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Was auch geschehen mag: Schlossklinik Chefarzt Dr. Sturm (Heftromane für den Kindle) (German Edition)

Was auch geschehen mag: Schlossklinik Chefarzt Dr. Sturm (Heftromane für den Kindle) (German Edition)

Titel: Was auch geschehen mag: Schlossklinik Chefarzt Dr. Sturm (Heftromane für den Kindle) (German Edition)
Autoren: Susanne Hofer
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ertragen, als sein kapu ttes Bein. Wie hatte er dieser Frau vertraut. Er dachte daran, wie sie unter Sternen am Strand getanzt hatten, die Musik aus der nahen Bar schien noch immer in seinen Ohren zu klingen. Noch glaubte er, ihre Lippen auf seinem Mund zu spüren. Für Erika wäre er bereit gewesen, durchs Feuer zu gehen.
    Wieder nahm Herta Rotenberg seine Hand. Karsten drehte ihr sein fahles, eingefallenes Gesicht zu. »Erinnerst du dich, was uns Doktor Wohlfahrt noch gestern gesagt hat? Er meinte, wir würden nur wertvolle Zeit verschenken und alles noch schlimmer m achen.«
    Seine Worte schnitten ihr ins Herz. »Hast du wirklich all de inen Mut verloren, Karsten? Aber natürlich, es ist leichter aufzugeben, als zu kämpfen.«
    »Zu was kämpfen?« erwiderte er tonlos. »Davon abgesehen, daß es ein sinnloser Kampf ist, manchmal frage ich mich, was ich überhaupt noch auf der Welt soll.«
    »Was du auf der Welt sollst?« Herta Rotenberg richtete sich gerade auf. »Zumindest das Lebenswerk deines Vaters und Großvaters erhalten, für einen Nachfolger sorgen, deiner Mutter zur Seite stehen.« Sie beugte sich über ihn. »Ich war schon vierzig, als du zur Welt gekommen bist. Ich habe mein Leben dafür aufs Spiel gesetzt. Meinst du, ich lasse zu, daß du dich so einfach davonschleichst.«
    »Es wird dir nichts weiter übrigbleiben.« Karsten schloß erneut die Augen. »Gib es auf, Mutter, bitte!« Er wandte sich zur anderen Seite.
    Herta Rotenberg unterdrückte einen Seufzer. Müde blickte sie aus dem Fenster des Krankenwagens nach draußen. Sie fuhren gerade durch Kronstett. Zwei kleine Mädchen hüpften die Straße entlang, dann sah sie eine junge Frau mit einem kleinen Jungen. Er hielt einen Teddy im Arm. Das Bild erinnerte sie an die Kindheit ihres eigenen Sohnes. Auch er hatte seinen Teddy heiß und innig geliebt. Wie verzweifelt war er gewesen, als er ihm eines Tages auf dem Spielplatz gestohlen worden war. Damals hatte sie es geschafft, ihn zu trösten. Vertrauensvoll hatte er sein verweintes Gesicht in ihren Armen vergraben.
    Es dauerte keine Viertelstunde mehr, da hielt der Krankenw agen vor der Aufnahme der Schloßklinik. Zwei Pfleger rollten eine Lafette heran, auf die Karstens Trage gestellt wurde. Frau Rotenberg drückte kurz die Hand ihres Sohnes. »Ich bin gleich wieder bei dir«, versprach sie, ohne sich sicher zu sein, ob er überhaupt Wert darauf legte.
    Während ihr Sohn in die Aufnahme gebracht wurde, sprach sie noch kurz mit den beiden Männern vom Krankentransport, dankte ihnen für die Fahrt und drückte ihnen ein geschlossenes Kuvert in die Hand. Bevor die beiden dagegen protestieren konnten, folgte sie ihrem Sohn in die Aufnahme.
    »Mein Sohn ist eben eingeliefert worden«, wandte sie sich an eine Schwester, der sie im Gang begegnete. »Karsten Rotenberg. Kann ich zu ihm?«
    »Sie meinen, den jungen Mann mit der Beinfraktur?« verg ewisserte sich die Krankenschwester. Als Herta Rotenberg nickte, sagte sie: »Er ist gleich in die Chirurgie hinaufgebracht worden.« Freundlich wies sie ihr den Weg ins Büro. »Dort werden Sie auch die Zimmernummer Ihres Sohnes erfahren«, fügte sie noch hinzu.
    »Danke.« Herta Rotenberg wandte sich in die angegebene Richtung.
    »So, da sind wir, Herr Rotenberg«, sagte Udo Feinhals, einer der beiden Pfleger, die Karsten in Empfang genommen hatten. Er war dreißig, wirkte aber durch seine jungenhafte Art um Jahre jünger.
    Sein Kollege, Norbert Kohn, hatte bereits die Tür zu einem freundlich eingerichteten Einzelzimmer geöffnet. Wäre nicht das hohe Krankenbett gewesen, hätte man es für ein typisches Jungg esellenappartement halten können. An den Wänden hingen zwei schöne Bilder, die Nachttischlampe hatte einen Schirm aus geschliffenem Glas, und es gab sogar einen hellen Berberteppich. Eine breite Glastür führte auf den Balkon hinaus.
    »Sie werden sich hier bestimmt wohl fühlen, Herr Rotenberg«, meinte Norbert Kohn. Udo und er halfen dem neuen Patienten aus dem Morgenmantel, den er während der Fahrt über seinem blauen Schlafanzug getragen hatte.
    Karsten antwortete nicht. Er zuckte nur einmal schmerzhaft zusammen, als die beiden Pfleger ihn in das aufgeschlagene Bett legten.
    »Es wird sich gleich jemand um Sie kümmern, Herr Rote nberg«, sagte Udo Feinhals. Er wies auf die Klingel, die so angebracht war, daß der Patient sie mühelos erreichen konnte. »Alles Gute.«
    »Auf Wiedersehen«, wünschte Norbert Kohn. Gemeinsam mit seinem Kollegen
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