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Wellsaga Band 1 (German Edition)

Wellsaga Band 1 (German Edition)

Titel: Wellsaga Band 1 (German Edition)
Autoren: Marcel Baumert
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fein.“
    Der Wirt schrieb eine Quittung über 105 Euro und legte sie vor die beiden auf die Theke. Weiß Nicht und Katja legten ihr gesamtes Geld zusammen und gaben es dem Wirt, der es in eine alte Kasse packte.
    „ Ich bringe Sie in fünf Minuten rauf.“

    ~ ~ ~

    „ Sie sagten, Sie wollen zum alten Jansen?“, fragte der Mann, der an der Theke neben Katja und Weiß Nicht saß.
    „ Ja, wissen Sie, wie wir ihn finden?“, erwiderte Weiß Nicht.
    „ Ich kann Ihnen den Weg zeigen. Haben Sie eine Karte?“
    Weiß Nicht zeigte dem Mann die Karte auf seinem Handy.
    „ Gut. Hier ist Ziferntal. Der alte Jansen wohnt hier. Ich war schon lange nicht mehr dort oben. Es gibt zwei Wege dorthin. Einen kürzeren, der etwas steiler ist, und dann eine Art Versorgungsweg. Der zweite Weg dauert sicher zwei Stunden länger.“
    Weiß Nicht markierte die Stelle, an der sich die Hütte des alten Jansen befand, und bedankte sich.
    „ Schon gut, der Jansen wird sich sicher über etwas Besuch freuen.“

    ~ ~ ~

    „ Wollen Sie jetzt nach oben oder nicht?“, knurrte der Wirt.
    „ Natürlich wollen in das Zimmer“, antwortete Katja.
    „ Dann kommen Sie jetzt mit.“
    Der Wirt öffnete die Tür neben der Theke und stieg mit Katja und Weiß Nicht die steile Treppe hinauf, die sich dahinter befand. Oben betraten sie einen kurzen Flur mit drei Türen und einem Fenster am Ende, durch das das Abendlicht fiel. Der Wirt öffnete die Tür, auf der ein Eisenschild mit der Aufschrift „Gästezimmer“ angeschraubt war, und sie gingen hinein.
    „ Bettwäsche und Handtücher sind im Schrank“, sagte der Wirt.
    „ Wo ist das Badezimmer?“, fragte Katja.
    „ Auf dem Flur. Die erste Tür.“
    Der Wirt verließ den kleinen Raum und schloss die Tür hinter sich.
    „ Für das hier wollte er 180 Euro. Eine Unverschämtheit“, fand Katja, nahm ihren Rucksack ab und lehnte ihn gegen den Bauernschrank, der neben dem rustikalen Doppelbett stand.
    „ Es ist okay. Etwas staubig. Wer weiß, wann das letzte Mal jemand hier gewohnt hat. Ich komme dann morgen früh wieder her“, sagte Weiß Nicht und ging auf die Tür zu.
    Katja war überrascht: „Du willst hier nicht bleiben?“
    „ Das geht nicht. Ich kann nicht mit einer Frau in einem Raum übernachten. Das ist für Wellner unüblich.“
    „ Überhaupt nicht?“
    „ Für Paare schon, aber erst nachdem sie zusammen einen Sonnenaufgang auf dem Tauberg erlebt haben.“
    „ Allein bleibe ich hier aber auch nicht.“
    „ Es gibt vielleicht noch eine andere Möglichkeit. Ich muss mir mal das Badezimmer ansehen.“
    Weiß Nicht ging auf den Flur, öffnete die Badezimmertür und warf einen Blick hinein. Katja folgte ihm.
    „ Die Badewanne sieht gemütlich aus. Darin kann ich schlafen.“
    „ Ist das nicht etwas unbequem?“
    „ Ich lege eine dicke Decke hinein, dann wird es schon gehen.“
    „ Gut. Ich werde mich etwas frisch machen.“
    Weiß Nicht ging zurück in das Gästezimmer, öffnete die Tür des Holzbalkons und ging nach draußen, während Katja ein paar Dinge aus ihrem Rucksack holte und im Badezimmer verschwand.
    Auf dem Balkon waren zwei weiße Plastikgartenstühle übereinandergestapelt. Weiß Nicht stellte sie auseinander, wischte kurz mit der Handfläche über die Sitzfläche und nahm Platz. Von hier aus hatte man eine gute Sicht auf die Berge. Die untergehende Abendsonne färbte die tiefgrauen Felsen in ein kräftiges Orange. Bis auf ein Moped, das die Straße entlangknatterte, war es ruhig. Die Bürgersteige in Ziferntal waren längst hochgeklappt.
    Katja kam aus dem Badezimmer und verstaute ein paar Dinge in ihrem Rucksack, dann ging sie zu Weiß Nicht hinaus auf dem Balkon.
    „ Wow, das ist eine Aussicht. Und so mild wie es noch ist.“
    „ Ja, es ist ein schöner Abend. Setz dich, ich werde mir auch erstmal den Reisestaub abwaschen“, sagte Weiß Nicht.
    „ Ich glaube, ich beziehe erstmal das Bett.“
    „ Okay.“
    Nachdem Katja das Bett bezogen hatte, setzte sie sich auf den Balkon und sah auf die von der untergehenden Sonne angestrahlten Gipfel.
    Wer hätte am Montag Morgen gedacht, dass ich am Freitag in den Bergen bin? Endlich passiert wieder etwas Unvorhergesehenes, dachte Katja. Jetzt, da sie die Dinge wieder mehr in die eigene Hand genommen hatte, ging es ihr besser. Sie sah sich am Anfang von etwas Neuem.

    ~ ~ ~

    Weiß Nicht trat hinaus auf den Balkon.
    „ Das riecht gut. Was ist das?“, bemerkte Katja.
    „ Das ist eine Mischung aus verschiedenen Ölen. Die
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