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Wenn aus Verlangen Schicksal wird

Wenn aus Verlangen Schicksal wird

Titel: Wenn aus Verlangen Schicksal wird
Autoren: Olivia Gates
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nichts gebracht, ihr eineinhalb Jahre lang aus dem Weg zu gehen. Die Leidenschaft, die sie in ihm weckte, war unaufhaltsam, einzigartig. Und unverzichtbar.
    Als er ihr jetzt in die Augen sah, traf er eine Entscheidung. Ganz egal was es kosten würde: Er musste Selene Louvardis wieder besitzen, um jeden Preis.
    Ein paar Schritte vor ihm blieb sie stehen und strich ihr schweres Haar zurück. Aris konnte den Impuls, seine Hände in den seidigen Locken zu vergraben, kaum bändigen. Zu gut konnte er sich erinnern, wie es war, Selenes zarten Hals nach hinten zu biegen, ihren Nacken zu küssen und …
    „Nikolas“, wandte sie sich ungerührt an ihren Bruder, „ich denke, es wäre besser, wenn du uns alleine lässt. Euer Gespräch scheint einen … etwas ungünstigen Verlauf genommen zu haben.“
    Mit einem letzten eiskalten Blick zu seinem Kontrahenten verließ Nikolas Louvardis den Raum.
    Selene musterte Aris mit erhobenen Brauen. Ihr Verhalten war unglaublich professionell. Doch ihr kühles Auftreten musste bloße Fassade sein. Es konnte, durfte nicht sein, dass sie seine Leidenschaft nicht erwiderte!
    „Sarantos, ich halte es für das Beste, wenn wir unsere Gespräche durch unsere jeweiligen Rechtsabteilungen fortführen lassen“, erklärte sie schließlich sachlich. „Persönlicher Kontakt zum Gegner führt nie zu einem positiven Ausgang.“
    Ihre bloße Nähe reichte aus, um seinen ganzen Körper vor Lust schwer werden zu lassen. „Wir sind Gegner?“, erwiderte er mühsam.
    Sein Kommentar brachte ihm eine verächtliche Geste ein, die ihn nur noch mehr erregte. „Was denn sonst? Nur eine Woche nach dem Tod meines Vaters haben Sie zahlreiche Kunden dazu überredet, einen anderen Ausstatter als uns zu beauftragen. Würden Sie das etwa als Zeichen aufkeimender Freundschaft betrachten?“
    Sie siezte ihn wieder? Das würde er ihr schon austreiben. „Ich wollte nicht, dass es so kommt. Aber die Geschäftstaktiken deiner Brüder haben mir keine andere Wahl gelassen.“ Er trat einen Schritt näher und umfasste Selenes Handgelenk, doch sie befreite sich aus seinem Griff und warf ihm einen wütenden Blick zu. Aber so einfach würde Aris sie nicht davonkommen lassen. „Bitte, gib mir eine Chance. Ich will nicht, dass wir Feinde sind.“
    Wie schon in jener Nacht, in der sie ihm Trost und all ihre Leidenschaft geschenkt hatte, tat sie auch jetzt das Unerwartete.
    Statt ihn wieder abzuweisen, hielt sie inne, nickte langsam und nachdenklich und sah ihn dann ernst an.
    „Dann ist es wohl an der Zeit, dass wir Klartext reden. Komm mit.“
    Sie duzte ihn wieder! Aris’ Herz jubilierte.
    Er folgte ihr durch das Foyer und endlose Korridore in das Büro ihres Vaters.
    Es sah noch genauso aus wie zu Hektors Lebzeiten. Fast glaubte Aris, dass sein alter Kontrahent gleich die Tür öffnen und sich hinter seinen Schreibtisch setzen würde.
    Doch schon im nächsten Augenblick nahm Selenes Anwesenheit wieder all seine Sinne und Gedanken in Beschlag.
    „Der Letzte Wille meines Vaters hatte auch dich zum Thema“, erklärte sie und lehnte sich lässig gegen den Schreibtisch. „Genauer gesagt: Er enthielt Anweisungen, wie wir nach seinem Tod mit dir verfahren sollen.“
    Wieder kam er langsam auf sie zu, genoss es, dass sie sich nicht von ihm einschüchtern ließ. „Und wie sehen diese Anweisungen aus? Bist du mit ihnen einverstanden?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Wir sollen verhindern, dass du zu stark expandierst. Vater hat geglaubt, dass du der Branche weltweit schaden würdest, wenn du eine Vormachtstellung einnimmst. Seine Gründe hat er detailliert dargelegt, und ich bin ganz seiner Meinung.“
    Aris beugte sich zu ihr vor. „Du solltest wenigstens die Anklage verlesen, ehe du mich verurteilst. Und ganz egal wie monströs Hektor mich dargestellt hat: Ihr wart diejenigen, die in den letzten Monaten die Spielregeln gebrochen habt. Ihr wart es, die sich unberechenbar verhalten und damit der Branche geschadet haben.“
    Kopfschüttelnd sah sie ihn an. „Die Entscheidung ist schon längst gefallen.“
    „Dann mach sie eben rückgängig! Ich gebe dir mein Wort und jede Garantie, die du haben möchtest, dass ich damals, vor eineinhalb Jahren, keine bösen Absichten hatte!“
    Selene schien die Doppeldeutigkeit seiner Worte sofort zu begreifen, denn ihre Augen blitzten vor Wut.
    Ungerührt fuhr Aris fort: „Ihr müsst mich nicht bekämpfen. Und vor allem müsst ihr nicht euch selbst ruinieren, nur um mich mit in den
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