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Weiß wie Schnee, rot wie Blut, gruen vor Neid

Weiß wie Schnee, rot wie Blut, gruen vor Neid

Titel: Weiß wie Schnee, rot wie Blut, gruen vor Neid
Autoren: Gabriella Engelmann
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Hamburg zurückkehrte.
    Wie auch immer es ihm gelungen war, das herauszufinden – Tatsache war, dass er wusste, dass ihre Nachbarin Frau Schmittke gelogen hatte, als sie ihr das Alibi für den Abend, an dem sie versuchte hatte, Sarah zu erwürgen, gab.
    Diese dämliche Alte!, dachte die Frau mit einer Mischung aus Wut und Verachtung. Dabei war es anfangs so leicht mit ihr gewesen! Sie hatte nur zu drohen brauchen, ihren dämlichen Mistköter zu vergiften. Frau Schmittke war sofort in Panik geraten, in Tränen ausgebrochen und hatte später bei der Befragung durch die Polizei behauptet, Bella sei an jenem Abend bei ihr zum Essen eingeladen gewesen.
    Doch nun war die Alte offenbar durch die Befragung von Philipp eingeknickt. Wahrscheinlich hatte sie erneut gezittert, gejammert und schließlich zugegeben, dass sie für Bella gelogen hatte. Diese feige Kuh!
    Die Frau hatte Lust, sich aus Rache ihre dumme, kläffende Töle vorzuknöpfen. Sie hatte schließlich noch ein bisschen von dem Insektengift übrig…
    Doch vorher musste sie unbedingt eine Lösung für ihr Dilemma finden. Denn mit der Unterschrift des nachträglichen Ehevertrags stand sie erneut vor den Trümmern ihrer Existenz. Bald wären sie wieder hinter ihr her: die Banken, das Finanzamt, die Polizei… und sie würden nicht eher ruhen, bis sie sie dort hatten, wo sie sie haben wollten: im Gefängnis!

52
    Herzlich willkommen, liebes Schneewittchen!
Schön, dass du wieder bei uns bist!
    Ich lächelte, als ich das Transparent über der Eingangstür der Karoline Nummer sieben erblickte. Mein Herz hatte viele Takte höher geschlagen, als Dad vor der Passage geparkt hatte und ich wusste, dass ich in wenigen Momenten das Haus der Zwerge – unser Haus – wiedersehen würde. Auf dem Weg durch die Passage lief ich an einem Plakat vorbei, das an einer der verschmierten Wände klebte. Einen kurzen Moment blieb ich stehen und las den Text, der mir schon immer gefallen hatte: Don’t let the system get you down!
    Ein stolzes Lächeln trat auf meine Lippen. Ich hatte mich nicht unterkriegen lassen. Es war an der Zeit, heimzukehren und meinen Sieg zu feiern. Ich konnte es kaum erwarten, meine Zwerge in die Arme zu schließen und Dad zu zeigen, wie und wo ich lebte.
    Mein Vater – ich war so stolz auf ihn! Dank seines Faibles für Krimis und Thriller war es ihm gelungen, Bellas Alibi auffliegen zu lassen. Dabei geholfen hatte ihm die Aussage von Fatma, Hakans Mom: Sie hatte an dem Abend, als Bella versucht hatte, mich zu erwürgen, vor der Karoline eine Frau gesehen, die sich endlos lange im Seitenspiegel eines parkenden Autos betrachtet und ganz offensichtlich an einer roten Perücke herumgezupft hatte. Fatma hatte sich bereit erklärt, ihre Aussage jederzeit vor der Polizei zu wiederholen und Bella bei einer Gegenüberstellung zu identifizieren.
    »Hey, da bist du ja!«, rief Julius, als er mich sah, und fiel mir um den Hals.
    Huch? Was war denn auf einmal mit dem los? Stand ein neuer Auftrag an und er war froh, dass ich noch am Leben war, um ihn auszuführen?
    »Ist das…?«, flüsterte meine Vater augenzwinkernd, als ich mich aus der Umarmung löste.
    »Nein, das ist Julius, nicht Felix«, raunte ich zurück und stellte ihm nacheinander Lenny, Sebastian, Ben und JamieTim vor. Johnny D kannte Dad ja noch vom Dom. Von Aleks fehlte jede Spur und Felix würde später kommen, er hatte noch Dienst im UKE.
    »Und hier in dieser Küche ist es passiert«, erklärte ich meinem Vater und deutete auf das große Loch im Fußboden. Dad zuckte für einen Moment zusammen. Während er fassungslos auf den Boden sah, ertönte leises Kichern aus JamieTims Vorratskammer. Nanu?!
    Neugierig öffnete ich die angelehnte Tür und traute meinen Augen kaum: Zwischen Guidos leeren Öko-Kisten und Unmengen an Nudeln, Reis und sonstigen Fertigwaren stand ein heftig knutschendes Pärchen: Aleks und – Susi.
    »Na, das ist ja mal eine Überraschung!«, rief ich und wusste nicht, ob ich weinen oder lachen sollte. Eigentlich hatte ich Susi ja für JamieTim vorgesehen gehabt.
    »Da staunst du, was?«, strahlte Susi und hing mir auch schon am Hals. »Sarah, es ist so schön, dass du wieder da bist! Mein Gott, bin ich froh!«
    »Das finde ich auch!«, ertönte nun die sonore Stimme von Dieter Thomsen, der mich über den Rand seiner runden Brillengläser anstrahlte. Wie lieb, dass die Zwerge sogar daran gedacht hatten, ihn einzuladen.
    Jetzt fiel mir auch Aleks um den Hals – ebenfalls etwas total
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