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Weinzirl 02 - Funkensonntag

Weinzirl 02 - Funkensonntag

Titel: Weinzirl 02 - Funkensonntag
Autoren: Nicola Förg
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dahin, am Rössle vorbei, und da stand Irene
mitten auf dem Feld. Jo hatte sie nie zuvor gesehen und war berührt von ihrer
seltenen Schönheit. Sturm war aufgezogen und verwehte ihre Locken. Es war kein
dumpfer Föhnwind, sondern ein Wind aus Norden, der eher Regen als Schnee
bringen würde. Irenes Gesicht war von Haarsträhnen bedeckt, ihr Kopf gesenkt.
Jo und Gerhard folgten ihrem Blick, der sich auf das verkohlte Rund des
ehemaligen Funkens richtete. Mittendrin versuchte ein Schneeglöckchen
zögerlich, aber doch mit erkennbarer Knospe das Schwarz und den Winter zu
durchdringen.
    Auf Irenes Gesicht lagen tiefe Schatten. Sie deutete auf das
Blümchen.
    »Das sind die Trugbilder, die uns glauben machen, es würde sich
lohnen. Die Hoffnung, die angeblich zuletzt stirbt. Das stimmt wohl, aber sie
stirbt.«
    »Aber es gibt Heilung«, sagte Jo, die langsam auf sie zuging.
    »Frau Kennerknecht, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie Leid mir das
tut. Ich hätte wissen müssen, dass es mehr als ein Spiel war. Für Brüche gibt
es Schrauben, sogar Herzen kann man transplantieren. Für verletzte Seelen wie
die von Quirin gibt es weder Metall noch Transplantate. Es gibt Sedativa,
temporäre Linderung. Es gibt Umwege, Aufschübe, Aufbäumen. Aber es gibt keine
Rettung für verletzte Seelen.«
    In diesem Moment deckte eine Böe das Blümchen mit Asche zu, und
Irene sah hinauf zum Himmel, die Augen zugekniffen, und dann nickte sie kaum
merklich, während sie auf die Knie sank und tonlos zu weinen begann.
    ENDE

Nachwort
    Griaß eich!
    Das ist jetzt also der zweite Allgäu Krimi mit Jo und Gerhard! Eine
Geschichte um Feuer und Eis. Ich habe diesmal eine ganze Reihe Leute mit meinen
Fragen genervt. Die werden das Kreuzzeichen geschlagen haben, als das
Manuskript endlich fertig war!
    Deshalb ist die Dankesliste auch lang.
    Tausend Dank geht an Heini Schwinghammer für seine hinreißenden
Geschichten aus dem Leben eines Bierwagenfahrers und an den unnachahmlichen
Dieter Grassl für seine Ideen rund ums Brauwesen. Zu danken habe ich Ralf
Brückner, der mich über das Dasein eines Strafverteidigers aufgeklärt hat, und
ganz besonders Dr. Arno Bindl, der mich sozusagen »drogenmäßig« beraten hat.
Lieben Dank an Stefan Brück, den besten Bergführer von allen! Dank auch an
Gerhard Walter aus Galtür für sehr berührende Einblicke in den Schrecken eines
Katastrophenwinters. Heißer Dank geht natürlich an Andi fürs Kritisieren und
Bestärken. Ebenso heißer Dank an meine Mutter, die man neudeutsch
wahrscheinlich »Location-Scout« nennen würde, und an die Damen des Kultur-Werks
in Sonthofen für ihre Verdienste um die Transskription des Allgäuer Dialekts!
Ach ja – und ein Dankeschön geht an die »Felldeppen«, die sich täglich neue
Kapriolen ausdenken, auf dass mir die Tiergeschichten nie ausgehen mögen!
    Nicola Förg

Jutta Mehler
    HONIGMILCH
    Niederbayern Krimi
    ISBN 978-3-86358-027-8
    »Düsterer Wald, eine Frauenleiche und eine neugierige Hausfrau – mit Jutta Mehlers ›Honigmilch‹ um die Hobbyermittlerin Fanni Rot gibt es nun einen weiteren spannenden Krimi mit Lokalkolorit – nicht nur für Niederbayern lesenswert.«
    BR , Abendschau

Leseprobe zu Jutta Mehler,
HONIGMILCH
:
    1
    Fanni trug ganz allein selbst die Schuld daran, dass sie auf
Annabels Leiche stieß. Was musste sie auch ein heimliches Stelldichein mit
Sprudel arrangieren? Ein Treffen, das sie auf den Gipfel des Großen Falkenstein
führen würde.
    Fanni hatte selbst Schuld, und
sie verdiente es nicht anders, weil sie auch noch über die Planke kletterte,
die den erlaubten Weg von der Naturschutzzone abgrenzte.
    Bevor Fanni beschloss, verbotenes
Terrain zu betreten, hatte sie Hand in Hand mit Sprudel unter dem Gipfelkreuz
verweilt und ins Tal geblickt. Direkt vor ihnen lag das Dörfchen Lindbergmühle,
weiter rechts sahen sie Regenhütte, und ganz links in der Ferne konnten sie den
Sendemast auf der Kuppe des Brotjackelriegel erkennen.
    Die Sonne schien, doch der
böhmische Wind wehte frisch, und deshalb saßen alle anderen Wanderer bei Kaffee
und Kuchen in der Falkenstein-Schutzhütte, die knappe hundert Meter unterhalb
des Gipfels stand.
    Fanni und Sprudel wollten soeben
auch dorthin absteigen, als Fanni auf die Holzplanke deutete, die das frei
zugängliche Gipfelgebiet auf der Nordostseite eingrenzte.
    »Schau«, sagte sie, »hier
dahinter liegt die ehemalige Telefonschneise. Früher sind wir die manchmal mit
Skiern hinuntergefahren. Vor dreißig
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