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Was Glueckliche Paare Richtig Machen

Was Glueckliche Paare Richtig Machen

Titel: Was Glueckliche Paare Richtig Machen
Autoren: Christian Thiel
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abwei-chenden Wünsche zu einer für beide befriedigenden Lösung zu bringen. Also streiten sie – und zwar heftig.

Faires Streiten gibt es nicht
    Macht nichts, sagen Kommunikationsexperten. Eva und Frank werden schon noch lernen, sich fair zu streiten. Dass die beiden das immer noch nicht können, ist nicht überraschend. Seit der www.wiwobooks.com

     
    S t r e i t v e r m e i d e n
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    partnerschaftlichen Wende sind gerade einmal gut 30 Jahre vergangen.  Davor  lagen  Jahrhunderte,  wenn  nicht  Jahrtausende der männlichen Dominanz. Die Zeit war einfach zu kurz, um so  etwas  wie  faires  Streiten  in  Partnerschaften  zu  lernen.  So weit die Experten.
    Weil  jeder  der  Überzeugung  ist,  mit  seinen  Wünschen  und Vorstellungen im Recht zu sein, geht es bei der Beziehungsarbeit und der offenen Streitkultur immer wieder mal recht laut zu. 
    Auch das ist nach der Überzeugung vieler Beziehungsexperten der richtige Weg. Sie fordern uns auf, in einer Beziehung unsere Gefühle herauszulassen. Damit ist nicht gemeint, dass wir den Partner mit Komplimenten überschütten und ihm sagen sollten, wie sehr wir ihn lieben und was wir an ihm schätzen – all das, was wir zu Beginn einer Beziehung, in der Phase der Verliebtheit häufig tun. Es geht vielmehr darum, ihn mit unseren Affekten wie Wut, Eifersucht und Neid zu konfrontieren. Nach diesem partnerschaftlichen Gewittersturm – so die Theorie – soll die Luft in der Beziehung wieder rein sein.
    So gesehen hätte Frank bei seinem Abgang aus der gemeinsamen Wohnung alles richtig gemacht. Er war wütend auf Eva, sehr wütend sogar. Und weil es sehr ungesund ist, Wut zu un-terdrücken,  hat  er  Eva  ordentlich  beschimpft  und  durch  das Türknallen noch einmal deutlich gemacht, wiewütend er ist. 
    Das ist offene Streitkultur, bei der keiner seine Gefühle runter-schluckt.
    Sie glauben, das alles war wenig hilfreich? Sie denken, Türen zu knallen und die Partnerin zu beschimpfen könnte einer Beziehung ernsthaft schaden? Sie meinen, schlechte Manieren im Umgang  miteinander  können  in  der  Partnerschaft  keine  heilsame  Wirkung  entfalten?  Ich  sehe  das  genauso.  Denn  leider stellt  sich  der  reinigende  Effekt  des  Streitens  in  der  Praxis  in aller Regel nicht ein.
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    W a s g l ü c k l i c h e P a a r e r i c h t i g m a c h e n Warum? Zum einen sind Menschen wohl doch nicht so ge-strickt, dass sie sich in einer Beziehung wohlfühlen, in der sie immer  fürchten  müssen,  von  starken  Wutausbrüchen  ihres Partners  oder  ihrer  Partnerin  überfallen  zu  werden.  Die  Affekte  untergraben  auf  Dauer  die  Liebesgefühle  eines  Paares. 
    Außerdem lenken Affekte unseren Blick auf das Negative beim Partner – oder auf das, was wir für negativ halten – und stehen deshalb der Liebe entgegen. Wer lernt, seine Wut am Partner auszulassen,  der  trainiert  unentwegt  das,  was  ich  den  bösen Blick  nenne. Der Partner wird mit seinen Fehlern und Schwä-
    chen  wahrgenommen,  die  er  möglicherweise  auch  hat.  Seine Vorzüge  aber  geraten  aus  dem  Blick.  Und  das  sind  schlechte Voraussetzungen für eine erfüllte Partnerschaft .
    Streit ist nicht die Lösung
    Die Ergebnisse von offener Streitkultur und Gefühlezeigen sind nicht überzeugend. Diese Ratschläge basieren nicht auf psychologischer Forschung, sondern auf den Überzeugungen der jeweiligen Autorinnen und Autoren, doch einer wissenschaftlichen Überprüfung halten die Ansichten von der positiven Wirkung von  Beziehungsarbeit , offener  Streitkultur  und 
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