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Was Glueckliche Paare Richtig Machen

Was Glueckliche Paare Richtig Machen

Titel: Was Glueckliche Paare Richtig Machen
Autoren: Christian Thiel
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Thema Teppichboden oder Laminat mit Frank zu klären. Die beiden  wollen  nämlich  das  Wohnzimmer  verschönern  und können sich in der Frage des Fußbodenbelages nicht einigen. 
    Frank  will  Teppichboden.  Eva  möchte  Laminat.  »Du  musst dich auch mal durchsetzen gegen Frank«, hatte ihre Freundin Elvira gesagt, und Eva kam zu dem Schluss, dass Elvira Recht hatte. Sie steckte einfach zu oft zurück. Diesmal sollte es anders sein!
    So  nahm  das  Unheil  seinen  Lauf.  Schon  nach  drei  Gabeln www.wiwobooks.com

     
    S t r e i t v e r m e i d e n
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    von der köstlich duftenden Lasagne war die Stimmung dahin und ein heftiger Streit begann.

Die partnerschaftliche Wende
    Ich weiß nicht, wie Sie über Streiten in der Partnerschaft denken.  Vielleicht  glauben  Sie,  Streit  gehöre  zu  einer  Beziehung nun mal dazu. Er sei normal – weil alle es tun. Oder Sie gehö-
    ren zu den eher harmoniebedürftigen Menschen, denen immer wieder geraten wird, sich doch ruhig mehr zu streiten – weil das angeblich für eine glückliche Partnerschaft besonders wichtig ist. Nach langen Jahren meiner Arbeit als Single- und Partnerschaftsberater  kann  ich  Ihnen  versichern:  Streit  ist  nicht  die Lösung!
    Zugegeben, diese Behauptung klingt gewagt. Seit Jahrzehnten haben uns Paartherapeuten und Kommunikationsexperten zu mehr Beziehungsarbeit geraten, zu einer offeneren Streitkultur und dazu, unsere Probleme auszudiskutieren. Kontroversen wie die von Eva und Frank prägen deshalb heute den partnerschaftlichen Alltag.
    Das war nicht immer so. Der Glaube, dass Probleme in Beziehungen  durch  langwierige,  kontroverse  Gespräche  geklärt werden können, ist in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden,  als  das  heute  gültige  gleichberechtigte  Partner-schaftsmodell  entstand.  Bis  dahin  wurden  Auseinandersetzungen zwischen Partnern sehr einfach entschieden: In weniger wichtigen Angelegenheiten des Haushalts hatte die Ehefrau das Sagen.  Alles  andere  bestimmte  der  Ehemann.  Verglichen  mit heute war das allerdings nicht sonderlich viel, denn 90 Prozent des Lebens regelte früher ohnehin die Konvention.
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    W a s g l ü c k l i c h e P a a r e r i c h t i g m a c h e n Das war zugegebenermaßen ein effektives System. Doch es war ungerecht. Die Macht lag weitgehend beim Mann. Und so effektiv die ungleiche Machtverteilung auch war, hatte sie doch für Paare unangenehme Folgen. Je weniger ein Mann seine Frau respektierte,  desto  geringer  war  die  Zufriedenheit  der  beiden mit ihrer Ehe und desto unbefriedigender war die gemeinsame Sexualität. Ein hoher Preis also.
    Die partnerschaftliche Wende in den siebziger Jahren machte mit der ungleichen Machtverteilung in Beziehungen ein Ende: Männer wie Frauen sollten jetzt gleich viel zu bestimmen haben. 
    Doch wie sollte das ganz konkret funktionieren? Wie sollten unterschiedliche  Vorstellungen  in  Übereinstimmung  gebracht werden? Oder ganz praktisch gefragt: Bekommt Eva nun ihr Laminat oder Frank seinen Teppichboden?
    Früher, vor der partnerschaftlichen Wende, war die Entscheidung klar: Eva bekam das Laminat, weil sie in Angelegenheiten des  Haushalts  das  Sagen  hatte,  Frank  hatte  das  Nachsehen. 
    Möglicherweise  hätte  er  sich  damals  um  so  eine  Frage  nicht einmal gekümmert. So einfach ist das alles heute nicht mehr. 
    Nun hat auch Frank eine Meinung zu Dingen, die ehedem allein in ihren Bereich fielen. Und umgekehrt. Immer wieder geraten Paare  deshalb  aneinander.  Sie  finden  keinen  Weg,  die 
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