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Wen die Sehnsucht besiegt

Wen die Sehnsucht besiegt

Titel: Wen die Sehnsucht besiegt
Autoren: Jude Deveraux
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und das verletzte seinen Stolz zutiefst.
    »Bitte, ich möchte allein mit meinem Vater sprechen«, würgte sie hervor.
    »Natürlich«, fauchte Jamie. »Wer dürfte der Maidenhall-Erbin ein vertrauliches Gespräch mit ihrem Vater verbieten? «
    »O Jamie! « Flehend legte sie eine Hand auf den Arm ihres Mannes, aber er wandte sich schroff ab, und so ging sie mit ihrem Vater zwischen die Bäume.
    Weil Perkin Maidenhall ein kleiner Mann war, befand sich sein Gesicht in Axias Augenhöhe. »Was willst du? « fragte sie kühl. Ihr Leben lang hatte sie sich nach ihm gesehnt und alles getan, um sein Wohlgefallen zu erregen. Aber jetzt, wo er vor ihr stand, entdeckte sie nichts in seiner Miene außer Habgier. Es stimmte, was Frances stets behauptet hatte. An einer Begegnung war er nie interessiert gewesen, weil er keine Möglichkeit gefunden hatte, mit seiner Tochter Geld zu machen. Bis jetzt.
    Ihr schroffer Tonfall entlockte ihm ein schwaches Lächeln. »Immer wieder habe ich gehört, du würdest mir gleichen. Und wie ich jetzt sehe, trifft dies zu. «
    »Beleidige mich nicht! Wieviel Geld steht auf dem Spiel? « »Nun, ich habe mit Bolingbrooke einen Vertrag abgeschlossen, den du einhalten mußt. « »Nachdem ich meine Unschuld verloren habe, bin ich den Brautpreis nicht mehr wert. «
    »Das spielt keine Rolle, denn Bolingbrookes Sohn ist impotent. Falls du schwanger bist, verlange ich noch mehr Geld, denn er bekommt nicht nur eine Ehefrau, sondern auch noch einen Erben. «
    Bei diesen kaltschnäuzigen Worten erblaßte Axia.
    »Was ist los mit dir, meine Tochter? Konntest du nicht glauben, was du über mich gehört hast? Dachtest du, in Wirklichkeit wäre ich ein netter Mann, der kleine Kinder und Hunde liebt? «
    In all den Jahren hatte sie gehofft, sein einziges Kind würde ihm etwas bedeuten. Aber nun erkannte sie, daß dieser Mann in seinem ganzen Leben niemanden geliebt hatte. Nie zuvor war ihr ein so gefühlloser Blick begegnet. Entschlossen straffte sie die Schultern. Wenn sie diese Situation überstehen wollte, mußte sie die Wesenszüge nutzen, die sie von ihm geerbt hatte. »Ich bin mit James Montgomery verheiratet. «
    »Oh, es fiel mir nicht schwer, das ungeschehen zu machen«, erwiderte er und lachte verächtlich. »Du hast ohne meine Einwilligung und unter falschen Voraussetzungen geheiratet. Solltest du jene Dorfkirche besuchen, wirst du feststellen, daß das Register der Pfarrgemeinde, in dem die Hochzeit eingetragen wurde, auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Der Priester hat sich nach Frankreich begeben. Also kannst du nicht beweisen, daß die Trauung jemals stattgefunden hat. «
    Es dauerte einige Zeit, bis Axia sich von ihrem Schrecken erholte. Stets hatte sie ihren Willen durchgesetzt - und erst an diesem Tag ihren Meister gefunden. »Was wirst du tun, wenn ich nicht mit dir gehe? «
    »Liebst du ihn? Ich dachte, ich hätte dich eines Besseren belehrt. Alle Menschen, die du liebgewinnen konntest, entfernte ich aus deiner Nähe, abgesehen von einem verunstalteten Mann und einem Mädchen, das ebenso herzlos war wie schön. « Er trat einen Schritt zurück und musterte Axia von oben bis unten. »Ich muß gestehen, nun bin ich seh enttäuscht von dir. In den erstbesten attraktiven Mann, der dir über den Weg lief, glaubtest du dich zu verlieben. Sicher, ich fragte mich, ob du einem solchen Gesicht widerstehen würdest. Er ist… «
    »Nur zu, sag mir, was du zu sagen hast, aber laß seinen Charakter aus dem Spiel. Du hast kein Recht, darüber zu urteilen. «
    Mit einem sarkastischen Lächeln bekundete er, was er von ihrer Liebe zu dem verarmten Earl hielt. »Ich vernichte ihn gnadenlos. Bald werden ihn brennende Scheunen umgeben, das Vieh auf den Weiden rings um sein Schloß wird auf geheimnisvolle Weise verenden. Schon jetzt ist seine Familie mittellos, aber wenn ich mit ihm fertig bin, wird sie mit den Schweinen ums Futter kämpfen. «
    Wütend ballte Axia die Hände. »Das wird dich viel Geld kosten. Und wenn ich mit dir gehe, was würdest du für ihn tun? « Zum erstenmal nahm sein Gesicht menschliche Züge an. Offenbar war er zufrieden mit ihr. »Dann gebe ich ihm alles zurück, was er verloren hat. «
    »Um ein Almosen anzunehmen, ist er viel zu stolz. «
    »Nun, ich werde den Eindruck erwecken, er hätte unglaubliches Glück. Irgend jemand wird sterben und Montgomery seine Ländereien vermachen. Wenn er sein Getreide in die Mühle bringt, wird er mehr zurückbekommen, als er abgeliefert hat. Und
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