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Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)

Titel: Weihnachten - Gedichte und Geschichten: Eine Weihnachtsgeschichte, Nußknacker und Mausekönig, Der Schneemann, Die Eisjungfrau, Schneeweißchen und Rosenrot, ... denkwürdige Neujahrnacht (German Edition)
Autoren: Heinrich Heine
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einem König und seiner Tochter gewohnt hätte und daß es ihn sein Leben lang gereuen würde, daß er das Kind nicht anerkannt habe.
    Der Knecht war von diesem Tage an nicht mehr derselbe, und hiermit endet die Erzählung von dem Huldrekönig auf Selö.

Durch stille Dämmrung
    (Richard Dehmel)
    Durch stille Dämmrung strahlt ein Weihnachtsbaum.
Zwei Menschen sitzen Hand in Hand und schweigen.
Die Lichter züngeln auf den heiligen Zweigen.
Ein Mann erhebt sich, wie im Traum:
    Ich kann zu keinem Gott mehr beten
als dem in dein-und-meiner Brust;
und an die Gottsucht der Propheten
denk ich mit Schrecken statt mit Lust.
Es war nicht Gott, womit sie nächtlich rangen:
es war das Tier in ihnen: qualbefangen
erlag’s dem ringenden Menschengeist!
O Weihnachtsbaum – oh wie sein Schimmer,
sein paradiesisches Geflimmer
gen Himmel züngelnd voller Schlänglein gleißt –
wer kann noch ernst zum Christkind beten
und hört nicht tief auf den Propheten,
indes sein Mund die Kindlein preist,
zu sich und seiner Schlange sprechen:
du wirst mir in die Ferse stechen,
ich werde dir den Kopf zertreten!
    Ein Weib erhebt sich. Ihre Haut
schillert braun von Sommersprossen;
ihr Stirngeäder schwillt und blaut.
Sie spricht, von goldnem Glanz umflossen:
    Ich denk nit nach um die Legenden,
die unsern Geist vieldeutig blenden,
ich freu mich nur, wie schön sie sind.
»Uns ist geboren heut ein Kind«
das klingt mir so durch meine dunkelsten Gründe,
durch die zum Glück, dank einer Ahnensünde,
auch etwas Blut vom König David rinnt,
dass ich mich kaum vor Stolz und Wonne fasse
und deine Schlangenfabeln beinah hasse!
    Er lächelt eigen; sie sieht es nicht.
Ein Lied erhebt sich, fern, aus dunkler Gasse.
Zwei Menschen lauschen – dem Lied, dem Licht.

Die denkwürdige Neujahrnacht
    (Jón Árnason)
    S æmundur hatte eine Tochter namens Margret. Diese hatte in der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr mit den Mägden ein Gespräch gehabt und sich gewünscht, sie würde zu Neujahr dahin entrückt, wo in der Welt das größte Vergnügen und die schönste Kurzweil wäre. Am Silvesterabend, als Margret ihrem Vater das Bett machte, war dieser bei ihr in der Stube. Da fragte er sie, was sie an jenem Abend, den er ihr bezeichnete, oben im Bodenzimmer mit den Mägden gesprochen habe. Sie sagte, daß sie sich dessen nicht mehr entsinne. Saemundur erinnerte sie daran, daß sie sich gewünscht habe, dorthin zu gelangen, wo das größte Neujahrsvergnügen stattfinde, und da meinte sie, ja, das habe sie sich gewünscht. Er sagte nun, er wollte mit ihr nach jenem Orte reisen. Sie sollte sich zurechtmachen, denn sie müßten sich eine kleine Strecke vom Hause entfernen. Margret ging und kleidete sich an, und wie sie fertig war, sagte Saemundur zu seiner Frau, Margret und er wollten schnell ein wenig verreisen, vor der Messe würde er aber morgen wieder zurück sein.
    Vater und Tochter gingen nun hinab an die See. Dort rief Sæmundur den Teufel an und erinnerte ihn daran, was sie miteinander abgemacht hatten. Da stand sogleich ein graues Pferd am Strand. Sæmundur schwang sich hinauf und hieß Margret sich hinter ihm aufsetzen, flüsterte ihr aber dabei zu, sie sollte auf keinen Fall, wie es auch gehen möge, sich Hilfe von oben erbitten. Dann befahl er dem Teufel, ihn an den bezeichneten Ort zu bringen, und das tat der Teufel.
    Dabei ließ der Teufel dreimal sein Hinterteil in die See tauchen und wollte sie versenken. Sæmundur aber gab ihm jedesmal einen Schlag mit Davids Psalmenbuch, und da fuhr der Teufel mit ihnen vorwärts dem Lande zu. Als sie dort angelangt waren, stiegen sie von dem grauen Pferd ab und gingen in die Stadt. Da war viel los, es herrschte eine ungeheure Fröhlichkeit, und sie hatten beide viel Spaß die ganze Nacht. Als es aber Sæmundur an der Zeit fand heimzukehren, rief er Margret und sagte, sie solle mit ihm kommen. Sie brachen auf, und wie sie an den Strand kamen, stand der Graue wieder da, und sie saßen beide auf wie zuvor. Mitten auf der See jedoch begann der Teufel wiederum zu tauchen und zu versinken und trieb es so zweimal, Sæmundur aber schlug ihn jedesmal mit dem Psalter. Beim dritten Male aber brachte der Teufel sein ganzes Hinterteil ins Wasser und gebärdete sich sehr unruhig. Da begann Margret den Himmel um Hilfe anzurufen, allein Sæmundur warnte: »Nimm dich zusammen, Marga. Was brauchst du dich zu fürchten? Er strauchelte ja nur über einen Rochen«, und dabei versetzte er dem Grauen einen gewaltigen Schlag mit dem
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