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Warum Maenner Immer Sex Wollen Und Frauen Von Der Liebe Traeumen

Warum Maenner Immer Sex Wollen Und Frauen Von Der Liebe Traeumen

Titel: Warum Maenner Immer Sex Wollen Und Frauen Von Der Liebe Traeumen
Autoren: Barbara Pease
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langfristigen Liebesbeziehung suchen, eine klare Botschaft: Warten Sie etwa zwei Jahre, bevor Sie sich emotional oder finanziell längerfristig auf jemanden einlassen. Und wählen Sie Ihre Bars sorgfältig aus.
    Wenn aber alle chemischen Botenstoffe für intensive romantische Gefühle innerhalb von zwei Jahren verschwinden, was hält dann viele Paare länger zusammen? Dieser Frage werden wir uns in späteren Kapiteln eingehender widmen.
     
    Waspassiert, wenn man verlassen wird
     
    Neue Liebe ist auch deshalb so spannend, weil sie vom anderen vielleicht nicht genauso intensiv erwidert wird. Sie geht deshalb einher mit der Furcht, dass der Traum abrupt platzen könnte.
    In einem Experiment scannten Fisher, Brown und Aron die Gehirne von 40 jungen Männern und Frauen, die gerade von ihren Geliebten verlassen worden waren. Wie bei der »Frischverliebten«-Untersuchung aus dem Jahr 2007 von Brown und Fisher verglichen die Wissenschaftler auch hier zwei Bildreihen: Eine Serie wurde aufgenommen, während die Teilnehmer das Foto eines Freundes betrachteten, die andere, während sie ein Foto ihres oder ihrer Verflossenen anschauten.
    Es zeigte sich, dass beim Betrachten des Expartners die Gehirnregionen aktiv werden, die mit körperlichem Schmerz, Zwangshandlungen und der Kontrolle des eigenen Zorns verbunden sind. Je schmerzhafter die Trennung gewesen ist, desto heller leuchten diese Areale, und man fühlt sich noch stärker zu dem Partner, der nichts mehr von einem wissen will, hingezogen. In einer Art Bewältigungsstrategie schaltet das Gehirn also in einen höheren Gang, um wenigstens noch einmal zu versuchen, die Aufmerksamkeit des geliebten Menschen zurückzugewinnen und so den Verletzungsschmerz zu vermeiden. Wenn man schließlich akzeptiert, dass man sitzengelassen wurde, und sich dieser Erkenntnis nicht mehr verschließt, leuchten die Gehirnbereiche auf, die Verzweiflung signalisieren.

     
    Währenddie Probanden die Fotos ihrer Verflossenen betrachteten, wurde auch das Dopaminsystem im Gehirn angesteuert – das eigentlich mit angenehmen Gefühlen, allerdings auch mit Drogenkonsum in Verbindung steht. Wenn sie Bilder von Freunden betrachteten, geschah dies nicht.
    Die Gehirn-Scans von verlassenen Liebenden erklären auch, warum das Ende einer Beziehung zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen kann. Sobald sich der oder die Verlassene nicht mehr selbst belügt und die Glückshormone wie Dopamin verschwinden, werden sie von chemischen Stoffen ersetzt, die zu Depression führen und das Immunsystem schwächen können, also Krankheiten den Boden bereiten. Es dauert aller Erfahrung nach etwa einen Monat pro Beziehungsjahr, bis man sich emotional von der Beziehung gelöst hat und die Hormone wieder normale, stressfreie und gesunde Werte erreichen. Wenn eine Beziehung also etwa zwei Jahre dauerte, brauchen Sie rund zwei Monate, um darüber hinwegzukommen. Das erklärt, warum sich ältere Menschen, die ihren Partner nach 50 Jahren Ehe verlieren, nie mehr von ihrem »gebrochenen Herzen« erholen.
     
    Zusammenfassung
     
    Kurz gesagt ist der Geschlechtstrieb das Ergebnis eines Chemikaliencocktails, den das Gehirn ausschüttet und ins Blut entlässt. Er stimuliert die Produktion von Hormonen, vor allem von Testosteron und Östrogen. Auch die jeweilige Situation kann die Freisetzung dieser chemischen Stoffe auslösen – etwa ein bestimmtes Lied, ein Geruch oder eine Person mit vertrauten Gesichtszügen. Wenn wir älter werden, sinken diese Hormonspiegel, vor allem beim Testosteron. Testosteronspritzen sind bei älteren Männern und Frauen mit sinkendem Ge schlechtstrieb daher nichts Ungewöhnliches. (Wir werden noch ausführlicher darüber sprechen.) Festzuhalten bleibt, dass alle romantischen Ideale, Liebesgefühle und auch die emotionalen Höhen und Tiefen, die Frischverliebte durchschreiten müssen, chemisch erklärbar sind und es keineswegs um eine rätselhafte, mystische Seelenverwandtschaft geht, wie so viele Menschen gern glauben wollen.
    Die Wissenschaft ist gerade dabei, die Grundlagen von Liebe, Begehren, Sex und langfristiger Bindung zu enthüllen, die über Jahrtausende von Geheimnissen und Hirngespinsten umgeben waren. Sie schenkt uns damit eine Art Navigationssystem für die Liebe im Kopf. Manche Menschen reagieren alarmiert und sagen, dass solche Forschungen der jungen Liebe und Romantik das Wunderbare und Aufregende rauben. Doch man kann seine Auswahl besser steuern und seine Chancen bei der Partnerwahl
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