ich habe das Gerücht gehört, dass auch ein amerikanisches Football-Team diesen Anti-Doping-Effekt genutzt haben soll, indem es die Umkleideräume der gegnerischen Gästemannschaft in Babyrosa gestrichen hat – friedliche Lämmchen im Happy-Modus lassen sich nun mal besser besiegen als zähnefletschende Höllenhunde. Ach ja, es gibt noch einen Nebeneffekt: Rosa senkt den Appetit und macht so indirekt schlank! Wenn das kein Argument für die Farbe ist!
     
Dieses Rosa rockt!
     
    Falls Sie jetzt Lust bekommen haben, den Pink-Effekt mal selbst auszuprobieren und vielleicht sogar einen Raum in der psychologisch
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