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Was für ein Mann!

Was für ein Mann!

Titel: Was für ein Mann!
Autoren: Barbara Dunlop
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sich allmählich erholte. Eine Zeit lang schien sie unter Schock gestanden zu haben.
    „Und wie geht es Ihnen?“, fragte er mitfühlend.
    „Nur etwas mitgenommen.“ Stumm beobachtete sie den Abtransport des Autowracks.
    „Sind Sie sicher?“
    „Ja“, sagte sie und bemühte sich, ihre Stimme kräftiger klingen zu lassen.
    „Freut mich.“
    Einer der Männer vom Abschleppdienst ließ den Pick-up herunter, während der andere den Motor des Lastwagens startete. Ihre Arbeit war beendet.
    Gemeinsam mit Stephanie kehrte Alec zum Haus zurück. In den Hütten der Arbeiter brannte Licht, der Geruch von frisch geschnittenem Heu lag in der kühler werdenden Luft. Der Laster rumpelte über den Hauptweg der Ranch auf den lang gestreckten Hügel zu, der vom Haus bis zum Highway verlief.
    „Ich war auf der Suche nach einer Datei“, sagte Alec, nachdem das Geräusch des Motors verklungen und das Zirpen der Grillen zu hören war.
    „Wie bitte?“
    „Darum bin ich vorhin zu Ihnen gekommen. Gibt es eine Dokumentation Ihrer Karriere als Springreiterin?“
    Verwirrt blickte Stephanie ihn an.
    „Ich brauche Hintergrundinformationen, um Ihr Marketing in Dollar beziffern zu können“, erklärte er ihr.
    „Ich verstehe Sie einfach nicht.“ Sie schüttelte den Kopf.
    „Was gibt es da zu verstehen?“
    „Wie können Sie so schnell wieder zur Tagesordnung übergehen?“
    Nun war er derjenige, der sie verständnislos anblickte.
    „Sie haben gerade Ihr Leben riskiert, um Amber zu retten.“
    „Mein Leben riskiert?“ Er lachte leise, doch dann wurde ihm klar, dass sie es ernst meinte.
    „Woher wussten Sie, was Sie tun mussten?“
    „Das war nicht schwer.“
    Im gedämpften Lichtschein der Lampen musterte sie ihn prüfend. „Waren Sie mal bei der Feuerwehr oder bei einem Rettungsteam?“
    „Nein.“
    „Sie ziehen eine Frau aus einem brennenden Autowrack und bringen sie in Sicherheit Sekunden, bevor der Wagen explodiert. Wie kommt es, dass Sie nicht wenigstens ein bisschen neben der Spur sind?“
    „Das hört sich ja an wie im Film.“ An der großen Scheune bogen sie um die Ecke und lenkten ihre Schritte auf den Pfad, der zur Veranda führte. „Ich habe eine Windschutzscheibe zertreten, keine Atomwaffe entschärft.“
    „Sie haben Leib und Leben riskiert.“
    „Und Sie haben einen Hang zum Drama, stimmt’s?“ Er hatte getan, was getan werden musste, einfach deshalb, weil er dem Unfallort am nächsten gewesen war.
    Offen gesagt war es nicht nur die Sorge um Ambers Sicherheit gewesen, die ihn angetrieben hatte. Der schlimmste Moment war der Sekundenbruchteil, als er Stephanie vor dem Pick-up in Sicherheit gebracht hatte.
    „Sie haben einer Frau das Leben gerettet, einfach so.“ Stephanie schnippte mit den Fingern. „Dabei arbeiten Sie an einem ganz normalen Finanzbericht.“
    „Falsch. Ich versuche, daran zu arbeiten. Haben Sie vielleicht Aufzeichnungen oder so etwas?“
    Nachdem sie das Haus erreicht hatten, liefen sie die wenigen Stufen zur Veranda hinauf. Drinnen schleuderte Stephanie als Erstes ihre schmutzigen Stiefel von sich und zog die Socken aus. „Unten im Haupthaus gibt es ein paar Rechnungsbücher.“
    „Können wir die morgen holen?“
    „Klar.“ Sie zog das Gummiband aus dem Pferdeschwanz und fuhr sich mit den Fingern durch das zerzauste Haar, das kastanienbraun schimmerte.
    Es fiel Alec schwer, sie nicht anzustarren. Also ging er zum Esstisch, auf dem seine Dokumente ausgebreitet lagen. Er ließ sich in einen gepolsterten Stuhl fallen und versuchte sich zu erinnern, wo er aufgehört hatte.
    „Alec?“ Stephanie erschien in der Tür.
    „Ja?“
    Weil sie nicht antwortete, drehte er sich zu ihr um.
    Sie hatte ihr Arbeitshemd gegen ein verwaschenes T-Shirt und Jeans getauscht, die sich reizvoll um ihre Kurven schmiegten. Die Jeans saßen tief auf ihren Hüften, und über dem Bund blitzte ein Streifen zarter, heller Haut hervor. Sie sah unglaublich sexy aus.
    „Was haben Sie in Ihrem früheren Leben gemacht, dass Sie sich in ein brennendes Fahrzeug stürzen, während alle anderen nur entsetzt zusehen?“
    „Schon gut, nächstes Thema.“
    So sanft und zuckersüß sie auch wirkte … die Frau war hartnäckig wie ein Terrier.
    „Ich bin neugierig.“
    „Und ich muss arbeiten.“
    „Das ist nicht normal, das wissen Sie.“
    „Es ist völlig normal. Die meisten Männer da draußen hätten dasselbe getan.“
    Stephanie schüttelte den Kopf.
    Ungerührt wandte Alec sich wieder seiner
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