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Weihnachten mit einem Dieb (Romeo & Julian) (German Edition)

Weihnachten mit einem Dieb (Romeo & Julian) (German Edition)

Titel: Weihnachten mit einem Dieb (Romeo & Julian) (German Edition)
Autoren: Sage Marlowe
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einen Markt für solche Dinge.“
    „Warum Sie? Ich meine, welche Verbindung haben Sie zu Spiro? Er hat ja wohl kaum Ihre Nummer in den gelben Seiten gefunden, oder?“
    „Wir waren… Naja, da lief was zwischen uns. Nichts Ernstes, wir waren nur ein paar Mal zusammen aus. Als ihm klar wurde womit ich meinen Lebensunterhalt verdiente, hat er mich gebeten ihm zu helfen.“
    „Somit ist die Geschichte von dem skrupellosen Dieb der sich an einen unschuldigen jungen Mann herangemacht hat…?“
    „Nur eine Erfindung um die Untersuchung zu einer prekären Angelegenheit zu machen und Spiro einen Grund zu geben, das Land verlassen zu können. Wir dachten uns dass ein potentieller Skandal die Aufmerksamkeit von dem eigentlichen Diebstahl ablenken würde, oder besser gesagt davon dass Spiros Familie involviert war.“
    „Kein schlechter Plan“, gab Julian zu. „Wenn auch ziemlich abwegig.“
    „Es hat funktioniert. Nur darauf kommt es an“, sagte Romeo emotionslos. „Allerdings haben Sie meine Frage nicht beantwortet.“
    „Ich denke das habe ich.“
    „Nein, haben Sie nicht.“
    Julian dachte kurz über die letzten Minuten der Unterhaltung nach. „Also schön. Welche? Warum ich denke dass Sie es waren?“
    Romeo winkte ab. „Wer gibt sich denn mit solchen Nebensächlichkeiten ab?“
    „Was dann?“
    „Wollen Sie wissen ob Sie eine Chance bei mir haben?“
    „Ob ich—? Oha. Sie leiden ja nicht gerade an Minderwertigkeitsgefühlen, oder?“ Julian versuchte sich cool und leicht amüsiert zu geben, aber seine Stimme klang sogar für ihn selbst gepresst und nervös.
    Interessanter weise schien Romeo das aber nicht zu bemerken. Mit einem niedergeschlagenen Ausdruck im Gesicht schüttelte er den Kopf. „Deshalb frage ich nicht.“
    „Warum dann?“
    „Seien wir doch mal ehrlich. Sie wollen mich hinter Gitter stecken wenn diese Nacht vorüber ist, stimmt’s? Bei all dem was ich angestellt habe, werde ich da eine ganze Weile drin bleiben. Das wissen wir beide. Und ich muss Ihnen wohl kaum sagen was mit mir im Gefängnis passieren wird.“ Er starrte ins Leere und gab der Tasse die noch immer vor ihm auf dem Tisch stand einen lustlosen kleinen Schubs.
    „Wenn Sie Angst davor haben ins Gefängnis zu gehen hätten Sie keine Verbrechen begehen dürfen. Das ist der beste Weg nicht dort zu enden“, sagte Julian obwohl Romeos Worte ihm unerwartet nahe gingen. Ihm war durchaus bewusst dass sie der Wahrheit entsprachen. Romeo war ein hübscher Junge, und er würde sich glücklich schätzen können wenn man ihm wenigstens eine Nacht lang Zeit gab um sich einzugewöhnen.
    „Ich weiß.“ Romeo seufzte. „Ich weiß. Aber jetzt ist es zu spät. Ich kann die Zeit nicht zurück drehen. Ich habe getan was ich getan habe und wenn ich jetzt dafür bezahlen muss dann soll es so sein.“ Er neigte den Kopf zur Seite und sah Julian an. Plötzlich lächelte er, obwohl ihm die Angst noch immer ins Gesicht geschrieben stand.
    „Weißt du, Julian, ich sage ja gar nicht dass du mich gehen lassen sollst “, sagte er mit leiser Stimme. „Nur… Naja, vielleicht könnten wir noch ein paar schöne Erinnerungen machen. Etwas Gutes, an das ich denken kann wenn…“ Er schauderte. „Es wäre nett wenn es vorher wenigstens noch einmal gut ist.“
    Vollkommen perplex starrte Julian ihn an und versuchte die Bedeutung von Romeos Worten zu verstehen.
    „Was denkst du?“ fragte Romeo schüchtern.
    „Ich denke…“ Julian atmete tief ein und stieß die Luft wieder aus. „Oh, ich weiß nicht was ich denke. Soll das ein Witz sein?“
    „Was? Nein!“ Romeos Protest klang ehrlich. „Du warst wesentlich netter zu mir als ich es erwartet hätte. Als ich es verdient habe. In der Tat kann ich wohl von Glück reden dass du mich geschnappt hast. Deshalb ist es ja auch so schwer.“
    „Ist was so schwer?“
    „Jetzt ins Gefängnis zu müssen. Jetzt da ich weiß dass es jemanden gibt der…“ Romeo biss sich auf die Lippe und drehte den Kopf zur Seite. Er starrte stumm und trübsinnig aus dem Fenster, aber Julians Neugier war jetzt vollends geweckt.
    „Jemand der was?“
    „Jemand der—ach, ist ja auch egal, nur—autsch, verdammt!“ Romeo hatte versucht seine Hand zu heben die aber abrupt von seiner Fessel zurückgerissen wurde. Metall klackte gegen Metall und übertönte seinen unterdrückten Schmerzensschrei. Voller Verachtung sah er nach unten, in Richtung seines Handgelenks. „Ich hätte niemals gedacht dass es mal soweit kommen
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