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Was starke Männer schwach macht

Was starke Männer schwach macht

Titel: Was starke Männer schwach macht
Autoren: KARA LENNOX
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und ihr Bruder standen sich nicht besonders nahe.“
    „Schade. Es ist immer traurig, wenn Familienmitglieder sich nicht miteinander verstehen.“ Unwillkürlich musste Tony an seine eigene Familie denken. Da seine Eltern erneut geheiratet hatten, hatte er jede Menge Stief- und Halbgeschwister, doch längst nicht zu allen Kontakt. „Dann hat Ihre Mutter also beschlossen, die Bar doch nicht zu verkaufen?“
    „Mom interessiert die Bar eigentlich nicht besonders. Sie hat mir aufgetragen, mich darum zu kümmern.“ Julie streifte sich den Handschuh wieder über und zählte die Bierkrüge. Während sie ihre Anzahl in einem Notizheft festhielt, drehte sie Tony ihren knackigen Po zu – doch seine Freude darüber erlosch, als ihm bewusst wurde, dass Belinda ihn süffisant anlächelte. Hastig richtete er den Blick auf das Gemälde einer nackten Frau über dem Tresen.
    „Sie werden die Bar doch wiedereröffnen, oder?“, fragte er weiter.
    „Klar. Wäre doch eine Schande, sie in der vierten Generation zu verkaufen.“
    Das klang vielversprechend. „Da haben Sie völlig recht. Hier steckt jede Menge Geschichte drin. Wen werden Sie als Manager einstellen? Ich kann Ihnen Bradys Mitarbeiter wärmstens empfehlen, Alonzo.“
    „Glauben Sie, ich komme hier nicht allein zurecht?“, fragte sie scharf, legte das Notizheft beiseite und sah ihn herausfordernd an.
    „Na ja, Sie sind …“ Tony brach ab, bevor er etwas Falsches sagen konnte. Er war schon öfter als Macho bezeichnet worden. Dabei war er ein großer Fan der Gleichberechtigung und hielt Frauen für ebenso intelligent und kompetent wie Männer. Aber jemand, der so schön und kultiviert war wie Julie Polk, durfte seiner Meinung nach nichts mit Bier und betrunkenen und grapschenden Gästen zu tun haben.
    „Was bin ich?“, bohrte sie nach.
    „Zu hübsch, um in einer solchen Spelunke wie dieser hier zu arbeiten.“
    Sie senkte den Blick. Ihre langen, geschwungenen Wimpern warfen Schatten auf ihre Wangen. „Danke, aber ich habe einfach nicht die Mittel, um jemanden einzustellen, der den Laden für mich schmeißt. Und da ich gerade zwischen zwei Jobs bin, wie man so schön sagt, spricht alles dafür, mich selbst darum zu kümmern.“
    „So haben Sie jedenfalls mehr Einfluss“, sagte Tony lächelnd. Das Brady’s würde also wiedererstehen! Das musste er sofort seinen Kollegen erzählen. Sie würden bestimmt ausflippen vor Freude. „Und keine Sorge“, fügt er hinzu. „Die Bar hat jede Menge Fans in der Nachbarschaft. Wann werden Sie denn wiedereröffnen?“
    „Keine Ahnung. Es wird bestimmt ein paar Wochen dauern, bis ich alles neu eingerichtet und die neue Speisekarte entworfen …“
    „Speisekarte?“, fragte Tony entgeistert. Brady hatte nur Nachos, Popcorn und Nüsse serviert. Wozu brauchte man eine Speisekarte? „Sie wollen Brady’s also verändern?“
    „Allerdings. Brady’s wird nicht mehr lange Brady’s bleiben.“ Das Lächeln, das sich über Julies Gesicht breitete, löschte ihre Maske eisiger Höflichkeit komplett aus. Wenn sie so lächelte wie jetzt, sah sie aus wie ein Engel. Tony war so verzaubert von ihrem Anblick, dass er ihre nächsten Worte fast überhört hätte. „Ich werde es Belinda’s nennen.“
    „Belinda’s … Bar?“, fragte Tony entsetzt.
    „Nein, Belinda’s Tearoom. Der coolste von ganz Dallas.“
    Offensichtlich war Tony Veracruz nicht allzu erfreut über diese Nachricht. Er starrte sie mit offenem Mund an.
    Himmel, er sah einfach umwerfend aus! Diese Wangenknochen, diese glatte dunkle Haut und diese braunen Augen, in denen man förmlich ertrinken konnte. Seltsam, bisher hatte sie immer ihren blonden, aristokratisch aussehenden Exverlobten für den bestaussehenden Mann weit und breit gehalten, aber Tonys männliches Aussehen sprach sie irgendwie an.
    Außerdem hatte sie immer noch Herzklopfen wegen seines Kompliments, so albern das auch war. Wahrscheinlich sagte er jeder Frau, dass sie hübsch war.
    „Soll das etwa heißen …“ Tonys Stimme erstarb.
    „Toll, oder? Ich mache aus Brady’s einen Tearoom.“
    „In der Jefferson Street?“
    „Das ist doch der perfekte Standort, finden Sie nicht? Oak Cliff macht gerade einen Wandel durch. Überall entsteht Neues. Das historische Viertel liegt gleich auf der anderen Straßenseite, die alten schönen Häuser im Kessler Park sind nur eine Meile entfernt, und dann ist da noch der Bishop Arts District, mit jeder Menge schicken neuen Restaurants und Bars.“
    Julie zählte
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