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Wellenbrecher

Titel: Wellenbrecher
Autoren: Minette Walters
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habe ich gesagt, brauchst ihm ja nicht zu sagen, daß er von mir stammt. Wenn jemand auf der Straße gewesen wäre oder der alte Mr. Bridges oben hinter dem Vorhang gestanden hätte, hätte ich’s nicht getan. Aber es war so lächerlich einfach. Sobald ich die Garagentür zugemacht hatte, wußte ich, daß ich mit ihr tun konnte, was immer ich wollte...‹ <
    »Sie müssen bedenken, wie wenig sie über ihn wußte, Mr. Sumner. Harding zufolge beschränkte sich ihre ganze Bekanntschaft mit ihm auf zwei Monate beharrlicher Schmeicheleien und Aufmerksamkeiten seinerseits, während er versuchte, sie in sein Bett zu kriegen, und eine darauffolgende kurze, für beide Seiten unbefriedigende Affäre, die damit endete, daß er ihr den Laufpaß gab. Woraufhin sie sich auf kleinliche Weise rächte, indem sie seine Laken beschmutzte. Danach sind sie einander vier Monate lang konsequent aus dem Weg gegangen. Für Ihre Frau war die Geschichte mit ihm abgeschlossen. Sie hatte keine Ahnung, daß sein Auto ständig mit Fäkalien beschmutzt wurde, wußte nichts davon, daß er an Sie herangetreten war, damit Sie ihr ausrichteten, sie solle das lassen. Darum hielt sie das Glas Champagner, das sie in der Garage annahm, für ein echtes Friedensangebot.«
    ›Wenn sie mir nicht erzählt hätte, daß William übers Wochenende verreist sei, hätte ich nichts getan, aber irgendwie hat man manchmal das Gefühl, gewisse Dinge seien Bestimmung. Im Grunde war’s ihre eigene Schuld. Wenn sie nicht dauernd gesagt hätte, sie hätte es nicht eilig, daß sie zu Hause nichts erwarte, hätte ich ihr gar nichts zu trinken angeboten. Ehrlich, meiner Meinung nach hatte sie nur darauf gewartet. Man hat ihr angesehen, daß sie sich diebisch gefreut hat, mit mir allein zu sein. Hannah war kein Problem. Die hat mich immer gemocht. Ich bin so ziemlich der einzige Mensch außer ihrer Mutter, von dem sie sich auf den Arm nehmen läßt, ohne zu brüllen wie am Spieß...‹
    »Er betäubte sie mit einem Schlafmittel namens Rohypnol, das er in dem Champagner auflöste. Das Mittel ist berüchtigt, weil es häufig bei sogenannten ›date-rapes‹ verwendet wird. Man kann es der Frau nämlich verabreichen, ohne daß sie etwas davon schmeckt. Es ist stark genug, um eine Frau sechs bis acht Stunden zu betäuben. In den bisher gemeldeten Fällen berichteten Frauen von kurzen Zwischenperioden der Klarheit, in denen sie sich bewußt waren, was ihnen angetan wurde, ohne jedoch fähig zu sein, etwas dagegen zu unternehmen.«
    ›Tony bewahrt seinen Drogenvorrat in der Garage auf, oder hat das jedenfalls getan, bis er hörte, daß Sie mich verhaftet hatten. Da hat er dann alles verschwinden lassen. Das Rohypnol hat er seinem Großvater abgeluchst, weil der alte Mann davon immer wieder am hellichten Tag einschlief. Einmal entdeckte er ihn in der Küche bei voll aufgedrehtem Gas. Er war eingenickt, bevor er dazu gekommen war, das Gas anzuzünden. Tony wollte das Rohypnol eigentlich wegschmeißen, aber ich hab ihm gesagt, es könnte vielleicht bei Bibi ganz hilfreich sein. Da hat er es behalten. Bei Kate hat’s phantastisch gewirkt. Sie war im Nu weg. Aber dummerweise hatte sie Hannah von dem Champagner trinken lassen, und als die Kleine ohnmächtig wurde, ist sie mit weit aufgerissenen Augen einfach umgefallen. Ich dachte schon, sie wäre tot...‹ <
    »Er drückt sich sehr unklar aus, wenn es um die Frage geht, was er mit Ihrer Frau vorhatte. Er sagt, er hätte ihr eine Lektion erteilen wollen, aber ob es von Anfang an seine Absicht war, sie zu vergewaltigen und dann zu töten, kann oder will er uns nicht sagen.«
    ›Ich wollte Kate nichts antun, ich wollte ihr nur einen Denkzettel verpassen. Ich war stocksauer auf sie wegen dem ganzen Scheißkram. Aber als Hannah plötzlich umkippte, mußte ich natürlich umdenken. Das war ziemlich beängstigend, verstehen Sie. Ich meine, ein Kind umzubringen, auch wenn’s nur ein Unglücksfall war, das ist schon ziemlich heavy. Ich dachte daran, die beiden einfach liegenzulassen und mit Marie nach Frankreich abzuhauen, aber ich hatte Angst, Tony könnte sie entdecken, bevor ich weg war, und ich hatte ihm doch erzählt, daß ich übers Wochenende nach Poole wollte. Vermutlich hat mich die Tatsache, daß Kate so klein und zierlich war, auf die Idee gebracht, sie einfach beide mitzunehmen...‹ <
    »Er brachte sie vor aller Augen auf sein Boot«, berichtete Galbraith. »Er legte mit der Crazy Daze einfach an einem der Gästepontons in der
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