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Weil du mich liebst

Weil du mich liebst

Titel: Weil du mich liebst
Autoren: Beth Kery
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nervös, als Kam aufstand und zum Badezimmer ging. Ein paar Sekunden später kam er mit einigen gefalteten Handtüchern wieder. »Ich übe Druck auf die Wunde aus.« Er kniete sich wieder hinter Ian, der das Bewusstsein noch nicht verloren hatte. Ihre Augen weiteten sich erschreckt, als eine Frau ihren Anruf entgegennahm und sie französisch ansprach. Diese Sprache hatte sie noch nie beherrscht. Kams scharfer Blick fuhr über Francescas Gesicht. Er griff nach dem Telefon und sprach in flüssigem Französisch hinein, ohne dabei auch nur für einen Moment den Druck auf das Handtuch über Ians Wunde zu verringern.
    Einen Moment später riss sie ihren Blick von Ian los, als Kam mit einem Handtuch über ihren Arm fuhr. Sie sah auf. Sie bemerkte, dass er nicht mehr telefonierte.
    »Sie kommen«, sagte Kam. Verwirrt blickte sie auf das Handtuch, das er ihr hinhielt. Erst nach einigen Augenblicken wurde ihr klar, dass sie ja nackt war. Ihre Wangen erröteten, als sie das Handtuch aus Kams Hand entgegennahm und sich selbst bedeckte. Ihr fielen Ians leicht erhobene Augenbrauen und der amüsierte Gesichtsausdruck auf, als sie wieder aufsah. Kam Reardon war offenbar mehr, wesentlich mehr als nur der örtliche Obdachlose.
    »Kam?«, murmelte Ian. »Könntest du vielleicht einmal nach Lucien sehen? Er liegt am Ende des Flurs, dritte Tür links.«
    Kam nickte. Er schaute Francesca an.
    »Sie müssen den Druck aufrechterhalten.« Dabei blickte er auf das Handtuch an Ians Schulter.
    Sie nickte bereitwillig und legte ihre Hand auf die Stelle, an der sich bislang Kams Hand befunden hatte. Er stand auf und verließ das Zimmer.
    »Francesca«, sagte Ian eifrig. »Hör mir zu. Lösche die Videos auf dem Computer, und packe den Laptop zurück in Gerards Tasche. Jetzt .«
    »Was?«, fragte sie verwirrt.
    »Nimm irgendwas, um Fingerabdrücke zu vermeiden, und lösche die Dateien mit Gerards Überwachungsfilmen auf dem Laptop.«
    »Aber … Die Polizei wird mich doch beschuldigen, dass ich an einem Tatort Beweise unterschlagen habe? Was ist, wenn Gerard überlebt? Was, wenn er wegen versuchten Mordes vor Gericht kommt?«
    Seine Nasenflügel bebten, und seine Augen blitzten auf.
    »Mir ist es verdammt noch mal egal, was die Polizei denkt. Möchtest du, dass andere Menschen dieses Video sehen? Im Gerichtssaal? Es würde dich umbringen und dann folglich auch mich. Wenn die Wahrheit herauskommt, dass die Aufnahmen gelöscht wurden, werde ich die Sache auf mich nehmen.«
    Sie erschauderte, als ihr völlig klar geworden war, was er ihr gerade erklärt hatte. Benommen nickte sie.
    »Aber ich muss doch hier auf die Wunde drücken.«
    »Das mache ich in der Zwischenzeit«, murmelte er und legte seine linke Hand auf ihre. Bei der Bewegung zuckte er vor Schmerzen zusammen. »Los jetzt.«
    Eine Minute später kam sie zurück. Sie hatte seinen Anweisungen so gut sie konnte Folge geleistet. Jetzt müssten sie nur damit umgehen, falls Gerard andere Kopien der Videos irgendwo versteckt hielt und das im Zuge der Ermittlungen ans Tageslicht käme.
    »Jetzt zieh dich an.« Sein verspannter Kiefer ließ in ihr den Verdacht aufkommen, dass die Schmerzen zunahmen.
    Sie setzte sich zu ihm, nachdem sie sich eilig etwas übergezogen hatte. Sie übernahm wieder den Druck auf die Wunde und nutzte dazu das Handtuch, mit dem sie sich eben noch bedeckt hatte. Sie freute sich zu sehen, dass die Menge an Blut auf dem Handtuch während ihrer Abwesenheit nicht sehr zugenommen hatte.
    »Es wird alles wieder gut. Mit dir ist bald alles wieder in Ordnung.«
    »Ich weiß.«
    Sie unterdrückte einen hysterischen Lachanfall. Sogar jetzt noch arrogant.
    » Woher weißt du das?«
    »Ich habe doch nicht all das durchgemacht, nur um jetzt zu sterben«, erklärte er trocken. »Es ist doch nur die Schulter.« Bei jeder Bewegung zuckte er leicht zusammen. »Aber es brennt teuflisch.«
    »Bleib still liegen«, schimpfte sie mit ihm. Sie beugte ihren Kopf nach vorne und küsste ihn sanft auf die Lippen. Inbrünstig. Sie hob ihren Kopf, sodass sie nur Zentimeter voneinander entfernt waren.
    »Möchtest du noch wissen, wer du bist, Ian?« In ihrer Stimme erbebten ihre Gefühle. »Das bist du. Das .«
    Seine Augen funkelten, als sie sich ansahen. Er sprach nicht, doch sie wusste, dass er verstanden hatte. Es hätte seine letzte Tat hier auf Erden sein können, soweit er wusste, ihren Körper mit seinem zu schützen. Eine Tat der Selbstlosigkeit.
    Der Liebe.
    Francesca trieb durch eine
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