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Was ich dir noch sagen muss

Was ich dir noch sagen muss

Titel: Was ich dir noch sagen muss
Autoren: Maxine Sullivan
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diese aus dem Auto stieg. „Sie haben ihn gefunden, Mrs Roth. Jemand hat ihn im Schlafanzug die Straße entlanggehen sehen und die Polizei gerufen.“
    „Gott sei Dank!“, rief Cassandra erleichtert.
    Dominic, der inzwischen auch ausgestiegen war, blickte Jane stirnrunzelnd an. „Wie ist er denn überhaupt nach draußen gekommen? Das Haus war doch sicher abgesperrt.“
    Cassandra zuckte zusammen, als sie den verärgerten Ton in seiner Stimme vernahm. „Das ist mein Mann“, stellte sie Dominic der Heimleiterin vor.
    „Mr Roth, vermutlich ist er entwischt, als eine Mitarbeiterin etwas aus ihrem Auto geholt und ganz kurz die Tür offen gelassen hat. Er ist wahrscheinlich einfach hinausspaziert.“
    „Ich hoffe, dass Sie nach diesem Vorfall Ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärfen werden.“
    „Es wird nicht mehr vorkommen, das versichere ich Ihnen, Mr Roth.“
    „Kann ich meinen Vater sehen?“, wollte Cassandra wissen.
    Jane wandte sich zu ihr um. „Aber natürlich, Mrs Roth. Der Arzt hat ihn bereits untersucht, es ist alles in Ordnung. Gehen Sie nur hinein.“
    Als Cassandra ins Zimmer ihres Vaters trat, saß er mit einer Decke um die Schultern auf einem Stuhl. Neben ihm stand eine Tasse Tee. Der Krankenpfleger, der sich um Joe gekümmert hatte, ließ sie umgehend mit ihrem Vater allein.
    „Oh, Dad!“ Erleichtert ging sie vor Joe in die Hocke und nahm seine Hände in ihre. „Du darfst doch nicht einfach so aus dem Zimmer gehen.“
    Ihr Vater blinzelte sie an. „Cassie?“
    „Ja, Dad, ich bin’s. Geht es dir gut? Tut dir irgendetwas weh?“, fragte sie und blickte in sein geliebtes Gesicht.
    Er schüttelte den Kopf, aber in seinen Augen war ein verwirrter Ausdruck. Dann schaute er über ihre Schulter zur Tür. „Ach, Liam ist auch hier. Und Nicole.“
    Cassandra drehte sich um. In der offenen Tür stand Dominic mit Nicole auf dem Arm und beobachtete sie. „Nein, Dad. Das ist nicht Liam, sondern sein Bruder, Dominic.“
    Der Blick ihres Vaters wurde störrisch. „Gut, denn ich mag Liam nicht.“
    „Dad!“, ermahnte sie ihn leise und merkte, wie sie errötete.
    Dominic war jetzt neben sie getreten. „Hi, Joe. Sie haben Cassandra ganz schön erschreckt.“
    „Wirklich? Warum denn?“
    Cassandra blickte Dominic verzweifelt an, dann wandte sie sich wieder ihrem Vater zu. „Es ist schon okay, Dad. Jetzt geht es dir ja wieder gut, und das ist alles, was zählt.“ Sie küsste ihn auf die Wange. „Wir lassen dich jetzt ins Bett gehen, denn du hast einen aufregenden Abend hinter dir. Ich komme bald wieder, ja?“
    Nachdem sie nochmals kurz mit der Heimleiterin gesprochen hatten, stiegen sie ins Auto und fuhren los.
    Auf der Heimfahrt sprach Dominic kein Wort, aber sie zweifelte nicht daran, dass ihr zu Hause ein längeres Gespräch bevorstand.
    „Geh du ins Wohnzimmer, ich bringe Nicole ins Bett“, war alles, was er sagte, als sie angekommen waren. Sie setzte sich auf die Couch.
    Kurze Zeit später kam Dominic die Treppe herunter und ging direkt zur Hausbar. Er reichte ihr ein Glas, und sie nippte daran. Der Brandy brannte in ihrer Kehle, aber er beruhigte sie auch ein bisschen.
    „Dein Vater mochte Liam nicht“, stellte Dominic nüchtern fest, während er sich ihr gegenüber auf einem Stuhl niederließ. Auch er hatte sich einen Drink eingeschenkt.
    Sie hatte nicht erwartet, dass er das zuerst sagen würde. „Na ja, es ist schon verwunderlich, wie Dad sich an so etwas erinnert und andere Dinge vergessen hat.“
    „Hat Liam ihn jemals besucht?“
    Cassandra schüttelte den Kopf. „Liam war doch selbst ein kranker Mann.“
    „Ich meine, bevor er krank wurde.“
    „Sie haben sich zwei Mal gesehen. So ist das Leben, man hat immer viel zu tun“, erwiderte sie achselzuckend.
    „Nun, Liam hätte Joe sicher nicht im Pflegeheim besucht. Er hatte nicht gern kranke Menschen um sich herum.“ Dann fügte Dominic schroff hinzu: „Verdammt, er hasste es so sehr, selbst krank zu sein.“
    Ihr Herz krampfte sich einen Augenblick lang zusammen. „Ich weiß.“ Es war Liam sehr unangenehm gewesen, als Folge der Chemotherapie seine Haare zu verlieren, und er hatte auf eine künstliche Befruchtung bestanden, anstatt mit ihr zu schlafen. Nicht wegen seiner Krankheit war sie ihm damals dafür dankbar gewesen, sondern weil sie keine Liebe mehr für ihn empfand.
    „Du warst in letzter Zeit nie beim Zahnarzt, oder?“
    „Nein“, brachte sie nur flüsternd hervor.
    „Du warst im Pflegeheim?“
    „Ja, und es
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