Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition)
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
sonst.«
    »Die Lilien sind von Suzy, aber die anderen Blumen hat Fergus geschickt.«
    »Was für ein Schatz! Andrew hat das jedes Mal völlig vergessen. Ich war die einzige Mutter auf der Station ohne Blumen. Ich kam mir vor wie eine ledige Mutter. Oh. Tut mir leid.«
    »Mach dir nichts draus.« Julia lachte. »Ich bin eine ledige Mutter, aber ich habe jede Menge Blumen, daher ist alles in Ordnung.«
    »Ich wollte nicht taktlos sein. Meine Güte, wem gehört denn dieses Prachtexemplar von Mann, der da gerade den Flur runterkommt?«
    »Das ist Fergus, Angela. Erinnerst du dich nicht?«
    »Nicht daran, dass er so ausgesehen hat. Er hat sich ganz gut gemacht, nicht wahr?«
    »Halt den Mund. Er wird dich hören.«
    Fergus trat an ihr Bett und legte eine große Schachtel Pralinen auf den Nachttisch. »Hallo, Julia. Wie geht es dir?«
    »Gut! Und vielen Dank für die Blumen. Es ist der größte Strauß auf der Station. Ich glaube, meine Schwester hast du seit ein paar Jahren nicht mehr gesehen ...«
    »Seit ein paar Jahren und mehreren Inkarnationen«, bemerkte Angela. »Hallo, Fergus!«
    Er küsste sie auf die Wange. »Schließlich sind wir ja alte Freunde.«
    »Praktisch Verwandte«, stimmte Angela ihm zu.
    Julia runzelte die Stirn. »Willst du nicht David begrüßen?«
    »David? Hast du ihn so genannt? Das ist ein guter Name, klangvoll und ehrlich. Darf ich ihn mal nehmen?«
    »Er ist auch dein Kind.«
    Angela erhob sich. »Also, ich fahre dann mal besser nach Hause und erzähle den Kindern von ihrem neuen Vetter. Mom wird wahrscheinlich morgen Abend hier sein. Dann darfst du nach Hause.«
    Es erschien ihr ganz natürlich, dass Fergus sich wieder halb neben sie legte, mit David in den Armen, genauso, wie sie dagelegen hatten, nachdem er geboren worden war. »Deine Mutter kommt also her, um sich um dich zu kümmern?«
    »Ja. Man wird hier nicht entlassen, wenn man niemanden zu Hause hat. Bei den ledigen Müttern sind sie in diesem Punkt besonders zickig.«
    »Hm, gut. Es gibt viel zu tun. Darf ich die Pralinen für dich auspacken?«
    »Ja, bitte. Obwohl Babys von Schokolade angeblich Verstopfung bekommen.«
    »Dann sollen sie sie eben nicht essen«, konterte Fergus.
    »Ich meinte nicht ...«
    »Ich weiß, was du meintest. Wie läuft es mit dem Stillen?«
    »Die Milch schießt erst drei Tage nach der Geburt ein, aber das hindert David nicht daran, aus Leibeskräften zu saugen. Allerdings tut es weh.«
    »Willst du ihn dann doch lieber mit der Flasche füttern, wenn er die Vormilch gehabt hat?«
    Julia runzelte die Stirn. »Mal ehrlich, Fergus, gibt es irgendeinen Aspekt der Geburt, über den du dich nicht kundig gemacht hast?«
    »Entschuldige«, bat er demütig. »Also, willst du auf Flaschennahrung umstellen?«
    »Nein. Angela meinte, wenn man sich zwei Wochen lang durchbeißt, kann man genauso gut weiterstillen. Sie sagt, man hätte sowieso nichts davon, wenn man mit der Flasche füttert. Zwar können dann theoretisch auch andere dem Kind ein Fläschchen geben, aber man würde doch niemandem richtig vertrauen. Statt also herumzuliegen und zu lesen oder fernzusehen, während man das Baby füttert, läuft man von einem Zimmer ins andere, füllt Messbecher ab und macht Milch warm. Wenn man stillt, kann man das Baby auch ohne weiteres überall mit hinnehmen.«
    Fergus schwieg einen Augenblick. »Aber genau das kann ich eben nicht.«
    »Doch! Du musst mich einfach auch mitnehmen. Du kannst mit uns Kahn fahren.« Sie fügte Letzteres hinzu, um Fergus aufzumuntern, aber es funktionierte nicht. Er wirkte immer noch niederschlagen.
    Genau in diesem Moment kam eine Frau in einem weißen Kittel herbeigeeilt. »Guten Morgen, Mr. und Mrs. ...«
    »Miss Fairfax. Ich bin ledig«, erklärte Julia fest.
    »Oh. Also, ich bin ihr Pädiater. Das heißt, ich kümmere mich um die Kinder«, fügte sie mit einem freundlichen Lächeln hinzu.
    »Ach ja?«, murmelte Fergus und hob eine Augenbraue. »Ich wollte Sie gerade bitten, mir die Zehennägel zu schneiden.«
    Die Frau wirkte verwirrt und dann leicht beschämt, als sie begriff. »Nun, nicht alle Eltern wissen, was ein Pädiater ist. Aber wie auch immer, ich möchte mich nur davon überzeugen, dass Ihr Baby gesund ist.«
    »Auch das weiß ich«, erwiderte Fergus, der offensichtlich eine Abneigung gegen die Frau gefasst hatte und Julia Ärger ersparen wollte. »Ich habe die Unterlagen gelesen.«
    »Soweit es mich betrifft, können Sie mit dem Baby nach Hause gehen, sobald Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher