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Warum Maenner Immer Sex Wollen Und Frauen Von Der Liebe Traeumen

Warum Maenner Immer Sex Wollen Und Frauen Von Der Liebe Traeumen

Titel: Warum Maenner Immer Sex Wollen Und Frauen Von Der Liebe Traeumen
Autoren: Barbara Pease
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den Rücken läuft, ihre Gefühle Achterbahn fahren, ihr Herz bebt und sie den Boden unter den Füßen verliert, sobald ihr Geliebter in der Nähe ist. Diese Reaktionen sind auch bei Drogenabhängigkeit üblich.
    Liebe kann eine wunderbare Achterbahnfahrt sein, und für die meisten Menschen kommt sie ganz unerwartet. Ohne Vorwarnung schießen die Gefühle aus dem primitiven Teil des Gehirns, der Großhirnrinde, überwältigen den rationalen, denkenden Teil und führen dazu, dass sich Liebende irrational verhalten – ähnlich wie die Fluchtreaktion dafür sorgt, dass man wegrennt, wenn plötzlich ein Löwe vor einem steht, statt ruhig über einen Ausweg nachzudenken.
    Die Euphorie der Liebe hat Künstler zu eindringlichen Liebesliedern und Melodien wie auch zu starker, anrührender Dichtung inspiriert. Sie kann Menschen aber auch zu Eifersucht und Paranoia treiben. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Liebe unsere Gesundheit entscheidend verbessern, ja selbst Krebs und andere Krankheiten heilen kann. Liebe bringt uns sogar dazu, weiter mit Menschen zusammenzuleben, die uns eigentlich nicht guttun, etwa mit prügelnden Partnern.
     
    Ich kann nicht schlafen und nichts essen
     
    Menschen, die die Verliebtheitsphase durchlaufen, werden oft als »liebeskrank« bezeichnet. Sie bekommen keinen Bissen hinunter, schlafen schlecht und zeigen zwanghafte Verhaltensmuster, etwa, wenn sie ihren Partner 20- bis 30-mal am Tag anrufen. Diese Verhaltensweisen werden inzwischen auf eine Kombination aus niedrigem Serotonin- und hohem Oxytocinspiegel zurückgeführt. Serotonin ist der Botenstoff, der uns gesteigerte Wahrnehmungsfähigkeit, Einfühlungsvermögen für unsere Umgebung und allgemeines Wohlgefühl vermittelt.
    Depressionen und Essstörungen sind ebenfalls mit niedrigen Serotoninwerten verbunden, Antidepressiva zielen daher auf eine Erhöhung dieser Werte. Frauen haben von Natur aus etwa 30 Prozent mehr Oxytocin im Körper als Männer, und dies kann, verbunden mit einem niedrigeren Serotoninspiegel, erklären, warum sie eher »verrückt nach jemandem« sind und manchmal sogar zwanghaft lieben.
     

     
    2007 führten Serge Brand und seine Kollegen von den Universitären Psychiatrischen Kliniken in Basel Gespräche mit 113 Teenagern im Alter von etwa 17 Jahren. 65 von ihnen sagten, sie hätten sich vor kurzem verliebt. Brand stellte fest, dass die verliebten Jugendlichen weniger schliefen, häufiger zwanghaft handelten und »Unmengen verrückter Ideen und kreative Energie« hatten. Sie waren auch zugänglicher für riskante Verhaltensweisen, wie waghalsige Fahrmanöver oder Bungee-Jumping. Brand zeigte, dass sich Teenager in den Anfangs phasen intensiver Liebe nicht von Patienten in einer hypomanischen Phase (also einer leichten Manie) unterschieden. Mit anderen Worten: Es ist manchmal schwierig, verliebte Jugendliche von Menschen zu unterscheiden, die nach landläufiger Meinung verrückt sind.
     
     
     
    WasGehirn-Scans enthüllen
     
    Bildgebende Verfahren wie die funktionelle Magnetresonanztomographie (f MRT ) und die Magnetoenzephalographie ( MEG ) erlauben es Neurowissenschaftlern, das arbeitende menschliche Gehirn zu erforschen, ohne dem Patienten Schaden zuzufügen, und eröffnen dadurch ganz neue Möglichkeiten, den Menschen zu durchschauen.
    Das Thema Liebe und Sex im Gehirn schaffte es 2002 bis in die Schlagzeilen der Zeitungen, als die Neurobiologen Andreas Bartels und Semir Zeki vom University College London eine Studie mit jungen Männern und Frauen veröffentlichten, die eine neue Beziehung eingegangen waren und von sich selbst sagten, sie seien »wahnsinnig verliebt«. Wenn man ihnen ein Bild ihres oder ihrer Geliebten zeigte, arbeitete ihr Gehirn ganz anders als beim Bild eines nahen Freundes. Die Scans zeigten, dass zärtliche Anziehung Regionen des Gehirns aktiviert, die besonders viele Rezeptoren für Dopamin aufweisen – eben jenen Botenstoff, der angenehme Gefühle und Motivation vermittelt und oft als »Glückshormon« bezeichnet wird. Hohe Dopamin- und Noradrenalinspiegel sind mit erhöhter Aufmerksamkeit, besserem Kurzzeitgedächtnis, Hyperaktivität, Schlaflosigkeit und zielorientiertem Verhalten verbunden. Wenn Paare sich ineinander verlieben, zeigen sie oft Anzeichen erhöhter Dopaminwerte und damit gesteigerte Energie, niedriges Nahrungs- und Schlafbedürfnis, konzentrierte Aufmerksamkeit und überschäumende Freude an den kleinsten Einzelheiten ihrer neuen Beziehung. Bartels und
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