Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warum Maenner Immer Sex Wollen Und Frauen Von Der Liebe Traeumen

Warum Maenner Immer Sex Wollen Und Frauen Von Der Liebe Traeumen

Titel: Warum Maenner Immer Sex Wollen Und Frauen Von Der Liebe Traeumen
Autoren: Barbara Pease
Vom Netzwerk:
nachvollziehen, in welcher Phase sich jemand gerade befindet, und dessen Handeln besser verstehen.

     
    Ziel dieses Kapitels ist es, die grundlegenden Gehirnfunktionen, die das Begehren, die Liebe und die langfristige Bindung steuern, kennenzulernen. Wenn wir von einzelnen Gehirnregionen sprechen, muss man noch hinzufügen, dass diese Regionen immer Teil eines umfassenden neuronalen Netzes sind (wir danken Professor Graeme Jackson vom Brain Research Institute in Melbourne für seine Anmerkungen zu diesem Thema). Wir haben die Zusammenhänge und Erklärungen leicht vereinfacht, um sie für unsere Leser verständlicher zu machen. Gleichzeitig haben wir aber darauf geachtet, die dahinterstehenden Ideen und Konzepte nicht durch eine allzu simple Darstellung zu verfälschen.
    Die Ergebnisse der Gehirnforschung sind von entscheidender Bedeutung für das Verständnis dieses Buches. Für Leser mit Vorkenntnissen greifen wir auf die medizinische Terminologie zurück, aber eigentlich müssen Sie nur verstehen, wie sich das, was sich im Kopf abspielt, auf Ihr Liebesleben auswirkt. Wir werden Prinzipien besprechen, die sich auf gängige Situationen beziehen und bei den meisten Menschen funktionieren, nicht jedoch das Verhalten von Minderheiten und Ausnahmen.
    Liebe ist das Ergebnis einer Aktivität von chemischen Stoffen und Schaltungen in bestimmten Gehirnregionen. In einfachen wissenschaftlichen Begriffen ausgedrückt: Liebe wird durch eine Kombination von Hormonen – darunter Dopamin, Oxytocin, Testosteron, Östrogen und Noradrenalin – aus gelöst. Auf ähnliche Weise bringen diese chemischen Stoffe auchandere Säugetiere dazu, passende Partner zu finden. Sobald unser Gehirn, ausgehend von bestimmten Kriterien (die wir noch ansprechen werden) einen passenden Partner aus ge macht hat, produziert es diese Hormone, die eine anziehende Umgebung für den Auserwählten schaffen sollen, im Überfluss.
    In der Geschichte der Menschheit wurden Ehen auf der Grundlage von Geld, Status, Familienrivalitäten, Stammeszugehörigkeiten und politischen Erwägungen arrangiert. Heute ist dieser Ansatz in der westlichen Welt weitgehend verschwunden, und die meisten Menschen heiraten aus Liebe.
    Bei der Partnerwahl konzentrieren sich die Menschen auf eine Person. Dies unterscheidet sie von den meisten Tieren. Ein balzender Täuberich zum Beispiel spreizt seine Federn und nähert sich so vielen potentiellen Partnerinnen, wie es seine Kraft erlaubt. Menschen dagegen haben üblicherweise eine kleine Auswahlliste möglicher Kandidaten, fokussiert sind sie aber meist auf einen einzigen.
     
    Liebe auf den ersten Blick
     
    Das Phänomen »Liebe auf den ersten Blick« ist wissenschaftlich belegt und findet sich auch bei den meisten Säugetier arten.
     
Beim Einkaufen im Supermarkt warf Ray zwischen den Cornflakes-Packungen einen zufälligen Blick in den Gang mit den Süßigkeiten. Was er dort sah, überwältigte ihn. Er spürte eine Euphorie, fast so, als hätte er Drogen genommen. Dort stand eine Frau, die ihm einfach den Atem raubte. Sie war nicht schön im üblichen Sinn, aber sie hatte etwas Einzigartiges an sich, und er fühlte sich magnetisch von ihr angezogen. Schon bei ihrem bloßen Anblick hatte er feuchte Hände vor Aufregung und Schmetterlinge im Bauch.
Dochwährend er noch in diesem Hochgefühl, sie gefunden zu haben, schwelgte, spürte er auch schon Verzweiflung, denn er würde sie nie bekommen.
     
    Bei Liebe auf den ersten Blick schüttet das Gehirn Unmengen der Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin aus – man hat das Gefühl, unter Drogen zu stehen. Tieren geht es da ähnlich. Nehmen wir zum Beispiel die Präriewühlmaus, die den Rennmäusen ähnelt. Wenn man eine weibliche Maus auch nur am Urin einer männlichen Maus schnuppern lässt, erlebt sie die gleiche chemische Reaktion wie der Mensch: eine Woge von Dopamin und Noradrenalin. Eine Studie zeigt, dass bei Schafen, die gerade brünstig sind, allein schon Bilder von Böcken einen Anstieg des Noradrenalinspiegels auslösen. Dieser Effekt wirkt bei den meisten Tieren sekunden- oder minutenlang – bei Menschen kann er Monate oder Jahre andauern.
    Heute sind sich die Forscher darüber einig, dass es Liebe auf den ersten Blick wirklich gibt. In einer stabilen Gesellschaft, deren Mitglieder nicht von Tod oder Krieg bedroht sind, bietet die Abfolge von Begehren, Liebe und langfristiger Bindung wohl auch die beste und effizienteste Möglichkeit, das Überleben der Art zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher