Wellsaga Band 1 (German Edition)

aussahen wie vom Himmel gefallene Sterne. Mit etwas weniger Glück hätte ich jetzt da unten zwischen ihnen gelegen, dachte sie.

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    Das Flugzeug hatte inzwischen wieder die Reiseflughöhe erreicht.
    „ Wir k önnen uns ein wenig unterhalten, um auf andere Gedanken zu kommen“, sagte der unbekannte Mitreisende zu Katja .
    „ Ja, gern. Warum hat eigentlich das Flugzeug vorhin auf Sie gewartet?“, fragte Katja.
    „ Ich hatte beim Einsteigen ein Problem am Gate. Mein Boarding Pass wurde erst nicht akzeptiert. Ich buche die Flüge immer im Internet und drucke mir dann selbst die Bordkarte aus. Bisher hat das immer gut geklappt.“
    „ Das mache ich auch, wenn es angeboten wird. Erspart einem die Wartezeit am Schalter. Probleme hatte ich aber damit bisher nicht. Heute habe ich das Ticket mal am Schalter gekauft. Es hat ungewöhnlich lange gedauert. Sind Sie geschäftlich unterwegs?“
    „ Ja, ich bin auf dem Weg zu meinen Kunden. Ich bin Finanzbuchhalter.“
    „ Sie wirken nicht wie ein Finanzbuchhalter auf mich.“
    Der Mann lächelte: „Ich kümmere mich auch noch um die Vermögensverwaltung.“
    „ Auf mich wirken Sie eher wie jemand aus der Unterhaltungsbranche. Ich habe schon überlegt, ob ich Sie nicht von irgendwoher kenne. Aus dem Fernsehen vielleicht.“
    „ Unterhaltungsbranche? Also, das was ich mache, unterhält mich sehr. Ich beschäftige mich sehr gern mit Zahlen.“
    „ Das ist toll, das Sie das machen können, was Ihnen gefällt.“
    „ Das stimmt. Was machen Sie beruflich?“
    „ Ich habe vor Kurzem meine Ausbildung abgeschlossen. Eigentlich sollte ich nach einem Job suchen, aber ich habe mir erstmal eine Auszeit genommen.“
    „ Eine kreative Pause?“
    „ Ehrlich gesagt, weiß ich nicht genau, was ich machen soll. Mich weiter spezialisieren oder erstmal praktische Erfahrung im Beruf sammeln. Aber das ist nichts Neues, dass ich nicht weiß, was ich machen soll. Und wenn ich was mache, von dem ich glaube, dass es richtig ist, stellt sich dann immer irgendwann heraus, dass es doch falsch war“, sagte Katja etwas geknickt.
    „ Nicht unbedingt. Vielleicht war nur die Reihenfolge falsch.“
    „ Wie meinen Sie das?“
    „ Alles hat eine bestimmte Reihenfolge. Mal ein Bespiel: Kochen Sie gern?“
    „ Manchmal.“
    „ Gut, nehmen wir mal an, Sie wollen Nudeln mit Pesto kochen. Dazu müssen Sie Wasser in einen Topf gießen, es zum Kochen bringen, etwas Salz und die Nudeln hineingeben, gelegentlich umrühren, und wenn die Nudeln weich sind, das Wasser wieder abgießen. Zum Schluss kommt das Pesto dazu.
    Jeder Arbeitsschritt ist wichtig, aber nicht nur das. Gebe ich beispielsweise das Pesto über die ungekochten Nudeln und koche sie dann, schmeckt das Essen nicht, obwohl Pesto hinzuzugeben einer der richtigen Arbeitsschritte war. Die Reihenfolge, in der ich es getan habe, stimmte jedoch nicht. Und genauso ist es bei allen Dingen im Leben. Fehlt eine Handlung oder ist die Reihenfolge der Handlungen falsch, verläuft mein Leben manchmal katastrophal, auch wenn ich immer das Richtige mache. Deshalb sollte man sich immer gut überlegen, was der nächste natürliche Schritt ist, bevor man etwas tut.“
    „ Entschuldigen Sie, dass ich Sie störe. Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“, hakte eine Flugbegleiterin in die kurze Atempause von Katjas Sitznachbar ein.
    „ Nein danke, für mich nichts“, antwortete er.
    „ Für mich bitte ein Wasser“, sagte Katja.
    „ Still oder mit Kohlensäure?“, fragte die Flugbegleiterin.
    „ Still.“
    Die Flugbegleiterin nickte freundlich, goss das Mineralwasser in einen Becher und reichte ihn Katja. Dann schob sie den Wagen mit den Getränken eine Sitzreihe weiter.
    Katja nippte an ihrem Getränk. „Das klingt interessant, was Sie da mit der richtigen Reihenfolge sagen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass alles irgendwie durcheinanderläuft und ich nicht weiß, womit ich anfangen soll.“
    „ Der erste Schritt ist immer, herauszufinden, was man braucht und was man wirklich will“, erklärte der Mann.
    „ Schon das ist manchmal ein Problem.“
    „ Das stimmt, aber mit der richtigen Inspiration ergibt sich vieles von selbst. Warten Sie, ich habe etwas für Ihre Inspiration.“
    Der Mann griff in die Innentasche seines Sakkos, holte einen Talisman aus Stein hervor und gab ihn Katja.
    Katja sah sich den Talisman an. Ein feingearbeiteter fliegender Vogel war in ihn eingraviert. „Der ist wunderschön. Woher bekommt man denn so etwas?“
    „