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Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch

Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch

Titel: Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch
Autoren: Shannon Stacey
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und wieder zu essen. Doch dann hatten ihre Eltern sich scheiden lassen und danach waren sie mit ihrem neuen Stiefvater nach Connecticut gezogen. Ihren richtigen Vater hatte sie ein paar Mal im Jahr in Boston getroffen. Er hatte immer sehr viel gearbeitet und bemühte sich auch nach der Trennung nicht, mehr Zeit mit ihr zu verbringen als vorher. Ihre Großeltern besuchte sie ebenfalls in Boston, ins Ferienhaus am See in New Hampshire war sie nicht zurückgekehrt.
    Okay, wenigstens war es sauber. Ihre Großmutter hatte ihr gesagt, dass eine Frau aus der Nachbarschaft einmal im Monat zum Putzen kam. Deshalb war es weder staubig, noch roch es muffig. Das gesamte Haus hätte ins Wohnzimmer ihres exklusiven Apartments in New York gepasst, das sie aufzugeben gezwungen war, nachdem sie ihren Job verloren hatte. Dennoch, sie musste zugeben, dass das kleine Ferienhaus trotz allem gemütlich und niedlich war, und tatsächlich fühlte sie sich schon etwas besser.
    Sie hatte alles, was sie brauchte, Ruhe und zuverlässigen Netzempfang fürs Handy. Nach Letzterem hatte sie ihre Großmutter explizit gefragt, bevor sie das Angebot angenommen hatte, hier den Sommer zu verbringen. Sonst wäre sie gar nicht erst in New Hampshire aufgetaucht. Sie hatte an jede Bank und an jede Finanzberatung in New England eine Bewerbung geschickt und war deshalb auf ihr Smartphone mit Internetverbindung angewiesen.
    Was sie allerdings derzeit nicht im Haus hatte, waren Lebensmittel. Und was noch schlimmer war, Kaffee gab es im Moment auch nicht. Dass sie keinen Wagen besaß und nicht einmal wusste, wo sich der nächste Tante-Emma-Laden befand, machte die Situation nicht besser. Google Maps schien die Gegend um den See nicht besonders gut zu kennen und war diesbezüglich leider keine Hilfe. Sie hatte kein Problem damit, zu Fuß in den Ort zum Einkaufen zu marschieren, aber das musste ja vielleicht nicht unbedingt kurz vor Sonnenuntergang passieren, zumal sie nicht einmal den Weg kannte.
    Am besten fragte sie ihren Nachbarn danach, wo sich der nächste Laden befand und wie lange der Marsch hin und zurück dauern würde. Anna dachte an den verächtlichen Blick, den er auf ihre Schuhe geworfen hatte. Sie selbst hatte er allerdings ein paar Mal ziemlich interessiert von Kopf bis Fuß gemustert.
    Es war zwar lange her, aber sie hatte angenehme Erinnerungen an die Ferien, die sie als Kind hier in New Hampshire verlebt hatte. Und sie hatte auch Cam Mayfield, den Nachbarsjungen, nicht vergessen, der zwei Jahre älter war als sie. Weil sie auf dieser Seite des Sees die einzigen Kinder im etwa gleichen Alter gewesen waren, verbrachten sie natürlich damals viel Zeit miteinander. Er konnte allerdings manchmal ganz schön gemein sein. Andauernd hatte er ihr gesagt, sie solle endlich die Klappe halten, weniger quatschen und zur Abwechslung mal stillsitzen.
    Obwohl sie erst zehn gewesen war, hatte sie bemerkt, dass er ziemlich süß war. Seitdem hatte er sich zu einem verdammt gut aussehenden Mann entwickelt. Sein Haar brauchte mal wieder einen frischen Schnitt, und seine Klamotten – Cargoshorts und T-Shirt – waren ungefähr so rustikal wie die Innenausstattung des Ferienhauses, aber das passte irgendwie zu ihm – Cam war der Typ Naturbursche.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte sie draußen eine Bewegung und trat an die beiden großen Glasschiebetüren, die auf die Terrasse hinausführten. Nebenan ging ihr Nachbar den Steg hinunter zum See und trug dabei nichts als ein paar graue Boxershorts.
    Anständigerweise hätte sie sich jetzt umdrehen müssen. Wahrscheinlich hatte er bereits vergessen, dass sie überhaupt da war, und rechnete auch ansonsten nicht damit, dass ihn jemand beobachtete, da sein Ferienhaus genau wie das ihrer Großeltern ein bisschen versteckt lag. Vermutlich schwamm er oft in Unterwäsche, weil er eben keine Nachbarn hatte.
    Anna drehte sich nicht um. Cams kräftiger sonnengebräunter Rücken glänzte in der Abendsonne. Seine Arme waren nicht übertrieben muskulös, aber man sah, dass Mr Mayfield nicht den ganzen Tag am Schreibtisch saß. Wie auch immer er seinen Lebensunterhalt verdiente – ganz offensichtlich arbeitete er schwer dafür und wohl nicht selten mit freiem Oberkörper.
    Vollkommen selbstvergessen beobachtete sie für ein paar gestohlene Momente, wie dieser attraktive Mann mit langen selbstbewussten Schritten den Steg entlangging. In den letzten Jahren hatte sie für Männer nur wenig Zeit gehabt, und wenn mal einer am Horizont
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