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Wellenbrecher

Titel: Wellenbrecher
Autoren: Minette Walters
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verhängnisvolle Affäre geredet und gesagt, Michael Douglas’ Fehler wäre gewesen, daß er die Frau, die Glen Close gespielt hat, nicht hat sterben lassen, als sie diesen Selbstmordversuch unternahm.‹
    ›Warum haben Sie uns das alles nicht schon viel früher erzählt? ‹ hatte Carpenter gefragt.
    ›Weil man erst einmal davon überzeugt sein muß, daß einer schuldig ist, bevor man sich deswegen selbst in Schwierigkeiten bringt. Nie im Leben hätte ich geglaubt, daß Steve mit dieser Sache irgendwas zu tun hat. Der steht nicht auf Gewalt.‹ <
    ›Aber offenbar denkt er sich doch überhaupt nichts dabei, andere zu verletzen‹, hatte Carpenter entgegnet. ›Fällt Ihnen auf Anhieb irgendeine Person oder irgendeine Regel ein, die Ihr Freund nicht verletzt hat? Gastfreundschaft - Freundschaft - Ehe - Frauen - junge Mädchen - jede Regel und jedes Gesetz, das man sich vorstellen kann... Ist Ihnen nie der Gedanke gekommen, Mr. Bridges, daß ein Psychopath wie Steven Harding, ein Mensch, der so rücksichtslos auf den Gefühlen anderer herumtrampelt, eine Gefahr für eine Frau darstellen könnte, von der er glaubte, sie hätte ihn terrorisiert?‹
    Sumner starrte wieder zur Zimmerdecke hinauf, als enthielte die glatte weiße Fläche die Antworten auf seine Fragen. »Wie hat er sie dazu gebracht, mit auf sein Boot zu kommen, wenn sie nicht mehr an ihm interessiert war?« fragte er tonlos. »Sie sagten doch, nach dem kurzen Gespräch draußen vor dem Supermarkt habe ihn niemand mehr mit ihr zusammen gesehen.«
    ›Sie hat mich angelächelt, als wäre nichts geschehen‹, hatte Harding gesagt, ›und gefragt, wie’s mir geht, wie’s mit der Schauspielerei läuft. Ich habe gesagt, woher sie die Dreistigkeit nähme, mich überhaupt noch anzusprechen, aber sie hat nur gelacht und gemeint, ich sollte endlich erwachsen werden. ›Du hast mir einen Riesengefallen getan‹, hat sie gesagt. ›Du hast mich gelehrt, William zu schätzen, und wenn ich dir nichts nachtrage, warum solltest du mir dann was übelnehmen?‹ Darauf habe ich erwidert, sie wisse ganz genau, was ich ihr übelnähme. Da ist sie ekelhaft geworden. ›Ich hab’s dir nur mit gleicher Münze heimgezahlt‹, sagte sie. ›Du hast dich benommen wie der letzte Dreck.‹ Und dann ist sie gegangen. Ich glaub, das war’s, was mich so wütend gemacht hat - ich hasse es, wenn mir jemand einfach den Rücken kehrt -, aber ich wußte, daß die Frau von Tesco’s uns beobachtete, darum habe ich die High Street überquert und bin hinter den Marktbuden auf der anderen Straßenseite entlanggegangen und ihr gefolgt. Eigentlich wollte ich ihr nur kräftig die Meinung sagen und ihr klarmachen, daß sie von Glück reden konnte, daß ich nicht zu den Bullen gegangen war...‹ <
    »Samstags ist in Lymington immer Markt in der High Street«, sagte Galbraith. »Da herrschte natürlich viel Betrieb, vor allem wegen der auswärtigen Besucher. Da achtet keiner auf den anderen. Er folgte in einigem Abstand und wartete darauf, daß sie umkehrte, um nach Hause zu gehen.«
    ›Sie sah ziemlich wütend aus. Ich nehme an, daß ich sie so in Rage gebracht hatte. Sie ging die Captain’s Row runter, da habe ich gewußt, daß sie nach Hause wollte. Ich habe ihr eine Chance gegeben. Ich habe mir gedacht, wenn sie die obere Straße nimmt, laß ich sie laufen, aber wenn sie den unteren Weg geht, am Jachtclub und Tonys Garage vorbei, dann knöpf ich sie mir vor...‹ <
    »Er ist Mitbenützer einer Garage, die vielleicht zweihundert Meter von Ihrem Haus entfernt ist«, erklärte Galbraith. »Er holte sie ein, als sie daran vorbeikam, und überredete sie, mit Hannah hineinzukommen. Sie war schon früher verschiedentlich in der Garage gewesen, um sich mit Hardings Freund Tony Bridges zu unterhalten, und kam deshalb natürlich nicht auf die Idee, mißtrauisch zu werden.«
    ›Frauen sind einfach dämlich. Die fallen doch auf alles rein, wenn’s nur halbwegs aufrichtig klingt. Ich brauchte ihr nur zu sagen, es täte mir leid, und mir dabei ein paar Krokodilstränen rauszupressen - ich bin schließlich Schauspieler, so was kann ich gut -, und schon strahlte sie wieder. Nein, sagte sie, ihr tue es leid, sie habe nicht grausam sein wollen, ob wir die Vergangenheit nicht einfach begraben und Freunde bleiben könnten. Klar, hab ich gesagt, und ich würde ihr gern eine Flasche Champagner aus der Garage schenken, zum Beweis dafür, daß alles wieder in Ordnung sei. Du kannst ihn ja mit William trinken,
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