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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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Planeten, so war auch dieser mit der Möglichkeit einer computergelenkten Steuerung durch eine in der Straße eingebaute elektronische Leiteinrichtung ausgerüstet, aber Jules zog seine eigenen Fahrkünste vor – und seine Reflexe waren fast so schnell wie die des Verkehrscomputers.
    Im Handumdrehen war der Bezirk Dunedin erreicht, und sie fuhren auf den Parkplatz des Restaurants ›Dunedin Arms‹. Es war eines der exotischsten Nachtlokale entlang des renommierten Golf-Strips. Jules drückte dem Parkwächter eine Zwanzig-Credits-Note in die Hand. Man hätte den Wagen auch automatisch einparken können, aber die Erde mußte für ihre Milliarden Bewohner Beschäftigungen schaffen. Mit einer weiteren Banknote bedachte er den prächtig uniformierten Portier, und eine dritte erfreute den Empfangschef, der die beiden mit viel Getue und einladenden Armbewegungen zum Fahrstuhlschacht geleitete und sie hinauf in den Speisesaal in der vierten Etage brachte.
    Daß die zwei Delfianer sich von ihrer Vermummung nicht trennen wollten, galt als normal, denn dies gehörte zu den Eigenheiten der geheimnistuerischen Rasse. Jules jedoch gab dem Garderobenmädchen trotzdem ein Trinkgeld, nur weil es – wie Yvette später erklärte – mit ein paar Ziermünzen und einem Armreifen bekleidet war.
    Die zwei Delfianer hatten sich keinen Tisch reservieren lassen, aber ein dem Saalchef in die Hand gedrückter Creditschein ließ hoffen, daß in Kürze für sie Platz geschaffen würde. »Ich danke Ihnen, Gospodin und Gosposa«, sagte der Maitre. »Leider müssen Sie etwa fünf Minuten warten, aber mit Sicherheit nicht länger. Vielleicht möchten Sie inzwischen an der Bar einen Cocktail nehmen?«
    Der Ober hatte sie in ›Empirese‹ angesprochen, in jener russisch-englischen Mischsprache, die als offizielle Sprache des Imperiums galt, und Jules antwortete im gleichen Idiom. »Ja, danke, das wäre wunderbar.« Diese Verzögerung war Bestandteil seiner Pläne.
    Genau vor ihnen war der Eingang zur Bar. Jules und Yvette blieben an der Schwelle stehen und sahen sich in dem riesigen Raum um. Die Ausstattung war dunkel, von gedämpfter Eleganz. Rechts nahm die Bar die gesamte Raumlänge von zweihundert Metern ein, eine Bar aus wertvollem Mahagoni, mit reichem Schnitzwerk verziert, dahinter ein goldgerahmter Spiegel. Die Wand am anderen Ende war aus wertvollem schokofarbenem Holz, mit schweren, dunkelroten Samtvorhängen drapiert. In den kleinen Nischen, die in Abständen von einigen Metern in die Wand eingelassen waren, prangten Rüstungen und marmorne Heiligenstatuen aus alten Zeiten. Schmiedeeiserne Halter hielten Myriaden von Kerzen. Ihr Licht vermischte sich mit dem der Kerzen aus den drei riesigen schmiedeeisernen Lüstern und tauchten den Raum in ein angenehmes, gedämpftes Licht.
    Zur Linken übersah man aus drei großen Fenstern den Strand und den offenen Golf aus einer Höhe von vier Stockwerken. Auf einer Bühne am anderen Ende des Raumes zeigte ein von einem exotischen Planeten stammendes Paar – vielleicht von Binhalla, nach ihren langen, schlanken Gestalten zu schließen – einen geschmeidigen, sinnlichen Tanz, der ein Paarungsritual darstellte und der Phantasie wenig Spielraum ließ. Die Zuschauer an den niedrigen Solenta-Holztischen sahen meist den Tänzern zu, nur einige waren in eine private Unterhaltung vertieft. Der Raum war voller gutgelaunter, farbenfroher und festlicher Menschen, die sich in vollen Zügen amüsierten. An der unglaublich langen Bar waren nur wenige Plätze frei.
    »Ja, wirklich«, wiederholte Jules und nahm den Arm seiner Schwester. »Ein oder zwei Cocktails wären köstlich.«
    An der Bar legte Jules fünfzig Credits auf die Theke und sagte: »Zwei Vodnaks mit Eis, bitte. Gemixt mit Estvan aus einer frischen Flasche – womöglich versiegelt.«
    »Wir haben alles, Gospodin.« Der Barkeeper war leicht gekränkt, weü man seine Ehrlichkeit in Zweifel gezogen hatte, und stellte die schwere, massivgeformte grüne Glasflasche mit dem hundertzwanzigprozentigen Gesöff vor sie hin, welches das Lieblingsgetränk der Randwelt Delf darstellte. »Wir haben fast alles. Die Dunedin Arms kommen jedem Geschmack entgegen.«
    Jules war glücklich, sein Gesicht verhüllt zu haben, weil der Barkeeper seine angeekelte Miene nicht sehen konnte, als er die Flasche mit dem Markenzeichen vor ihn hinstellte. Die dichte Atmosphäre auf DesPlaines hatte im Laufe der Jahrhunderte die chemischen Vorgänge des Körperhaushaltes seiner
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