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Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben

Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben

Titel: Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben
Autoren: Unknown
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rechtsverandering (Ärztliche Tötung auf Verlangen: der Prozess
des sich ändernden Rechts). Amsterdam
University Press 2004.
    Wolff K. Characterization of
methadon overdose: clinical considerations and the scientific evidence. Therapeutic
Drug Monitoring, 2002, 24, 457-470.
    WOZZ. Guide to a humane
self-chosen Death. WOZZ
2006. (auch: Admiraal 2006). Vergriffen. Siehe www.wozz.nl (deutsch).

ANHANG
     
     
    1. Die meisten Medikamente und
Giftstoffe aus der Natur sind für eine humane Selbsttötung nicht geeignet
     
    In der Einführung zu Kapitel 3
werden einige Stoffe genannt, von denen manche Ärzte annehmen, dass sie in
einer Überdosis für einen Suizid benutzt werden können. Es handelt sich meist
um Medikamente, die in niedriger Dosis eine positive Wirkung auf das Herz
haben, hochdosiert jedoch giftig sind, wie Digoxin, Beta-Blocker oder
Kalzium-Antagonisten. Die Fachleute auf toxikologischem, pharmakologischem und
anästhesiologischem Gebiet, die an diesem Buch mitgearbeitet haben, untersuchten
diese Behauptung kritisch und haben sie als unzutreffend zurückgewiesen, weil
sich die tödliche Wirkung dieser Präparate als unsicher erwiesen hat. Ein
Beispiel wurde im Kapitel 3.1 diskutiert.
    Aus Zeitungsmeldungen erfährt
man manchmal, dass eine hohe Dosis Insulin für ältere Menschen tödlich war.
Allerdings hängt die Wirksamkeit von hochdosiertem Insulin stark von der
Empfindlichkeit der jeweiligen Person und ihrer Kondition ab. Deshalb können
wir Insulin nicht als Mittel ansehen, das zuverlässig den Tod bewirkt. In den
Medien wird über das Scheitern eines solchen Suizidversuchs allerdings nicht
verbreitet.
     
    Es gibt tierische Gifte (von
Schlangen, Spinnen usw.) und Pflanzengifte, die bekanntermaßen tödlich sind.
Doch sind in allen uns bekannten Beispielen die dabei auftretenden
Begleiterscheinungen sehr unangenehm, nicht selten äußerst schmerzhaft. Wir
kennen kein tierisches oder pflanzliches Gift, das mit hoher Wahrscheinlichkeit
tödlich und gleichzeitig human ist.
    Es ist nahezu unmöglich, alle
Suizid-Methoden aufzuzählen, die im Internet zu finden sind. Wir sind dort
jedoch auf keine einzige Methode gestoßen, die unsere Kriterien für ein
humanes, selbstbestimmtes Lebensende erfüllt (Kapitel 1.3). Wir wiederholen sie
hier erneut:
    - das Sterben muss schmerzlos
sein, also im tiefen Schlaf stattfinden;
    - die Methode muss effizient
sein;
    - das Sterben muss für
Angehörige und Freunde ungefährlich sein, damit die Person nicht in Einsamkeit
zu sterben braucht;
    - der Tod wird durch eigenes
Tun ohne Hilfe von anderen herbeigeführt.
     
     
    2. Schlafmittel in Kombination
mit dem Exit-Bag (Plastikbeutel)
     
    Der Gebrauch einer
Plastikbeutel oder Kunststoffhülle als vermeintlich wirkungsvolle
Suizid-Methode wurde durch das Buch Final Exit bekannt. Theoretisch tritt der
Tod durch Ersticken aufgrund von Sauerstoffmangel ein, nach dem der Beutel über
den Kopf gezogen wurde. Augenzeugenberichte legen die Vermutung nahe, dass nur
wenige dieser Selbsttötungsversuche ohne aktives Eingreifen von Anwesenden
erfolgreich waren (siehe Fallbeispiele unten). Wir werden versuchen,
diesbezügliche Missverständnisse zu klären.
     
    1. Es herrscht Unklarheit über
die Wirkung des Exit-Bags, weil sie manchmal in Kombination mit einem ohnehin
schon tödlichen Medikament benutzt wird (siehe Kapitel 4). In diesen Fällen ist
der Plastikbeutel überflüssig.
    2. Wenn nach ausschließlicher
Einnahme von an sich nicht tödlichen Benzodiazepinen der Exit-Bag benutzt wird,
löst dieses Vorgehen starkes Würgen und hektische Bewegungen aus, so als ob ein
Ertrinkender um sein Überleben kämpft. Dadurch kann der Beutel verrutschen,
selbst wenn sie ausreichend verschlossen und am Hals abgedichtet wurde. Das
instinktive Ringen nach Atem beginnt, nachdem die Schläfrigkeit durch
Benzodiazepine eingesetzt hat. Sobald der Suizident durch eine undichte Stelle
wieder Luft bekommt, fällt er aufgrund der Benzodiazepine in einen tiefen
Schlaf. Diese Menschen erwachen dann nach mehreren Stunden voller Scham. Sie
berichten in der Regel niemandem von ihrem gescheiterten Versuch, sich mit
einem Plastikbeutel das Leben zu nehmen.
    3. Ein Angehöriger, der gebeten
wurde, bei einem selbstbestimmtem Sterben mit milden Beruhigungsmitteln und
einem Exit-Bag anwesend zu sein, sah, dass der Beutel aufgrund der heftigen
Bewegungen, die das Ersticken begleitete, verrutschte. Der Angehörige, der
wusste, wie sehr sich die Person nach dem
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