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Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Titel: Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)
Autoren: Lauren Lipton
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kleines Geschäft aufzubauen. Bevor sie überhaupt einen Kleinkredit für einen eigenen Laden aufnehmen konnten, hatten sie zwei Jahre in dem Geschäft von Bex' Eltern - Sabes Shoes - gearbeitet. Peggy war stolz auf ihren Laden und auf sich selbst, dass sie so ein Risiko überhaupt eingegangen war. Damals war sie anders gewesen, mutiger. Mein wahres Ich, dachte sie gerne. Es steckt immer noch irgendwo in mir drin.
    Bex winkte ihnen zum Abschied. Die Tür schloss sich schellend hinter ihr. Mark redete immer noch. »Ich sag dir was«, unterbrach ihn Peggy. »Bex ruft dich zurück.« Sie legte auf.
    Padma lief durch den Laden und betupfte sich mit ätherischem Öl. »Wer war das?«
    »Ein Vertreter. Wenn dich einer anruft, gib ihn Bex. Sie ist die Einzige, die mit ihnen fertig wird.« Peggy wünschte, Bex wäre länger geblieben; sie hätte gerne gehört, was Dr. Kaplan noch gesagt hatte. Sie beschloss, nach der Arbeit zu Bex zu fahren.
    »Verstanden.« Padma streckte den Arm nach oben und dann nach hinten, um sich am Rücken zu kratzen. Auf ihrem Hals befand sich eine kleine Tätowierung. Sie lautete »IH«. Padma hatte erklärt, dass sie so eine freundliche Nachricht bekam, wenn sie in den Spiegel sah: HI. »Kann ich mir kurz einen Kaffee holen gehen? Ich war bis fast vier Uhr auf.«
    »Hol mir auch einen, ich lade dich ein.« Peggy gab ihr einen Zwanziger aus der Kasse.
    Padma lief zur Tür. »Da ist gestern ein Umschlag für euch beide abgegeben worden«, rief sie über die Schulter.
    Der Umschlag kam von der Empire-Immobilienverwaltung. Darin würde der neue Mietvertrag stecken. Peggy war nicht bereit, ihn ohne Bex' moralische Unterstützung zu öffnen, obwohl Peggy mit mehr von diesen Sorgen allein sein würde, wenn Bex schwanger wurde. Wenn Bex schwanger wurde, korrigierte Peggy sich. Sie wünschte, es gäbe eine Möglichkeit, mit der drohenden Mietkrise allein fertig zu werden.
    Sie legte den ungeöffneten Umschlag weg und kehrte zu der Gaia-Apothecary-Lieferung zurück. Dann gab sie auf und betrachtete ihren Demnächst-Verlobungsring. Also gut - ein vages Versprechen war nicht das, was sie in dem Tiffany-Kästchen zu finden gehofft hatte. Am liebsten hätte sie Brock gestern Abend geschüttelt und geschrien: Jetzt frag mich doch endlich! Alle anderen kriegen schon Kinder! Wie lange würde es noch dauern, bis auch Bex Peggy im Stich lassen und sich ihrer neuen Rolle widmen und neue Freundinnen finden würde - Mami-Freundinnen, mit denen sie viel mehr gemeinsam hatte?
    Nein, beschloss Peggy. Besser positiv denken: Ein richtiger Heiratsantrag konnte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Sie testete die Namen in ihrem Kopf: Mrs. Patricia Adams-Clovis. Brock und Peggy Clovis. Mr. und Mrs. Brock Clovis. Sie konnte die Wartezeit dazu benutzen, Bex endlich Brocks gute Seite vor Augen zu führen, damit sie ihn als Freund betrachtete, genauso wie Peggy Bex' Anwalt-Ehemann Josh. Bex hätte Brocks Angst vor der Ehe doch wirklich etwas toleranter gegenüberstehen können, wo sie doch selbst ganz eigene Ansichten über Beziehungen hatte. Sie war seit acht Jahren mit Josh zusammen, seitdem er in die Wohnung neben der gezogen war, die sich Bex und Peggy geteilt hatten, und mit einem Brief zu ihnen gekommen war, der aus Versehen in seinem Briefkasten gelandet war. Aber nach fünf Jahren glücklicher Ehe lebten Bex und Josh immer noch in ihren getrennten Wohnungen. Bex nannte es das Beste aus beiden Welten - sie und Josh konnten zusammen sein, wenn sie es wollten, und allein, wenn sie es brauchten. Aber einmal hatte Josh Peggy gestanden: »Ich glaube, sie hält sich gerne einen Fluchtweg offen.«
    Die Türglocken schellten, und plötzlich war der Laden erfüllt von einer Horde kreischender Teenager mit Zahnspangen-Lächeln, zurückgeworfenem Haar und schrillen Stimmen, die offensichtlich die Schule schwänzten. Eine von ihnen war gerade so damit beschäftigt, eine SMS auf ihrem rosa Handy zu lesen, dass sie beinahe einen Tisch mit Bioseife umlief. »Pass auf, Courtney!«, kreischte ein zweites Mädchen hinter ihrer Chanel-Sonnenbrille.
    »Hört auf!«, kreischte eine dritte.
    »Devon, lass es!«, schrie eine vierte.
    Peggy wollte gerade etwas sagen, doch in diesem Moment kündeten die Türglocken von Padmas Rückkehr, die ungerührt in das Chaos trat. »Halt das mal.« Sie reichte einem Mädchen einen Kaffeebecher. Das Mädchen nahm ihn überrascht. Padma hielt eine Patschuli-Passionsfrucht-Kerze hoch über ihren Kopf und
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