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Warum Maenner Immer Sex Wollen Und Frauen Von Der Liebe Traeumen

Warum Maenner Immer Sex Wollen Und Frauen Von Der Liebe Traeumen

Titel: Warum Maenner Immer Sex Wollen Und Frauen Von Der Liebe Traeumen
Autoren: Barbara Pease
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vorstellen. Man wird damit geboren, und es hat Standardeinstellungen, auf die es unter Stress zurückgreift – das ist der Natur-Teil. Unsere Umgebung, der Erziehungs-Teil, ist die Software, die auf diesem Betriebssystem läuft.
     

     
    Das soll nicht heißen, dass wir unserer DNA hilflos ausgeliefert wären. Das menschliche Gehirn hat sogenannte Frontallappen entwickelt, mit deren Hilfe wir unser Handeln selbst bestimmen können – aber wir müssen uns klarmachen, dass wir das Gepäck unserer Entwicklungsgeschichte stets mit uns herumschleppen. Die Entwicklung der Großhirnrinde – jenes Gehirnteils, der Informationen aus allen Sinnesorganen zu sammenträgt und das Gedächtnis und die Denkprozesse steuert – hat es uns erlaubt, zu denken, Entscheidungen zu treffen und uns in den meisten Dingen über unsere ererbte Natur zu erheben. Wenn es allerdings um Sex, Liebe und Romantik geht, greifen wir dank unserer uralten Synapsenschaltungen noch immer auf die Vorlieben und Entscheidungskriterien unserer Vorfahren zurück. Sie werden sehen, dass wir ihnen nicht entkommen können. Wenn Ihr Computer überlastet ist oder zusammenbricht, fällt er auf die einprogrammierten Standardfunktionen zurück – und beim Gehirn ist es nicht viel anders.
    Wir haben uns eine künstliche Umgebung geschaffen, in der das Gleichheitsprinzip herrscht, und verlangen nun voneinander, so zu tun, als wollten wir alle das Gleiche. Doch das ist nichts weiter als eine Software, die unter dem Diktat der Political Correctness steht. Männer und Frauen erwarten in Wahrheit unterschiedliche Dinge von Sex und Liebe – nicht bessere oder schlechtere, einfach unterschiedliche –, und diese Erwartungen werden weitgehend von der Programmierung unseres Gehirns bestimmt. Wir können zu dem, was wir unserer Ansicht nach wollen, bewusste Entscheidungen treffen, doch unsere Schaltkreise werden uns dabei eine Richtung vorgeben.
     

     
    Dieses Buch zeigt Ihnen, dass Frauen am Sex genauso interessiert sind wie Männer – oder am »Liebe machen«, wie Frauen es nennen. Außerdem erklärt es, wie der Sexualtrieb bei Männern und Frauen von unterschiedlichen Umständen, Bedingungen und Prioritäten ausgelöst wird. Wir werden untersuchen, was Männer und Frauen wirklich wollen, uns mitBettbekanntschaften und Affären beschäftigen und Dinge über Sex und Liebe enthüllen, von denen die meisten Menschen keine Ahnung haben. Außerdem haben wir ein paar Tipps und Strategien gesammelt, mit denen Sie Ihren Wert auf dem Partnerschaftsmarkt steigern können.
     
    Der Westen und der viktorianische Sex
     
    Die in der westlichen Welt weitverbreiteten Blockaden in Bezug auf Sex kann man zu einem guten Teil auf die Herrschaft der britischen Königin Victoria und ihres Gatten Albert zurückführen. Victorias Regierungszeit zwischen 1837 und 1901 war von strikten Moralvorstellungen, sexueller Unterdrückung und niedriger Verbrechenstoleranz geprägt. Weibliche Homosexualität wurde totgeschwiegen, männliche war verboten. Dank des British Empire verbreiteten sich viktorianische Werte überall auf der Welt.
    Auf dem Höhepunkt der viktorianischen Ära war es zum Beispiel üblich, Möbelbeine (etwa von Tischen) zu verhüllen, um beim Betrachter keine sexuellen Gefühle zu erregen. Badeanzüge bedeckten in jener Zeit bei Männern wie Frauen fast den ganzen Körper. Victoria dekretierte sogar, dass in besserer Gesellschaft eine Hühnchenbrust als »Büste« zu gelten habe, und verbot Werbung für weibliche Unterkleidung. Damals wie heute setzten viele Menschen Nacktheit mit sexueller Erregung gleich.
     

     
    Viktorianische Frauen lernten, niemals und unter keinen Umständen sexuelle Avancen zu provozieren oder sich Fantasien hinzugeben, sondern lebten in stiller Hingabe an Ehemann, Familie und Vaterland. Der gesellschaftliche Erfolg eines Mannes war ein Stück weit auch von der Passivität seiner Frau abhängig, der eigene sexuelle Bedürfnisse völlig abgesprochen wurden. Man war der Ansicht, dass Frauen keinen Sex mochten und nur der männliche Geschlechtsdrang sie dazu zwang, »nach zugeben«. Bücher aus dieser Zeit legten dem anständigen Ehemann nahe, nicht häufiger als einmal pro Halbjahr Sex von seiner Ehefrau zu erwarten, und gaben ihm gute Ratschläge zur Unterdrückung seiner Triebe. Frauen indes wurde empfohlen, sich beim Geschlechtsakt hinzulegen, die Augen zu schließen und »an England zu denken«.
     

     
    Wahrscheinlich wurden Ihre Großeltern oder
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