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Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition)

Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition)

Titel: Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens (German Edition)
Autoren: Brian Clegg
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das sich im elektromagnetischen Spektrum zwischen den Frequenzen, die für Rundfunk und Fernsehen eingesetzt werden, und jenen in Mikrowellenherden befindet. Den Grundlagen sind wir bereits begegnet: Wenn wir mit Hilfe des sichtbaren Lichts ein Objekt sehen, wandern die Photonen des Lichts von der Quelle – beispielsweise der Sonne – zum Objekt. Das Objekt absorbiert die Photonen, wodurch die Energie der Elektronen an der Objektoberfläche erhöht wird. Sobald die Elektronen auf das alte Energieniveau zurückfallen, werden neue Licht-Photonen emittiert. Einige davon erreichen unsere Augen und wir sehen das Objekt.
    Ganz ähnlich arbeitet Radar, allerdings mit der Ausnahme, dass er sowohl Quelle – die Entsprechung zur Sonne – als auch Detektor – die Entsprechung zu unseren Augen – ist. Der Radar emittiert einen Photonenstrom und hält dann nach den re-emittierten Photonen Ausschau, die von einem Objekt zurückkommen. Da diese Photonen weniger energiereich sind als sichtbares Licht (wenn wir Licht als Wellen betrachten, heißt das, Radarwellen sind länger und durchlaufen auf ihrem Weg längere Phasen), sind sie nicht so gut geeignet, spezielle Strukturen zu entdecken, sondern zeigen üblicherweise nur einen Klecks und nicht das detaillierte Bild, das wir von unseren Augen gewöhnt sind.

Es liegt was in der Luft
    Radar ist nicht die einzige Form, in der elektromagnetische Strahlung Ihren Piloten hilft, Sie zu Ihrem Ziel zu bringen. Sie nutzen nicht nur das sichtbare Licht, um zu sehen, wohin sie fliegen, sondern auch Radiowellen, eine Form von Licht, die pro Photon noch energieärmer (langwelliger) als Radar ist. Einige Funknutzungen erfolgen automatisch. Drehfunkfeuer sind unbemannte Sender für die Funknavigation, die einen ständigen Signalstrom aussenden, damit Flugzeuge erkennen, wo sie auf Luftstraßen einschwenken müssen. Seit der GPS-Einführung (siehe unten) haben sie an Bedeutung verloren, aber noch immer sind sie wertvolle Leitsysteme. Sie werden in der Pilotensprache VOR (von VHF Omnidirectional Radio Range) genannt, und ein Flugzeug benutzt üblicherweise zwei dieser Drehfunkfeuer, um eine genaue Ortung zu bekommen.
    Noch ausgeklügeltere automatische Funkanlagen auf Flughäfen versorgen die Maschinen mit Daten des Instrumentenlandesystems (ILS), das die Landebahn und den Anflugwinkel der ankommenden Maschine anzeigt. Indem die ILS-Daten mit speziellen Radareinrichtungen kombiniert werden, kann eine entsprechend ausgerüstete Maschine auch dann landen, wenn keine Bodensicht besteht und ohne dass der Pilot die Kontrolle übernehmen muss. Dieses automatische Landesystem ist als Autoland bekannt.
    Vor der Einführung moderner funkbasierter Navigations- und Landesysteme mussten sich die Piloten auf optische Hinweise verlassen, die sie zu den Flughäfen führten. Um den richtigen Kurs auf die Landebahn einzuschlagen, benutzten sie Landmarken, die sich gut aus der Luft erkennen ließen. Eines dieser Kennzeichen war für den Anflug zum Flughafen London-Heathrow von Osten aus ein großer Gasbehälter. Dummerweise gab es einen ähnlichen Gasbehälter mit demselben Winkel zur Landebahn auch beim nahegelegenen Luftwaffenstützpunkt Northolt. Eines Tages verwechselte der Pilot einer 707 einer amerikanischen Fluggesellschaft die beiden Gasbehälter und landete in dem Glauben, in Heathrow zu sein, in Northolt. Der Flieger kam sicher am Boden an, doch danach begannen die Probleme. Die Strecke, die eine Maschine zum Starten benötigt, ist länger als die zum Landen. Für den Start der 707 war die Bahn in Northolt deutlich zu kurz.
    Nachdem alle Sitze und die Bordküche ausgebaut waren, schaffte es die Maschine gerade so eben, in die Luft zu kommen. Ein Lokalmythos behauptet, auf dem Dach eines Bürogebäudes am Ende der Startbahn seien die Reifenspuren zu sehen gewesen, die die Maschine beim mühsamen Hochhangeln hinterlassen hätte. Nach diesem Zwischenfall bekamen beide Gasbehälter eine eindeutige Markierung. Auf den Heathrow-Gasometer wurden die Buchstaben LH gemalt, die man immer noch sehen kann, wenn man mit dem Zug durch den Westlondoner Vorort Southall fährt.
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Experiment – Landen mit Google
    Wenn Sie gerade Zugang zum Internet haben, können Sie dank Google nachvollziehen, wie man mit Hilfe des richtigen Gasbehälters die Flugroute bestimmt hat. Gehen Sie auf http://maps.google.co.uk und geben Sie als Suchbegriff Southbridge Way, Southall ein. Setzen Sie das
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