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Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch

Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch

Titel: Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch
Autoren: Shannon Stacey
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tropfend, ins Haus und schloss geräuschvoll die Tür.
    Zum Teufel mit dem Kerl, dachte sie und stolzierte auf ihren Sandalen über den unebenen Weg zurück. Ihr schlecht gelaunter Nachbar würde ihr den Sommer jedenfalls nicht vermiesen. Sie brauchte diese Zeit unbedingt, um sich zu entspannen, um auszuruhen und ihr Leben neu zu planen.
    Der erste Schritt auf dem Weg genau dorthin war, diese Tiefkühlpizza in die Mikrowelle zu werfen. Was für ein Anfang.
    Cam starrte an die Decke und formulierte in Gedanken seinen Anruf bei Jim Frazier. Hey Jim, du hast mich doch gebeten, ein Auge auf deine Enkelin zu haben, weißt du noch? Tja, leider musste ich sie stattdessen umbringen. Tut mir leid, ging nicht anders .
    Es war sieben Uhr zweiundzwanzig am Sonntagmorgen und er war hellwach. Wegen der Musik. Natürlich hatte er an sich nichts gegen Musik. Mit der Angel am See zu sitzen und dabei ein paar Countrysongs im Hintergrund zu hören gehörte zu einer seiner absoluten Lieblingsbeschäftigungen. Er fand es auch schön, wenn irgendwo eine Party am See stattfand und die Musik übers Wasser bis zu ihm herüberwehte. Wummernde Bässe von ohrenbetäubender Discomucke bei Morgengrauen am Sonntag hingegen waren nicht nur ausgesprochen rücksichtslos, sondern eindeutig ein Grund, Anna ein unfreiwilliges Bad im kühlen See zu verschaffen.
    Genüsslich malte er sich aus, wie er nach nebenan stürmte, seine neue Nachbarin zum Steg hinuntertrug und sie von dort ins Wasser warf. Ihr imaginäres Geschrei hätte ihm beinahe ein Lächeln entlockt. Die Vorstellung, wie ihr schimmerndes Top nass an ihrem Körper klebte, war ziemlich überwältigend. Selbst wenn Anna vollkommen trocken vor ihm stand, konnte er sehen, dass ihre Brüste perfekt in seine Hände passen würden. Ob ihre Nippel besonders empfindlich waren? Seine Handflächen waren rau von der Arbeit, weil er im Sommer keine Schutzhandschuhe trug. Vielleicht wäre ihr seine Berührung unangenehm …
    „Du dämlicher Idiot!“ Cam warf die Bettdecke zurück und schwang die Beine aus dem Bett. Dass er direkt von seinen Mordfantasien bei ihren ach so sensiblen Brüsten gelandet war, bewies eindeutig, dass diese Anna Frazier ihn in den Wahnsinn trieb. Es würde ein verdammt langer Sommer werden.
    Nachdem er dem Bad einen Besuch abgestattet und sich ein paar Klamotten übergeworfen hatte, zog Cam die Sneakers an, stapfte nach draußen, marschierte zur Haustür der Fraziers und hämmerte mit der Faust dagegen, damit diese Anna ihn trotz der dämlichen Musik hörte.
    Als sie öffnete, konnte er ihren Anblick kaum fassen. Perfekt frisiert, kunstvoll geschminkt und schon wieder ein schickes Outfit. Heute trug sie flache Sandalen, deren Riemen ein paar Glitzersteinchen zierten. „Guten Morgen, Cam! Wollen wir los?“
    „Wohin? Zu irgendeiner verdammten Party etwa?“
    „Party? Wovon redest du? Ich dachte, wir fahren zum Einkaufen?“
    Er musste mehrmals tief Luft holen, wenn die beruhigende Wirkung auch minimal ausfiel. „Es ist sieben Uhr morgens, Anna. Die Läden haben sonntags um diese Zeit noch geschlossen. Und übrigens ist es einfach rücksichtslos, die Musik so aufzudrehen. Die Urlauber wollen sich in den Ferien hier am See entspannen, das bedeutet ausschlafen. Kein Mensch will am Sonntag neben einer Disko aufwachen. Noch dazu bei Sonnenaufgang.“
    „Tut mir leid, ich hatte ganz vergessen, dass ja Wochenende ist. Hoffentlich haben die Leute in den anderen Ferienhäusern wegen der Entfernung nichts von der Musik mitbekommen.“
    „ Ich habe auf jeden Fall was davon mitbekommen.“
    „Wie gesagt – tut mir leid.“
    Tatsächlich machte Anna wenigstens einen Moment lang einen zerknirschten Eindruck, dann zeigten ihre Mundwinkel jedoch gleich wieder nach oben.
    „Allerdings machst du hier ja keinen Urlaub.“
    „Das ist doch wohl völlig egal.“ Vermutlich könnte er ihr das am besten verständlich machen, indem er ihren CD-Player in den See warf, falls das noch mal passierte. „Wann bist du eigentlich aufgestanden?“
    „Um fünf. Ich stehe immer um fünf auf. Dann mache ich Sport und hinterher die Liste für meinen Tag. Ich habe schon eine Menge geschafft, was aber wahrscheinlich am Kaffee und den Donuts liegt. Weil ich seit einiger Zeit Magenprobleme habe, gab es bei mir vorher eine ganze Weile nur Entkoffeinierten und kaum Zucker. Da hat die Ladung heute Morgen richtig eingeschlagen.“
    Also war Anna Frazier eine so unentspannte Persönlichkeit, dass sie sich ein
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