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Wenn aus Verlangen Schicksal wird

Wenn aus Verlangen Schicksal wird

Titel: Wenn aus Verlangen Schicksal wird
Autoren: Olivia Gates
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sie noch gedacht, er sei ihr auf den Leim gegangen. Seine Rechtsabteilung jedenfalls war blind in ihre Falle getappt. Er jedoch nicht.
    „Sie haben schließlich einen Ausweg gefunden.“ Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, erinnerte sich daran, wie verärgert sie damals gewesen war. Wie erregt. Wie verbissen sie sich bemüht hatte, ihm neue Steine in den Weg zu legen.
    Zum ersten Mal verzogen sich seine schön geschwungenen Lippen zu etwas, das entfernt an ein Lächeln erinnerte. „Nicht dass Sie es damit hätten gut sein lassen.“
    Als sie die feurige Leidenschaft in seinem Blick bemerkte, zuckte sie zusammen. Sarantos’ Gesichtsausdruck erinnerte sie an den rauschhaften Zustand während ihres Zweikampfes, an das Hochgefühl, sich mit ihm zu duellieren. In den letzten Jahren hatte sie genauso oft gegen ihn gewonnen wie verloren. Doch bei ihrer letzten Schlacht hatte sie das Gefühl gehabt, dass er sie endgültig durchschaut hatte und nie wieder auf ihre Taktiken hereinfallen würde.
    Plötzlich stellte er seine Teetasse ab und kam mit lässigen Schritten auf Selene zu. Und er hielt erst an, als seine Beine fast ihre Knie berührten.
    Der Blick, den er ihr zuwarf, ließ sie in die Kissen zurücksinken. Er war voller Bewunderung. Herausfordernd. Und er galt nur ihr.
    „Sie sind gut. Die Beste, mit der ich mich je herumschlagen musste. Und Sie haben mich eine Menge Zeit und Geld gekostet. Aber am Ende gewinne ich immer. Ich bin Ihnen zehn Jahre voraus, und anders als Sie habe ich nur aus einem einzigen Grund gelernt, mich mit diesen unsäglichen Rechtsfragen auseinanderzusetzen: Um gegen die Regeln zu spielen und am Ende trotzdem eine weiße Weste zu haben.“
    Selene hüstelte abschätzig. „Und dann behaupten Sie, dass Sie die Feindseligkeit meines Vaters nicht verstehen.“
    „Na gut, dann habe ich sie eben verstanden. Das heißt aber nicht, dass ich sie auch akzeptierte. Er hätte meine Fähigkeiten für sich nutzen sollen. Ich habe ihn ergänzt.“
    „Aber seine und Ihre Vorstellungen davon, wie man Geschäfte macht, hätten nicht unterschiedlicher sein können.“
    „Und das bedeutet, dass meine falsch sind?“
    „Für Sie zählt nur der Erfolg, egal um welchen Preis.“
    „Genau darum geht es im Geschäftsleben.“
    „Mein Vater sah das anders.“
    „Nein.“
    In dieser einen Silbe lag so eine Endgültigkeit, dass Selene nichts erwiderte.
    Als sie das Schweigen nicht mehr ertragen konnte, beschloss sie, ein weiteres schwieriges Thema anzuschneiden.
    „Ich habe von der Sache mit Ihrem Bruder gehört“, flüsterte sie.
    Erst vor fünf Tagen war Sarantos’ jüngster Bruder bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Allerdings wäre Selene nie auf die Idee gekommen, ihrem Erzfeind ihr Beileid zu bekunden, geschweige denn auf der Beerdigung aufzutauchen.
    Er nahm neben ihr Platz. Dort, wo sein Oberschenkel ihren streifte, schien er selbst durch den Stoff ihrer Hose hindurch ihre Haut zu versengen. Sarantos’ Blick war undurchdringlich geworden.
    „Wollen Sie jetzt etwa behaupten, dass es Ihnen leidtut, dass er tot ist?“, stieß er hervor.
    Sie schüttelte den Kopf, spürte seinen Schmerz, der ebenso groß war wie ihrer. „Ich kannte ihn doch überhaupt nicht. Nicht so, wie Sie meinen Vater kannten. Sie waren so ehrlich, mir nichts vorzuheucheln, und das möchte ich auch sein. Mir tut es leid, dass Ihr Bruder tot ist, aber nur für Sie.“
    Plötzlich schlang er einen Arm um ihre Taille.
    Selene entfuhr ein erstickter Schrei, als Sarantos sie gegen seine breite, muskulöse Brust zog. Ganz ohne ihr Zutun reagierte ihr Körper auf seinen, schmiegte sich an ihn.
    Einen leidenschaftlichen Moment lang blickte Sarantos ihr tief in die Augen. In seinem Blick lag ein unendliches Begehren – und die Forderung, dass sie sich ihm bedingungslos ergab. Dann spürte sie seine Lippen auf ihren.
    Ein hungriges Grollen entfuhr ihm, als seine Zunge auf ihre traf. Sein Kuss entzündete ein brennendes Verlangen, das Selene den Verstand vernebelte.
    Es war, als würde in ihrem Innern ein Damm brechen. Sie glaubte, in Sarantos’ Geschmack und Duft, seiner Wildheit und Dominanz zu ertrinken. Mit warmen, fordernden Berührungen eroberte er ihren Körper, hielt nirgendwo lange genug inne, um ihr Begehren zu stillen. Wie von Sinnen drängte sie sich ihm entgegen, keuchte, stöhnte, bettelte, ohne zu wissen, worum.
    Der Druck in ihr war kaum mehr auszuhalten. Keuchend umklammerte sie seine Arme, bis er
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