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Was diese Frau so alles kann

Was diese Frau so alles kann

Titel: Was diese Frau so alles kann
Autoren: Carly Phillips
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zu Hause gemacht habe und hier fortführen wollte. Dasselbe gilt für mein Engagement für lokale Jugendzentren.”
    Ein warmes, anerkennendes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. “Ich habe mir schon gedacht, dass du ein großes Herz hast. Und ich bin froh, dass ich recht hatte.”
    “Mit Schmeicheleien kommst du nicht weiter.” Sie wollte nicht, dass Lügen oder kokette, schwülstige Komplimente zwischen ihnen standen. Was ihr bis jetzt am besten an Sam gefiel, war seine bodenständige, ehrliche Art. Sie wollte nicht, dass er sie lobte, als wäre sie sein folgsames Schoßhündchen. So wie Darren es getan hatte.
    “Ich bin schon da, wo ich sein wollte – mit dir zusammen. Und deine Entscheidung gefällt mir. Das, was du machst, gefällt mir. Du weißt gar nicht, wie sehr diese Menschen Leute wie dich brauchen.”
    Sie rollte mit den Augen. “Natürlich weiß ich das. Sonst würde ich meine Zeit ja nicht damit verbringen, Spenden für sie zu sammeln.” Sie war es leid, dieselben alten bedeutungslosen Lobreden zu hören. Darren hatte sie so dazu gebracht, für genau die Wohltätigkeitsorganisationen zu arbeiten, von denen in erster Linie seine Kanzlei profitieren konnte. Ob seine Kanzlei sich durch ihr Engagement bereicherte oder ob Darren dadurch auf der Karriereleiter einen Schritt nach oben machte, das war nie Regans Augenmerk gewesen. Sie mochte vielleicht den Weg eingeschlagen haben, der von ihrer Familie erwartet wurde, aber sie hatte immer den Organisationen geholfen, die ihre Unterstützung am dringendsten brauchten.
    “So meinte ich das nicht”, sagte er. Er klang verletzt. “Und wenn ich sage, dass diese Frauen oder Kinder dich brauchen, spreche ich aus Erfahrung. Als ich ein Kind war, wurde unser Jugendzentrum geschlossen, weil die Spendengelder ausblieben. Und niemand hat sich darum geschert, was mit den Kids passierte, nachdem sie auf der Straße landeten. Ob sie Drogen nahmen oder nach der Schule klauen gingen oder noch Schlimmeres.”
    Seine Enthüllung erstaunte sie. Bisher hatte sie nur den selbstbewussten, selbstsicheren Sam kennengelernt. Sie wusste nichts über seine Kindheit oder Jugend und war froh und dankbar, dass er sie in diesem Moment daran teilhaben ließ.
    Sie spürte, wie angespannt er war. Eine Schutzmauer schien plötzlich zwischen ihnen zu stehen, und sie fühlte sich schuldig, weil sie ihn falsch eingeschätzt hatte. “Es tut mir leid. Ich bin einfach ein bisschen empfindlich, weil ich nie ‘richtig’ gearbeitet habe. Ich dachte, du würdest mich genauso herablassend behandeln wie …”
    “Ich bin nicht wie Darren”, entgegnete er und erinnerte sie nur an etwas, das sie schon längst wusste.
    Regan seufzte. Hoffentlich hatte sie es nicht vermasselt, bevor es überhaupt richtig angefangen hatte. “Können wir ein Stück zurückspulen und noch mal von vorn beginnen?” Sie wollte zu den Funken zurückkehren, die zwischen ihnen gesprüht hatten, bevor sie ungewollt die wunden Punkte des anderen getroffen hatten.
    Er lachte leise, und die Spannung fiel von ihnen ab. Erleichtert atmete sie durch.
    “Schon passiert”, sagte er. Dann, als wollte er seinen Standpunkt unterstreichen, richtete er die Fernbedienung auf den großen Fernseher und drückte “Play”. “Lass uns mal sehen, welchen Film er uns dagelassen hat.”
    Regan hatte keine Ahnung, welchen Film Darren sich ausgesucht haben könnte. Ihr fiel auf, dass sie nicht einmal wusste, was er gern im Fernsehen angeschaut hatte. Sie wusste, dass er lieber trockenen als lieblichen Wein trank und dass er am liebsten Champagner mochte. So viel dazu, dass ihre Beziehung doch eher oberflächlich gewesen war. Sie schüttelte den Kopf. Sie war froh, dieser Verbindung entkommen und allein zu sein. Doch noch glücklicher war sie darüber, jetzt und hier mit Sam zusammen zu sein.
    Sie schmiegte sich enger an ihn, er schlang den Arm um sie. Er legte die Fernbedienung auf den Couchtisch und nahm sich eine Flasche. Aus dem Fernseher drang Musik, und der Vorspann, den sie nicht beachtete, flimmerte über den Bildschirm.
    “Möchtest du auch einen Schluck?”, fragte er.
    “Gern.” Sie wollte nach ihrer Flasche greifen, aber er hielt ihr seine entgegen.
    Sie legte ihre Lippen an die Öffnung und überließ Sam den Rest. Behutsam neigte er die Flasche, sodass das Bier langsam in ihren Mund und ihre Kehle hinabfloss. Der Rand war noch warm von Sams Mund, und der Geschmack nach Malz war natürlich und ganz wunderbar – die
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