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Was dein Herz dir sagt

Titel: Was dein Herz dir sagt
Autoren: Stephanie Laurens
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gleichmäßig und kräftig. Aber er reagierte nicht auf ihre Stimme oder ihre Berührung.
    Timothys Puls dagegen war, als sie ihn endlich gefunden hatte, schwach und unregelmäßig. Blut tränkte die Vorderseite seines Hemdes und seine Weste, eine Lache hatte sich unter ihm gebildet. Die Wunde in seinem Oberkörper schien aber nicht mehr zu bluten. Sie streckte eine Hand aus, um die zusammengelegte Krawatte wegzunehmen, die sie daraufgedrückt hatte -aber Devil hinderte sie daran.
    »Besser nicht.« Er rief Lucifer zu, Sligo nach einem Arzt zu schicken.
    Als sie zu ihr schaute, sah Caro, wie Muriel auf den Stuhl gedrückt wurde, während Gabriel sie mit einer Vorhangschnur fesselte, damit sie dort sitzen blieb.
    Durch den Raum fanden sich Caros und Muriels Blicke - einen Moment starrte Muriel sie an, dann warf sie den Kopf in den Nacken und kreischte.
    Alle vier Männer zuckten zusammen. Als sie selbst zum Luftholen kaum aufhörte, fluchte Gabriel leise und zog ein Taschentuch hervor, ballte es zusammen und steckte es ihr in den Mund. Nur noch zu gedämpften Tiraden fähig, begann sich Muriel gegen ihre Fesseln zu wehren, aber sie hielten.
    Die Spannung im Raum ließ nach; die Männer traten zurück. Nachdem er sich seinen Rock zurechtgezupft hatte, kam Ferdinand zu Caro. Er schaute auf Michael und Timothy, dann zu Devil. »Werden sie es überleben?«
    Devil hatte Michaels Kopf untersucht, seine Lider angehoben. Caro hatte die Gelegenheit genutzt, Michaels Schultern zu sich zu ziehen, sodass sein Kopf auf ihrem Schoß ruhte. Nach einem Blick auf Timothy nickte Devil grimmig. »Beide, würde ich sagen. Glücklicherweise hat die Kugel die Lunge verfehlt.«
    Ferdinand zögerte, dann erklärte er: »Es wäre besser, wenn ich nicht hier wäre, wenn der Arzt eintrifft.«
    Von ihrem Platz auf der Erde schaute Caro zu Ferdinand hoch. »Vermutlich. Kommen Sie morgen zu mir - das Anstruther-Wetherby-Anwesen in der Upper Grosvenor Street.« Sie lächelte. »Sie waren sehr tapfer.«
    Ferdinands gewohntes Grinsen brach sich Bahn. Er zuckte die Achseln. »Eine Frau mit einer Pistole - das ist doch kein Problem.«
    »Außer die entsprechende Frau ist eine Scharfschützin.«
    Er sah sie an, und sein Grinsen verblasste. »Das ist ein Witz, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Unglücklicherweise nein.«
    Ferdinand stieß einen Fluch auf Portugiesisch aus. Er schaute zu Muriel zurück, die immer noch vergebens gegen Gabriels Knoten ankämpfte. »Warum hat sie das getan?«
    Über Timothy und Michael hinweg fing Caro Devils Blick auf. Ruhig erwiderte sie: »Ich nehme an, das werden wir nie erfahren - sie ist verrückt.«
    Ferdinand nickte und ging. Devil blieb auf dem Boden neben Timothy und Michael hocken; Gabriel saß auf der Chaise und ließ Muriel nicht aus den Augen. Caro betrachtete Michaels Gesicht, folgte den Linien und Zügen, die ihr so lieb geworden waren, streichelte ihm übers Haar.
    Dann kehrte Lucifer mit dem Arzt zurück; sie regte sich wieder und - im Stillen dem Himmel dankend - widmete sich ganz der Versorgung der beiden Männer, die ihrem Herzen am nächsten standen.
    Die Schlussszene des Dramas fand in Magnus Anstruther-Wetherbys Bibliothek statt. Alle aus der Familie, die mit der Sache zu tun hatten, waren spät in der Nacht hier versammelt, um die ganze Geschichte zu hören.
    Michael saß in einem Ohrensessel; sein immer noch schmerzender Kopf wurde von einem weichen Seidenkissen gestützt. Eine hühnereigroße Beule pochte an seinem Hinterkopf; er hob sein Glas und nippte - ein Stärkungstrank. Caro, die nur wenige Zoll entfernt auf der Lehne neben ihm hockte, hatte darauf bestanden, dass er die Tinktur zu sich nahm. Alle anderen Männer hatten Cognac, aber mit Caro an seiner Seite und Honoria auf einem Sofa in der Nähe, die ihn nicht aus den Augen ließ, blieb ihm nichts anderes übrig, als das scheußliche Zeug zu trinken.
    Devil war da, zusammen mit Gabriel und Lucifer und deren Frauen, Alathea und Phyllida. Magnus saß in seinem Lieblingsstuhl und hörte zu, wie sie alles zusammenfassten, was geschehen war, die Fakten aufzählten und die Puzzlestücke zusammensetzten. Auch Evelyn folgte ihrer Erzählung gebannt.
    »Ich habe es wirklich nicht geglaubt, bis mir eingefallen ist, dass Muriel eine solche Meisterschützin ist.« Caro blickte zu Michael. »Sie ist ausgezeichnet auf all den Gebieten, in denen sich Mädchen gewöhnlich nicht hervortun - wie Kutschieren, Bogenschießen und Schusswaffen.«
    »Und«,
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