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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst
Autoren: Mary Jo Putney
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Michael: »Ich fürchte, ich hatte dieses Vergnügen nie. Die Kavallerie und die Infanterie haben einander nicht immer viel zu sagen.«
    Der Herzog kicherte. »Richtig, aber Mrs.
    Melbourne war auch als Saint Catherine bekannt, weil sie die Verwundeten als Krankenschwester pflegte. Mrs. Melbourne, Major Lord Michael Kenyon.«
    Sie wandte sich zu Michael. Etwas flackerte in ihren Augen, verschwand dann aber, als sie ihm ihre Hand reichte und ein freundliches Lächeln schenkte. Ihre Augen waren so eindrucksvoll wie alles andere an ihr, von einem Farbton wie heller, klarer Aquamarin, unvergleichbar mit allem, was er je gesehen hatte.
    »Mrs. Melbourne.« Während er sich über ihre Hand beugte, lösten die Worte des Herzogs den Bruchteil einer Erinnerung in ihm aus. Gütiger Gott, konnte diese elegante, frivole Frau jene Frau sein, die er nach Salamanca in dem Lazarett gesehen hatte? Es war schwer, das zu glauben.
    Als er sich aufrichtete, sagte der Herzog. »Major Kenyon ist gerade in Brüssel eingetroffen und braucht ein Quartier. Haben Sie und Mrs. Mowbry in Ihrem Haushalt noch Platz für einen weiteren Offizier?«
    »Ja, wir haben Platz.« Sie machte ein komisch klägliches Gesicht. »Das heißt, wenn Sie es ertragen können, sehr beengt mit drei Kindern und einer wechselnden Zahl von Haustieren zu leben. Außer meinem Gatten und Captain Mowbry haben wir noch einen weiteren Junggesellen, Captain Wilding.«
    Dieses Mal erkannte er die leise, besänftigende Stimme, die einen sterbenden Jungen bis zu seiner letzten Ruhe getröstet hatte. Diese schlanke Gestalt war tatsächlich die Dame von Salamanca. Bemerkenswert.
    Der Herzog bemerkte: »Wilding ist doch ein Freund von Ihnen, nicht wahr?«
    Etwas wie eine Warnung drang in Michaels Kopf, sagte ihm, daß er ein verdammter Narr sei, unter einem Dach mit einer Frau zu wohnen, die so wie diese auf ihn wirkte. Und doch hörte er sich sagen: »Ja, und ich mag Haustiere und Kinder recht gern.«
    »Dann sind Sie bei uns willkommen«, sagte sie herzlich. »So, wie die Stadt sich füllt, werden wir früher oder später ohnehin noch jemand aufnehmen müssen. Dann können wir das auch gleich tun.«
    Bevor Michael Gelegenheit fand, darüber nachzudenken oder höflich abzulehnen, sagte Wellington: »Dann ist das also geregelt. Ich erwarte Sie morgen früh hier Kenyon. Mrs.
    Melbourne, ich hoffe, Sie nächste Woche bei einem kleinen Fest zu sehen, das ich gebe.«
    Sie lächelte. »Es wird mir eine Freude sein.«
    Während der Herzog in sein Büro zurückkehrte, sagte Mrs. Melbourne: »Ich bin jetzt auf dem Weg zu meinem Heim, Major. Soll ich Sie zu dem Haus führen? Es liegt an der Rue de la Reine, nicht weit vom Namur-Tor.«
    Sie verließen das Gebäude an der Vorderseite.
    Weder eine Kutsche noch ein Mädchen warteten auf sie. Er sagte: »Sie sind doch gewiß nicht allein gelaufen?«
    »Natürlich bin ich das«, sagte sie mild. »Ich genieße es, spazierenzugehen.«
    Er fand, daß Brüssel auf eine Frau, die der Trommel gefolgt war, sehr zivilisiert wirken mußte, aber keine Frau, die so schön war, sollte in einer Stadt voller Soldaten allein laufen. »Dann lassen Sie mich Sie begleiten.«
    Sein Bursche und seine Ordonnanz warteten zu Pferde mit seinem Gepäck in nächster Nähe. Er blieb stehen und befahl ihnen, zu folgen. Als er und Mrs. Melbourne sich auf den Weg über die Rue Royale machten, hakte sie sich bei ihm ein.
    Es war keine Flirtgeste. Sie hatte statt dessen jenes unbeschwerte Verhalten einer glücklich verheirateten Frau, die es gewöhnt war, von!

    Männern umgeben zu sein.
    Er fand, daß es an der Zeit war, aufzuhören, sich wie ein betäubter Ochse zu verhalten, und bemerkte: »Es ist sehr freundlich von Ihnen, mich Ihr Quartier teilen zu lassen. Ich nehme an, daß gute Quartiere schwer zu finden sein dürften.«
    »Kenneth Wilding wird froh sein, daß ein anderer Infanterist unter demselben Dach ist.«
    Er grinste. »Gewiß wissen Sie, daß ein Infanterist leicht zwei Kavallerieoffizieren gleichkommt, Mrs.
    Melbourne.«
    »Nur weil die britische Kavallerie dafür berühmt ist, den Feind so wild zu jagen, als sei man auf einer Fuchsjagd, gibt es keinen Grund, sarkastisch zu sein«, sagte sie mit einem Lachen. »Und bitte, sagen Sie Catherine zu mir. Schließlich werden wir für eine unbestimmte Zeit wie Bruder und Schwester zusammenleben.«
    Bruder und Schwester. Sie war sich des lähmenden Eindrucks, den sie bei ihm bewirkt hatte, nicht bewußt, und er begann
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