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Wellsaga Band 1 (German Edition)

Wellsaga Band 1 (German Edition)

Titel: Wellsaga Band 1 (German Edition)
Autoren: Marcel Baumert
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Erklärung.“
    „ Weiß Viel? Das klingt nach einem Wellner. Warum habt ihr eigentlich so seltsame Namen?“
    „ In Well bekommt man seinen Namen mit der Zeit verliehen. Er beschreibt dich.“
    „ Interessant. Und warum heißt du dann Weiß Nicht?“
    „ Keine Ahnung. Weil ich immer vieles nicht weiß, vermutlich.“
    Katja grinste.
    „ Aber meinst du wirklich, dass ich unterbelichtet bin?“, fragte Weiß Nicht.
    „ Nein, das ist mir so rausgerutscht. Ich sage ma n chmal Sachen, die ich nicht so meine. Das war schon als Kind so, deshalb hat man mich auch zum Karate geschickt, damit ich ausgeglichener werde.“
    „ Ich finde das mit den Talismanen ja auch interessant, aber es erschreckt mich eben nicht.“
    „ Angst machen mir die Talismane auch nicht.“
    „ Na siehst du. Und falls du jemals Probleme mit Lügt Meist oder einem seiner Froh-Unternehmen hast, kannst du dich an jeden wenden, der einen goldenen Elefanten als Zeichen hat.“
    „ Das Restaurant in Vorbergen hatte einen goldenen Elefanten auf der Speisekarte.“
    „ Genau. Das sind definitiv Leute, die nichts mit Lügt Meist zu tun haben. Wir sollten jetzt besser schlafen gehen. Der Tag morgen wird sicher anstrengend.“

    ~ ~ ~

    Weiß Nicht bezog mit einer Decke im Badezimmer Quartier.
    In der Badewanne liegend sah er in die Dunkelheit. Muss man gleich von Wundern sprechen, nur weil etwas für den Moment unerklärlich ist? Auch dass Herr Martens mit FrohFly geflogen war, hatte sicher einen einfachen Grund. Vielleicht war es dringend gewesen, und es hatte keine anderen Flüge mehr gegeben. Überall Böses und Verschwörungen zu sehen, führt einen erst zu schlechten Dingen, dachte er.
    „ Ah!“
    Weiß Nicht hörte einen Schrei aus Katjas Zimmer. Er sprang auf und lief schnell rüber. Katja stand wie versteinert in ihrem Schlafshirt vor dem Bett.
    „ Was ist passiert?“, fragte Weiß Nicht beunruhigt.
    „ Mir ist etwas über das Gesicht gelaufen“, antwortete Katja.
    Weiß nicht machte das Licht an und schaute über das Bett. Er hob die Decke an.
    „ Ihhh“, rief Katja als etwas Dunkles darunter hervorhuschte, am Bettpfosten herunterlief und blitzschnell hinter dem Schrank verschwand.
    „ Ach, das war nur eine Kakerlake“, versuchte Weiß Nicht sie zu beruhigen.
    „ Ich hasse diese Viecher.“
    „ Na, jetzt ist sie ja weg.“
    „ Mag sein, aber ich lege mich da bestimmt nicht mehr rein“, war sich Katja sicher.
    „ Ich glaube, sie hat erstmal genug für heute.“
    „ Wenn dir die Kakerlake nichts ausmacht, lass uns tauschen. Ich schlafe in der Badewanne und du hier“, schlug Katja vor.
    „ Aber die Badewanne ist nicht so bequem.“
    „ Wenn es für dich ging, wird es für mich auch gehen.“
    „ Okay, ist gut.“
    Katja ging ins Badezimmer, kontrollierte gründlich alle Ecken und steckte zur Sicherheit den Stöpsel in die Wanne, bevor sich hineinlegte. Das Licht ließ sie lieber an .

Bergwege

    „ Oh, guten Morgen. Sie sind ja schon auf?“
    „ Guten Morgen“, sagten Katja und Weiß Nicht zu der grauhaarigen Frau, die sie so freundlich in der Wirtsstube begrüßte.
    „ Setzen Sie sich. Ich werde Ihnen gleich das Frühstück bringen. Möchten Sie lieber Tee oder Kaffee?“
    „ Kaffee, bitte“, antwortete Katja.
    „ Ich hätte gern Tee“, sagte Weiß Nicht.
    Die Frau stellte den Besen beiseite, mit dem sie gerade die Wirtsstube ausgefegt hatte, und ging in die Küche. Katja und Weiß Nicht nahmen an dem in Sonnenlicht getauchten Tisch vor einem offenen Fenster Platz.
    Katja sah hinaus.
    „ Grüezi“, rief ihr in diesem Moment ein Radfahrer zu, der so schnell an ihr vorbeihuschte, dass sie nicht einmal zurückgrüßen konnte.
    „ Grüezi?“, fragte Weiß Nicht.
    „ Das heißt so viel wie Gott grüße Euch.“
    „ Das klingt so ähnlich wie Grisi. So nennen wir jemanden, der leicht vergisst, wo er etwas hingelegt hat.“
    „ Das muss ich mir merken“, sagte Katja erheitert.
    Die Frau kam mit einem riesigen Tablett zurück und stellte es behutsam ab: „So, hier ist Ihr Frühstück.“
    Sie nahm zwei Tassen und zwei Teller mit Holzfällermotiven und platzierte sie vor ihren Gästen. In die Mitte des Tisches stellte sie einen geflochtenen Korb mit Brötchen.
    „ Die hat mein Mann extra heute Morgen geholt. Sie müssen entschuldigen, wenn er manchmal etwas ungehobelt ist, aber er tut sich schwer mit Menschen, die er nicht kennt.“
    Als das Frühstück aufgetischt war, wünschte die Wirtsfrau einen guten Appetit
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