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Wellsaga Band 1 (German Edition)

Wellsaga Band 1 (German Edition)

Titel: Wellsaga Band 1 (German Edition)
Autoren: Marcel Baumert
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Flughafenhalle ankamen. Dort verabschiedeten sie sich. Der Mann machte sich auf den Weg zu seinem Anschlussflug, während Katja die Ankunftshalle 2 Richtung Taxistand verließ.

Das erste Zusammentreffen

    Es war kurz vor Mitternacht. Zu dieser späten Stunde war der Taxistand bereits fast verlassen. Katja ging ganz nach vorn zum ersten Taxi. Der Taxifahrer stieg aus, begrüßte sie und lud ihre Tasche in den Kofferraum. Dann stiegen beide ein.
    „ Wohin möchten Sie?“
    Katja nannte das erstbeste Hotel, das ihr einfiel: „Froh Inn.“
    Soweit sie wusste, gab es in jeder Metropole ein Froh Inn in zentraler Lage.
    „ Kein Problem, ich weiß, wo das ist“, sagte der Taxifahrer.
    Die Fahrt durch die Nacht begann.
    „ Sind Sie das erste Mal hier?“, versuchte der Taxifahrer ein Gespräch zu beginnen.
    Katja schwieg einen Moment lang und sagte dann kurz: „Nein.“
    Der Taxifahrer verstand. Er musste sich nicht unbedingt unterhalten.
    Als sie die Lichter des Flughafens hinter sich ließen und auf die Autobahn einbogen, fiel Katja der Vollmond auf, der hoch am Himmel stand. Er erhellte die hügelige Landschaft rechts und links der Autobahn. Vereinzelt waren in den Hügeln Häuser mit leuchtenden Fenstern zu sehen und hier und da ein paar Bäume. Der Ausblick war nicht spektakulär, aber er fing Katjas Stimmung ein.
    Die Fahrt war zügig. Durch das halb heruntergelassene Fenster auf der linken Seite strömte ein milder Luftzug durch den Wagen. Aus dem Radio erklang leise ein alter Frank-Sinatra-Song.
    Abrupt begann die Stadt mit ihren grellen Lichtern. Der Fahrer nahm die Autobahnabfahrt Zentrum-West, und das Taxi tauchte in das nächtliche Getümmel ein. Auch noch zu dieser Stunde war kaum ein Durchkommen im Stadtverkehr. Rote Ampeln hielten die Fahrt immer wieder auf, nur das Taxameter lief ungebremst. 50 Euro waren schon überschritten.

    ~ ~ ~

    „ Da sind wir“, sagte der Taxifahrer zu seinem stillen Fahrgast.
    Katja zahlte, mit dem Gefühl übers Ohr gehauen worden zu sein, stieg aus und bekam ihre Tasche gereicht. Müde und erschöpft betrat sie das hell erleuchtete Hotel. Der glänzende Marmorboden spiegelte ihre Schritte. Das Geräusch ihrer Absätze wurde vom Plätschern des Wasserspiels in der Mitte der Eingangshalle übertönt. Sie ging am Wasserspiel vorbei zur Rezeption und erkundigte sich nach einem freien Zimmer. Die Rezeptionistin sah auf den Monitor und tippte flink auf der Tastatur: „Ich habe da noch ein Standard-Zimmer in der in der dritten Etage."
    „ Wie viel kostet es?“
    „ 89 Euro pro Nacht inklusive Frühstück. Das ist unser August-Spezialangebot.“
    Katja nahm an. Das hat geklappt, dachte sie. Im Voraus zu reservieren war ihr zwar lieber, aber spontan anzureisen hatte ohne Zweifel auch seinen Reiz, wie das Öffnen eines Lotterieloses.
    Der Lift brachte Katja in die dritte Etage, wo sie auf dem endlosen Flur nach dem Zimmer 318 suchte. Hinter ein paar Biegungen wurde sie schließlich fündig. Sie öffnete die Tür mit der Schlüsselkarte und besichtigte ihren Gewinn. „Nett.“
    Nach einer ausgiebigen Dusche schlüpfte sie in das riesige Bett, das einen großen Teil des Zimmers einnahm, und schloss die Augen. Die Streitereien der letzten Tage hatten sie geschafft. Es war das erste Mal seit Langem, dass sie Ruhe vor dem Einschlafen fand. Alles war weit weg, herrlich weit weg.

    ~ ~ ~

    „ Zimmer-Service“, hallte es durch die Tür.
    Katja wurde aus dem Schlaf gerissen. Sie blickte sich im taghellen Hotelzimmer um. Die Uhr am Fernseher zeigte 10:51 an.
    „ Verdammt.“ Sie hatte doch um acht Bianka anrufen wollen.
    „ Jetzt nicht“, rief Katja. „Kommen Sie in einer Stunde wieder.“
    „ Okay. Bitte entschuldigen Sie die Störung.“
    „ Der Tag fängt ja gut an“, brummelte Katja beim Aufstehen vor sich hin. Obwohl die Chancen gegen Null gingen, Bianka um diese Zeit zu erreichen, wählte sie die Nummer ihrer Freundin. Die Voicebox nahm ab. Katja hinterließ eine kurze Nachricht, dass sie inzwischen angekommen war und es gegen Abend noch mal versuchen würde.
    Anschließend machte sie sich fertig und ging zur Rezeption, um ihr Zimmer sicherheitshalber für eine Nacht zu verlängern, da sie nicht wusste, ob sie bereits ab heute bei Bianka unterkommen konnte.
    Frühstück gab es im Hotel längst nicht mehr. Daher verließ Katja das Froh Inn auf der Suche nach etwas Essbarem.
    Die Stadt war bereits ein tosender Backofen.
    Katja entschied sich, die breite Straße, die vor dem
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