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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin
Autoren: David Weber
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Sorgen machen wird - und Mom auch, ob sie das nun zugibt oder nicht. Aber ich konnte nicht einfach aufgeben, Grandpa. Ich habe es nicht gekonnt! Und ...« - nun strahlten ihre Augen wieder - »Mackenzie war einfach klasse!«
    »Ich muss mir wirklich dein Psychoprofil noch einmal ansehen«, gab er trocken zurück. »Aber mittlerweile werden die dich doch wohl schon zu deinem ersten Standort abkommandiert haben, oder nicht?«
    »Als Belohnung für mein gutes Abschneiden durfte ich einen Einsatzvorschlag für meinen ersten Dienstzeit-Turnus einreichen«, erwiderte Alicia. »Und der wurde auch berücksichtigt. Also, die eigentliche Einheit durfte ich mir natürlich nicht aussuchen.«
    »Ich bin recht vertraut damit, wie so etwas läuft, Alley«, fiel er ihr nüchtern ins Wort, und sie lachte kurz.
    »Klar. Entschuldige. Aber um deine eigentliche Frage zu beantworten: Ich bin schon auf dem Weg zum Aufklärerbataillon des Ersten 5l7te.«
    »›Aufklärerbataillon‹?« O'Shaughnessy legte die Stirn in Falten und zupfte sich nachdenklich am rechten Ohrläppchen. Marines bei den Aufklärern galten selbst unter ihren Kameraden als die Elite des Corps. Normalerweise wurde ein Marine für die Aufklärerverbände nicht einmal in Erwägung gezogen, bevor er zumindest einen deutlich prosaischeren Einsatz hinter sich gebracht hatte. Selbst die Jahrgangsbesten von Mackenzie mussten sich eigentlich immer in einem banaleren Einsatz bewähren, ehe sie zu den Aufklärern versetzt werden konnten.
    »Sergeant Major Hill hatte mir schon gesagt, dass das wahrscheinlich nicht klappen würde«, sprach Alicia weiter. »Aber ich hab mir gedacht: Ich kann ja trotzdem einfach mal sagen, was mir am liebsten wäre. Schlimmstenfalls bekomme ich ein Nein zur Antwort.«
    »Ich bin überrascht, dass es nicht auch so gekommen ist«, gestand O'Shaughnessy, doch dann ging ihm ein Verdacht durch den Kopf. So rasch, wie dieser Anflug gekommen war, versuchte er ihn auch schon wieder zu verdrängen. Schließlich war diese ganze Vorstellung einfach ungeheuerlich ... oder nicht? Natürlich! Niemand würde derart früh auf diese Idee kommen! Nicht einmal bei seiner Alley!
    »Also, lass mich mal nachdenken ...«, sagte er dann. »Ich weiß, dass Brigadier Erickson die 5l7te leitet, aber wer hat das Kommando über das Erste Regiment?«
    »Es gibt also doch irgendetwas im Corps, was du nicht weißt?« Alicias grüne Augen funkelten, und ihr Großvater schnitt eine Grimasse.
    »Auch mir kann schon das eine oder andere Detail entgehen, Kleine«, gab er zurück.
    »Mach dir keine Sorgen, Grandpa, ich werd's nicht weitererzählen«, beruhigte sie ihn. »Und ich weiß auch nicht, wem das Regiment gerade untersteht. Aber laut meinem Marschbefehl werden die Aufklärer von einer Major Palacios geleitet. Kennst du sie?«
    »Palacios, Palacios ...«, murmelte O'Shaughnessy. Dann schüttelte er den Kopf. »Ich glaube nicht, dass ich ihr jemals persönlich begegnet bin. Es gibt im ganzen Corps vielleicht ein halbes Dutzend Offiziere, die ich nicht kenne. Typisch, dass du gerade an so jemand gerätst.«
    »Ist vielleicht sogar ganz gut so, wenn ich's mir recht überlege«, sagte sie. »Du weißt, dass ich dich liebe, Grandpa, aber dein Schatten kann wirklich recht erdrückend sein.«
    »Ja, klar!« Er verdrehte die Augen, und seine Enkelin lachte leise. »So, und nachdem du jetzt mein armes, empfindliches Ego ein wenig aufgepäppelt hast ...«, fuhr er dann fort. »Wann sollst du dich denn auf Martinsen melden?«
    »Martinsen?« Erstaunt und verwirrt blickte Alicia ihn an.
    »Die 5l7te ist doch im Martinsen-System stationiert, oder nicht?«, vergewisserte sich O'Shaughnessy, und seine Enkelin zuckte mit den Schultern.
    »Das kann natürlich sein, dass die Brigade da ihr Hauptquartier hat, Grandpa, aber da schicken die mich nicht hin. In meinem Marschbefehl heißt es, ich komme nach Gyangtse.«
    »Ach?« Glücklicherweise hatte Sebastian O'Shaughnessy viel Erfahrung darin, mit Mimik und Tonfall immer nur genau das auszudrücken, was er auch ausgedrückt wissen wollte. Aber selbst das half ihm nicht gegen den eisigen Schauer, der ihm gerade den Rücken herunterlief.
    »Ich wusste gar nicht, dass das Erste nach Gyangtse verlegt wurde«, sprach er kurz darauf weiter und achtete sorgsam darauf, dass seine Stimme lediglich nachdenklich klang. »Aber laut allen Geheimdienst-Berichten, die ich bislang gesehen habe, sieht es ganz danach aus, als könne es da draußen recht bald
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