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Weltraumpartisanen 24: Astronautensonne

Titel: Weltraumpartisanen 24: Astronautensonne
Autoren: Mark Brandis
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Hinweis erheblich erleichtern können, doch die helle Stimme ließ sich nicht wieder vernehmen.
    Als das Radar endlich ansprach, steckte mir die Müdigkeit wie Blei in den Knochen. Ich enterte hoch in das RC, und Lieutenant O’Brien wies auf den mittleren Monitor. Der stecknadelkopfgroße Lichtpunkt schien sich kaum zu bewegen. Der Augenschein sprach dafür, daß wir es mit einem driftenden Schiff zu tun hatten.
    Ich wechselte hinüber in das FK. „Verbindung?“
    „Keine, Sir“, erwiderte Lieutenant Levy.
    Ich zog eines der Walkie-Talkies aus der Halterung, hängte es mir um und kehrte auf meinen Platz zurück. Eine knappe Stunde später ging die Henri Dunant neben dem Havaristen längsseits.
    Das Schiff, das mit blinden Scheiben wie ein toter Walfisch vor dem Sternbild des Widders trieb, war ein Raumkutter älterer Bauweise, dem man nachträglich, ohne Rücksicht auf die äußere Erscheinung, ein modernes Triebwerk verpaßt hatte.
    Neben mir war ein empörtes Atemholen zu hören.
    „Das… das prügelt dem Container die Unterseite kaputt!“
    Ich trat vom Bikolar zurück und fuhr herum.
    Eine Nacht, einen Tag und wieder eine Nacht war ich auf den Beinen gewesen. Mit Captess Katos Rätselsprüchen hatte ich im Augenblick überhaupt nichts im Sinn. „Wie?“
    Lieutenant Stroganow im Kartenhaus, der wie so oft mitgehört hatte, kam meiner Entladung zuvor.
    „Captess Kato sagt: Das schlägt dem Faß den Boden aus! Und weiß der Himmel - sie hat recht, Sir! Jennifer Jordan und ihre Weltwacht-Bande haben uns gerade noch gefehlt.“
    „Wie?“ sagte ich noch einmal.
    „Sir“, sagte Lieutenant Stroganows Stimme im Lautsprecher, „da scheint Ihnen was entgangen zu sein. Der Schiffsname ist tatsächlich kaum zu lesen. Wir haben es mit der Starpeace zu tun.“
    Auf dem Weg zum Titan hatte das Weltwacht-Schiff Bruch gemacht. Und nun trieb es mit erkaltetem Triebwerk hilf- und ziellos durch den Raum. Wie lange schon? Die blinden Fenster ließen darauf schließen, daß es an Bord eine Explosion gegeben hatte. Hier und da begannen sie zu überfrieren. Die Kälte des Universums sickerte durch die Isolierung. Später hätten wir kaum kommen dürfen.
    Ich hob das Walkie-Talkie. Ein Versuch konnte nicht schaden. Falls es mir gelang, eine Sprechverbindung herzustellen, würden wir zumindest wissen, woran wir waren.
    „Starpeace - Henri Dunant. Frage: Können Sie mich hören? Over!“ Hinter einem der Fenster zeigte sich Bewegung. Ich schwenkte das Walkie-Talkie, so daß man es drüben sehen mußte.
    Im Lautsprecher erklang Lieutenant O’Briens Stimme: „Die sind doch wohl nicht mit dem Klammerbeutel gepudert - oder, Sir?“ Endlich begriff man drüben, was ich wollte. Die helle Stimme meldete sich.
    „Gott sei dank, daß Sie endlich auftauchen. Wir dachten schon, der Ofen ist aus.“
    Ich warf einen Blick auf den BVN-Monitor. Lieutenant Xuma war hinabgestiegen in das Parkdeck und bereitete das Dingi für den Start vor. Wahrscheinlich würden wir es brauchen.
    „Roger, Starpeace “, sagte ich. „Wenn Sie uns Ihre Position genannt hätten, wären wir früher gekommen. Frage: Mit wem spreche ich? Over!“
    „Ich bin Axel.“
    „Axel was? Over!“
    „Axel. Ganz einfach.“
    „Geben Sie mir den Kommandanten. Over!“
    „Ich bin der Kommandant.“
    Kommandant! Der Stimme nach zu urteilen, war Axel ein junger Spund - wie die meisten dieser Weltwacht-Typen. Ich verbarg meine Bestürzung.
    „Frage: Was haben Sie für einen Kummer? Over!“
    „Ich würde sagen, der Hauptsender ist im Eimer“, antwortete Axel. Irgendwas ist darin explodiert. Und zu allem Übel haben wir auch noch einen totalen Blackout, oder wie man das nennt. Nichts funktioniert mehr. Erst dachten wir, es sind die Sicherungen.“
    „Wir kommen rüber und sehen nach dem Rechten. Haben Sie verstanden? Over!“
    „Oh, ja, ja, ja. Prima. Aber da ist noch was. Jennifer Jordan hat es bei der Explosion erwischt. Ich möchte sagen, sie braucht einen Arzt. Haben Sie einen Arzt an Bord?“
    Axel ging mir auf die Nerven. Er war nicht in der Lage, sich kurz zu fassen.
    „Roger“, sagte ich. „Hören Sie auf zu jammern und fahren Sie die Schleuse auf! Wir kommen zu Ihnen an Bord.“ Mir fiel noch etwas ein. „Benutzen Sie die Handkurbel, falls Sie wissen, was das ist.“
    Mein Rat trug Früchte. Axel und seinen Leuten war es tatsächlich gelungen, die Schleuse zu öffnen. Das Dingi legte an und rastete ein. Lieutenant Xuma und ich betraten die Starpeace.
    Nie
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