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Was Die Liebe Naehrt

Was Die Liebe Naehrt

Titel: Was Die Liebe Naehrt
Autoren: Anselm Gruen
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Einübung. Die Einübung beginnt bei der Beziehung zu mir selbst und geht über die Beziehung zu den Dingen, zu Gott und schließlich
     zur Beziehung zum Partner oder zur Partnerin.
    Nur wenn ich mit mir in Berührung bin, kann ich mit anderen Menschen in Berührung kommen. Ich habe dann keine Angst mehr, dass der andere in mir etwas
     entdecken könnte, was ich vor mir verborgen habe. Wenn ich selber eingetreten in das Haus meines Leibes und meiner Seele, wird es mir auch möglich, den
     anderen in mein Haus eintreten zu lassen. Ich kann ihm alles zeigen, was in mir ist, weil ich es mir selbst erlaubt habe, dass mein Lebenshaus so
     aussieht. Die Beziehung zu mir selbst nimmt mir die Angst vor der Nähe des anderen. Weil ich mir nahe geworden bin, vermag ich auch die Nähe des anderen
     nicht nur zuzulassen, sondern sie sogar zu genießen. Weil ich mir Freund bin, kann ich auch mit einem anderen Freund sein. Ich erlebe die Beziehung zu ihm
     als etwas Bereicherndes. Ich will nicht in ihn eindringen und ihn ausforschen. Ich kann das Geheimnis dieses Menschen spüren, der so andersist als ich. Beziehung zum anderen wird nur möglich, wenn ich ihn nicht bewerte, sondern einfach nur spüren möchte. Das nimmt dem
     anderen die Angst vor mir. Wo Angst ist, kann wahre Liebe nicht sein.
    Ich möchte mich bei den Übungen, die ich empfehle, auf spirituelle Übungen beschränken. Paartherapeuten wie Hans Jellouschek haben Übungen beschrieben,
     die Paare miteinander machen können, um ihre Beziehung zu vertiefen. Auch diese konkreten, eher psychologischen Übungen können Teil eines spirituellen
     Übungsweges sein. Denn die Spiritualität möchte ja das ganz konkrete Leben durchdringen und verwandeln. Die Spiritualität geht immer über konkrete
     Rituale. Alle Rituale, ob sie nun bewusst religiös sind oder nicht, wollen uns und unser Leben verwandeln und es unter den Segen Gottes stellen, damit
     das, was wir tun, auch von Gott gesegnet ist. Nicht jedes Ritual und jede Übung wird den Leser oder die Leserin ansprechen. Es genügt, das zu üben, was
     mich berührt und in mir die Lust weckt, es auszuprobieren.
Sich selber spüren
Die Atemübung
    Ich spüre meinen Atem und komme durch meinen Atem in Berührung mit meinem Körper. Ich lasse den Atem in den ganzen Körper
     hineinströmen und erforsche so durch denAtem meinen Leib. Ich versuche, überall im Leib zu wohnen, mit allem, was in mir ist, in
     Beziehung zu kommen. Der Atem strömt bis in die Zehen und in die Fingerspitzen. Ich streichle mich gleichsam liebevoll mit dem Atem. Wenn mir das gelingt,
     fühle ich mich eins mit mir selbst. Ich wohne in meinem Leib und bin in Beziehung zu ihm.
Die Handübung
    Ich halte die Hände zusammen und spüre mit einer Hand die andere. Ich nehme die Wärme wahr, die zwischen den Handflächen
     entsteht. Dann kann ich die Hände langsam auseinanderschieben und dabei versuchen, mit einer Hand den Kontakt zur anderen zu spüren. Dann nähere ich die
     Handflächen wieder aneinander an. Manchmal kann ich dann eine Anziehung zwischen beiden Handflächen spüren. Wenn ich sie dann wieder zusammenhalte, spüre
     ich die Beziehung zwischen den Händen. Die Wärme, die Liebe, das Leben strömt von einer Handfläche zur anderen. Es strömt in mir. Ich spüre mich. Ich bin
     in Beziehung zu mir selbst.
Die Herzensübung
    Ich halte eine Hand auf das Herz und spüre die Sehnsucht, die in meinem Herzen auftaucht. Ich spüre mich in die Sehnsucht hinein und
     in die anderen Gefühle, die in meinem Herzen sind. Die Sehnsucht führt mich in die Tiefemeiner Seele, in den Grund meiner Seele. Dort
     entdecke ich in mir einen tiefen inneren Frieden, ich entdecke Lebendigkeit und Freiheit. Ich kann mich spüren, wenn ich aufhöre, mich zu bewerten. Ich
     bewerte gar nichts. Ich nehme einfach nur wahr. Ich gebe mir innerlich die Erlaubnis, dass alles sein darf, was da in mir auftaucht. So komme ich mit
     allem, was in mir ist, in Beziehung. Und in dieser Beziehung erfahre ich mich als lebendig. Das Leben strömt in mir.
Die Beziehung zu den Dingen
    Die Sinne bringen mich in Beziehung zu den Dingen.
    Ich schaue eine Blume an. Ich betrachte ihre Schönheit und spüre mich in ihr Geheimnis hinein. Ich rieche an ihr. Ich nehme sie wahr. Ich betaste sie
     zärtlich. So komme ich in Beziehung zu ihr.
    Oder ich betaste einen Baum, spüre die Kraft in ihm.
    Oder ich nehme einen Stein in die Hand, schließe die Augen und erspüre ihn mit den Fingern.
    Es
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