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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)
Autoren: Garry Kilworth
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Kinn in weicher Erde eingraben, neben einem Termitennest? Was hältst du davon? Hast du irgendwelche Vorlieben?«
    »Zur Hölle mit dir, Sylber«, knurrte der Sheriff und zerrte an den festgezurrten Seilen. »Vorher sehe ich dich am Bratspieß.«
    »Ach, das glaube ich nicht, Trugkopp. Ich zolle deinem Mut höchste Anerkennung, aber unglücklicherweise bist du im Augenblick ein bisschen eingeschränkt, was deine Bewegungsfreiheit angeht, nicht wahr?«
    »Ein bisschen eingeschränkt, was die graue Gehirnmasse angeht, wenn du mich fragst«, fügte der schmalschultrige Achsl hinzu. »Viel Kühnheit, wenig Gehirn.«
    »Beim Himmel, ihr werdet es büßen, dass ihr den Sheriff des Prinzen beleidigt«, schrie Trugkopp.
    »Bist du beleidigt oder belämmert?«, fragte Achsl.
    Sie ließen den unseligen Sheriff an einen Baum gebunden. Waldschratt baute ein Feuer auf, denn am bevorstehenden Abend würde es kühler werden und sie würden ihr Essen kochen müssen. Während die Reisigbündel brannten, taumelte ein verirrtes Hermelin auf die Lichtung, immer noch verzweifelt nach dem Weg zum See fragend, und er wurde wieder weitergeschickt, tief hinein ins Herz des Waldes.
    Nachdem sich die Gruppe ums Feuer versammelt hatte, sprach Lukas Gebete zum Dank für ihr unbeschadetes Davonkommen. »Danke, Herr des Waldes, Herr der Felder, für unseren heutigen Sieg«, sprach er in einem Singsang. »Es war ein guter Sieg, wenn auch nicht unerwartet, wenn man bedenkt, wie gescheit wir Wiesel sind und all so was. Unserem Anführer, Sylber, würde es gefallen, wenn dein Segen auf ihn herabrieselte wie süßer sanfter Regen von oben, und wenn möglich, lass dicke Steine auf die Köpfe unserer Feinde herabfallen, und Prinz Punktum und der böse Flaggatis, dieser barbarische Zauberer, sollen verbannt sein ins Reich der Ratten. Sollen sie deinen Zorn spüren, o Herr, in Form von harten Gegenständen, die vom Himmel fallen. Amen.«
    »Du wirst meine Zähne in deiner Kehle spüren, wenn ich jemals hier wieder rauskomme«, schnaubte Trugkopp von seinem Baum herüber.
    »Die Frage ist nur«, entgegnete Lukas, » ob du jemals rauskommen wirst.«
    Die Wiesel aßen und sangen Wiesellieder am Lagerfeuer und erinnerten sich an die guten alten Zeiten, als sie in der Welt der Menschen gejagt hatten. Sie tranken kühles Wasser aus den Kelchen des Gefleckten Ahornstabs und erzählten sich Geschichten von berühmten Wieseln der Vergangenheit. Sie rezitierten Gedichte in der alten Sprache, die sich besser zum Reimen eignete, da sie dunkler und voller klang. Sie verfassten ein neues Gedicht über die Schlacht, die sie an diesem Tag geschlagen hatten, indem sie ›klebrig Trugkopp‹ auf ›Dummkopp‹ reimten. Sie wurden fröhlich, sie wurden traurig, sie gelobten sich gegenseitig ewige Bündnistreue und schworen beim Blut ihrer Großväter, stets wahre Freunde zu bleiben.
    Birnoria und Achsl ließen ihre Wunden von Waldschratt versorgen, der die weißen Blüten der Schafgarbe als Breiumschlag auflegte, um eine Infektion zu verhindern.
    Dann schliefen sie alle um die Asche des Feuers herum ein, friedlich und warm an den verglühenden Scheiten.
    Viele Stunden später zog die Morgendämmerung herauf und legte sich als rosafarbene Haut über den Himmel. Lange nachdem die Geschöpfe des Feldes erwacht waren und ihrer täglichen Arbeit nachgingen, schickte sie ihren Lichtschein in den Wald, hinunter durchs Laub, auf den Waldboden.
    Die Gruppe von Gesetzlosen erwachte, taumelte zum Fluss, trank reichlich. Alissa brachte dem Sheriff etwas Wasser, der es gierig und ohne ein Wort des Dankes hinunterschluckte. Lukas und Achsl kauten an den Überresten des Eintopfs vom vergangenen Abend, während Kunicht und Miniva in die Felder hinauszogen, um frisches grünes Gras zu kosten, wie Tiere es oftmals tun, um ihr Verdauungssystem zu reinigen.
    Später rief Ohnforcht nach Seil und Holzlatten.
    »Wofür brauchst du die denn?«, fragte Trugkopp misstrauisch, da er ahnte, dass sie etwas für ihn anfertigten. »Willst du einen Käfig bauen?«
    »Keinen Käfig«, entgegnete Ohnforcht. »Du darfst noch mal raten.«
    »Dann eine Bahre, um mich zu tragen«, sagte Trugkopp, der bemerkte, dass die Art und Weise, wie sie die Latten zusammenbanden, den Gegenstand zu einer flachen Plattform machten. »Etwas, um mich darauf zu transportieren?«
    »Etwas, um dich zu transportieren, ja, aber wir werden dich nicht tragen«, sagte Achsl. »Verwirf den Gedanken. Wenn wir die Absicht hätten, dich
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