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Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)

Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)

Titel: Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)
Autoren: Mary Kay Andrews
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meinen Kunden darum streiten müssen, sie behalten zu dürfen, aber sie waren wirklich viel zu schön, um nicht gezeigt zu werden. Ich arrangierte sie unter dem Baum und warf erneut einen kritischen Blick auf das Bild. Da fehlte noch etwas. Da fehlte noch eine Menge.
    Ich warf einen raschen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass ich jedes Zeitgefühl verloren hatte. Die Party begann um sieben, und in fünfzehn Minuten wollte Daniel mich abholen!
    Später, versprach ich mir. Genies darf man nicht drängen. Ich pfiff nach Jethro, nahm das Kästchen mit dem Modeschmuck von der Auktion und hetzte nach Hause.

    Wie immer, wenn ich durch meine Haustür eintrat, sprach ich ein stummes Dankgebet. Mein Haus war nicht das prächtigste oder älteste im historischen Viertel von Savannah, nicht einmal in der Charlton Street. Es war 1858 erbaut worden und wirkte streng und nüchtern. Aber es war aus den heißbegehrten grauen Savannah-Ziegeln errichtet, hatte hübsche, filigrane, schmiedeeiserne Zierleisten, einen wunderschönen Vorgarten und eine phantastische Gourmetküche nach meinen eigenen Entwürfen. Und es gehörte mir. Ganz allein mir. Ich entdeckte das Haus, als Tal und ich gerade frisch verheiratet waren. Der Kaufpreis betrug 200000 Dollar, das war mehr, als wir uns leisten konnten, doch ich unterschrieb den Kaufvertrag ohne Zögern und stürzte mich sofort auf die Renovierung, wobei ich einen Großteil der Arbeit selbst erledigte.
    Dieses Haus war mein Anker. Mein Traum. Es hatte die Ehe mit Tal überdauert. In unserer Scheidungsvereinbarung wurde ihm das Reihenhaus zugesprochen, ich bekam nur die Remise. Doch durch eine merkwürdige Wendung der Ereignisse ließ das Glück Tal im Stich, und er musste das Haus verkaufen. Ich war selig, ihn ausbezahlen zu können. Und als mein Antiquitätengeschäft anfing, richtig gut zu laufen, konnte ich sogar noch das baugleiche Nachbarhaus kaufen. Ich zog mit Maisie’s Daisy aus der Remise ins Erdgeschoss des anderen Hauses und vermietete die beiden oberen Stockwerke an ein junges Paar, das an der Kunstschule unterrichtete.
    Nachdem ich Jethro mit einem Hundekeks bestochen hatte, stürzte ich die Treppe hoch, um mich für die Party umzuziehen. Ich hatte bereits die schlichte, schwarze Caprihose und das schwarze Spitzentop herausgelegt, die ich anziehen wollte. Aber die Brosche mit dem blauen Weihnachtsbaum ließ mich die Sache noch einmal überdenken.
    Zu meiner Stimmung heute Abend passte nur Vintage-Look. Sobald ich geduscht hatte, kramte ich in meinem Kleiderschrank und suchte nach der richtigen Kombination.
    Da! Aber ob ich da noch reinpasste?
    Das schwarze Cocktailkleid aus den Fünfzigern hatte ich in dem tollen Vintage-Laden in Atlanta gefunden. Normalerweise bringt es mich um, in einem Laden viel Geld für alte Sachen zu bezahlen, aber als ich dieses Kleid eines Samstags beim Bummeln in der McLendon Avenue im Schaufenster sah, wusste ich, dass ich es haben musste. Und wenn es vierzig Dollar kostete.
    Das Oberteil bestand aus perlenbesetztem, schwarzen Brokat, hatte einen tiefen Ausschnitt und Flügelärmel. Der weite, knöchellange, bauschige Rock bestand aus schwarzem Chiffon über zwei Schichten schwarzem Tüll. Ich betupfte meinen Hals und mein Dekolleté mit meinem Lieblingsparfüm und quälte mich in ein schwarzes Mieder von Merry Widow. Ich schlüpfte in das Kleid, hielt die Luft an und mühte mich mit dem Reißverschluss ab. Als das Kleid noch auf halbmast war, hörte ich die Türglocke, und Jethro bellte.
    Mist. Okay, es war zehn nach sieben, aber Daniel war in letzter Zeit niemals pünktlich. Sein Restaurant, das Guale , war zu Feiertagen immer proppenvoll, und seit er BeBe ihre Anteile ausgezahlt hatte, schien er immer länger zu arbeiten. Ich hatte mich noch nicht geschminkt oder meine Haare gerichtet, aber es würde nichts bringen, Daniel warten zu lassen.
    Nicht um diese Jahreszeit. Weihnachten schien ihn immer grantig zu machen. Ich wusste, dass er einfach überarbeitet war, aber es machte mich dennoch traurig, dass er diese Tage nicht genießen konnte, die doch eigentlich ein frohes Fest sein sollten.
    Besonders dieses Jahr. Mein Geschäft lief prima, und nachdem er jahrelang als Koch in den Küchen anderer Leute gearbeitet hatte, hatte Daniel endlich begriffen, dass sein Traum ein eigenes Restaurant war. Drei Jahre waren wir jetzt zusammen, und ich war insgeheim halbwegs überzeugt, dass dieses Weihnachten dasjenige welche werden könnte …
    Ich rannte
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